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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Sprawlescapes. A comparative study of landscape discourses of urban sprawl in Sweden and Germany

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Ursachen für Zersiedelung aus neuer Perspektive

Zersiedelung wird in Europa zunehmend zum Problem, sowohl für Städte als auch für ländliche Gegenden. Eine EU-Initiative untersuchte nun mit einem neuen Ansatz Unterschiede auf nationaler und regionaler Ebene.

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Der Schwerpunkt bisheriger Studien lag bislang fast ausschließlich auf dem Vermessen und Quantifizieren von Zersiedelung. Dieser Ansatz ist aber mitunter ungenau, da fälschlicherweise angenommen wird, dass Zersiedelung überall stattfindet und sich in Europa und weltweit auf gleiche Weise zeigt. Ohne die Vielfalt europäischer Landschaften zu berücksichtigen, wurden daher Methoden standardisiert, was sich in der Praxis wiederum auf die Planung auswirkt und oft spezifische nachhaltige Lösungen verhindert. Das EU-finanzierte Projekt SPRAWLESCAPES (A comparative study of landscape discourses of urban sprawl in Sweden and Germany) widmete sich der Debatte zur Zersiedelung in Deutschland und Schweden, um ein differenzierteres Bild zu entwickeln und kulturelle Gegebenheiten zu berücksichtigen. Die Projektpartner führten in den beiden Ländern eine vergleichende Analyse der Debatte um Landschaftsplanung durch und führten das deutsche Konzept der "Zwischenstadt" in die schwedische Planungsforschungsdiskussion ein. Dieser Neologismus erlaubt einen uneingeschränkten Blick auf suburbanisierte Gegenden (Eingemeindungen), in der die Menschen jetzt leben. SPRAWLESCAPES prüfte bisherige vergleichende Methoden und bewertete Ansätze der quantitativen Kartierung. Argumentiert wurde, dass Methoden, die Zersiedelung auf europäischer Ebene darstellen wollen, unzureichend sind, da sie den historisch vielfältigen und kulturspezifischen Charakter europäischer Stadtentwicklung systematisch vernachlässigen. Sie basieren auch auf der modernistischen Interpretation von Fortschritt und vernachlässigen damit qualitative Unterschiede. Die Forscher entwickelten ein methodisches Rahmenwerk für eine kritische Diskussion über mobile Ideen im transnationalen Planungsdiskurs für die urbane Zersiedelung. Ihnen zufolge müsse man sich bewusst werden, wie diese Konzepte entstehen, wie die unterschiedlichen Ausgangssituationen der Konzepte sind, was das aktuelle oder endgültige Ziel ist und welche Veränderungen bis dahin stattfinden. Das Projekt schlug zwei Möglichkeiten vor, um den kritischen Inhalt mobiler Planungskonzepte wiederherzustellen. Zuerst muss der Kontext eines Konzepts übertragen werden. Zweitens können, wenn das Konzept mehrere Sprachgebiete überschneidet, Erörterungen der wörtlichen Übertragung helfen, den kritischen Inhalt wiederzubeleben. Mit den Ergebnissen von SPRAWLESCAPES stehen Planern und Forschern nun auf nationaler und EU-Ebene Möglichkeiten offen, die Übernahme und Verwendung von Konzepten, die anderweitig entwickelt wurden, kritisch zu prüfen. Auf diese Weise kann das hochkomplexe und kulturabhängige Zersiedelungsphänomen genauer analysiert werden.

Schlüsselbegriffe

Zersiedelung, SPRAWLESCAPES, Debatte um Landschaftsplanung, Mobilität von Politikansätzen, Vergleichsstudien

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