CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-05-29

Political and Social Transformations in the Arab World

Article Category

Article available in the following languages:

Enthüllung der Triebkräfte hinter dem arabischen Frühling

Eine Umfrage bei sieben arabischen Nationen offenbart wichtige Gründe für den Arabischen Frühling und die Auswirkungen, die die Aufstände auf die lokalen Gesellschaften hatten.

Gesellschaft icon Gesellschaft

In den letzten Jahre hat die arabische Welt einen Sturmwind von Aufständen gesehen, angefangen bei Tunesien bis hin zu anderen Nationen im Nahen Osten und Nordafrika (Middle East and North Africa, MENA). Wirtschaftliche Not, totalitäre Herrschaft, wahrgenommene Ungerechtigkeiten und weit verbreitete Korruption wurden als Schuldige hinter dem Arabischen Frühling vermutet, aber es war mehr Forschung erforderlich, um feste Schlussfolgerungen über die Ursachen zu ziehen. Vor diesem Hintergrund untersuchte das von der EU finanzierte Projekt ARABTRANS (Political and social transformations in the Arab world) die Gründe für die arabischen Aufstände und ihre Auswirkungen. Es betrachtete bestehende Ansätze, um politische Übergänge zu verstehen, ebenso wie soziale, ökonomische und politische Triebfedern sowie Einstellungen und Werte, die die Aufstände antrieben. Wichtig ist, dass das Projektteam relevante Informationen gesammelt hat, die zwei Jahrzehnte vor der Tunesischen Episode 2010 umspannten. Anschließend untersuchten die Wissenschaftler, wie sich die Situation bis 2014 verändert hatte. Auf der Grundlage von Bürgerbefragungen in Algerien, Ägypten, Irak, Jordanien, Libyen, Marokko und Tunesien gab die Studie neue Einblicke darüber, wie Länder im Nahen Osten und Nordafrika Demokratie wahrnehmen. Es betrachtete die Dynamik der Aufstände, indem Geschlechterrollen, Religion, Politik, Beschäftigung, Korruption, Misstrauen gegenüber dem Staat und politischer Mobilisierung untersucht wurden. Erste Erkenntnisse zeigen, dass die Bürger nicht nur Demokratie verstanden haben, sondern auch ihre Verpflichtungen gegenüber sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlichen Rechten. Die Ergebnisse zeigen auch, dass die westdemokratische Demokratie zwar nicht populär war. Die Bürgerinnen und Bürger wiesen die Politik der religiösen Führer zurück und stellten stattdessen Anliegen wie soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Rechte in den Mittelpunkt. Darüber hinaus heben die wichtigsten Erkenntnisse hervor, dass die Aufstände aus der Sorge der Bürger über Korruption und wirtschaftliche Entwurzelung hervorgegangen sind. Die Ergebnisse zeigen auch Misstrauen gegenüber Politikern und Unzufriedenheit mit liberalen Institutionen wie Wahlen, die als inadäquat angesehen wurden. ARABTRANS stellte fest, dass die EU eine Rolle bei der Förderung der Entwicklung spielen könnte, wie aber darauf hin, dass die derzeitigen Freihandelsabkommen eher mehr Ungleichheit als weniger produzieren. Diese Erkenntnisse wurden durch Berichte, politische Informationen, akademische Publikationen und Social Media sowie über die Website des Projekts verbreitet. Die politischen Entscheidungsträger aus Europa und den Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas würden gut daran tun, die Ergebnisse dieser wertvollen Studie zu berücksichtigen.

Schlüsselbegriffe

Arabischer Frühling, Aufstände, MENA, ARABTRANS, soziale Transformationen, politische Übergänge

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich