EU-Projekt fordert Überarbeitung des Viehtransportsystems
Im Rahmen eines kürzlich abgeschlossenen EU-Projekts sind dringende Maßnahmen gefordert worden, um die Bedingungen für den Viehtransport in Europa zu verbessern. Das Wohlergehen des Viehs und die Qualität des produzierten Fleischs würden durch die derzeitigen Transporteinrichtungen beeinträchtigt. Das Projekt "Minimierung von stressverursachenden Faktoren für Vieh während des Umgangs und des Transports zur Verbesserung des Wohlergehens der Tiere und der Qualität des Fleischs" (CATRA), das im Rahmen des Bereichs "Lebensqualität und Management lebender Ressourcen" des Fünften Rahmenprogramms (RP5) finanziert wurde, lief über drei Jahre. Es verfügte über ein Gesamtbudget von 2,2 Millionen Euro, wobei sich der EU-Beitrag auf 1,8 Millionen Euro belief. EU-Forschungskommissar Philippe Busquin gab folgenden Kommentar in Bezug auf die Bedeutung der Ergebnisse des Projekts ab: "Die Vermeidung von unnötigem Tierleid ist im Interesse der Industrie selbst: Die Qualität ihres Produkts kann durch unzulängliche Transportbedingungen ernsthaft beeinträchtigt werden. Daher wird im Rahmen der EU-Forschung nicht nur der Viehtransport untersucht, sondern sie zielt auch darauf ab, politische Maßnahmen für ein verbessertes und rentables Wohlergehen der Tiere zu unterstützen und gleichzeitig den Verbraucherschutz sicherzustellen." Ziel des Projektkonsortiums war die Identifikation, Kontrolle und Minimierung der stressverursachenden Faktoren während des Umgangs mit und des Transports von Vieh. Hierzu wurden Daten von allen teilnehmenden Ländern (Belgien, Schweden, Spanien, Italien, Finnland, Deutschland, Slowenien und Norwegen) zu folgenden Faktoren gesammelt: Pferchsysteme auf Bauernhöfen, Be- und Entlademethoden und -einrichtungen, Pferchsysteme in Fahrzeugen und Fütterungsvorschriften für das Vieh. Außerdem wurden Tests zu Transport- und Ruhezeiten, Vibrationsniveaus, Luftgeschwindigkeit, Temperatur, relativer Feuchtigkeit sowie Ammoniak-, Kohlendioxid-, Methan- und Sauerstoffgehalt in den Transportfahrzeugen durchgeführt. Darüber hinaus wurde die Herzfrequenz der Tiere während des Transports regelmäßig kontrolliert, um die negativen Auswirkungen verschiedener Aktivitäten auf das Wohlergehen der Tiere zu bestimmen. Das Ergebnis dieser Arbeit ist eine Reihe von Leitlinien, die verwendet werden, damit die Industrie und die politischen Entscheidungsträger sicherstellen können, dass die richtigen Bedingungen für den Viehtransport eingehalten werden. Einige der Empfehlungen beinhalten die Vorbereitung der Tiere vor dem Transport, die Verbesserung der Be- und Entladeeinrichtungen, die Kontrolle der Ladedichten, die Verbesserung der Bauart von Transportfahrzeugen, die Sensibilisierung der Fahrer für Stressfaktoren, die Verbesserung der Straßenbedingungen und die Durchsetzung von EU-Gesetzgebung.
Länder
Belgien, Deutschland, Spanien, Finnland, Italien, Norwegen, Schweden, Slowenien