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Inhalt archiviert am 2024-06-18
International Research Exchange on Cooperatives

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Genossenschaften können ins Trudeln geratene Volkswirtschaften stärken

Genossenschaften können überraschend wirkungsvoll dabei sein, die Schwächen des Kapitalismus noch besser auszubalancieren. Sie könnten dazu beitragen, besser realisierbare und nachhaltigere Alternativen zu den gegenwärtigen ökonomischen Modellen zu bieten.

Die jüngste Finanzkrise hat die Funktionsfähigkeit von Genossenschaften in all ihren Formen verdeutlicht. Denn sie können robuste Gemeinschaften erschaffen, die eine bessere Vermögensverteilung bieten und dabei gleichzeitig Beschäftigung und sozioökonomische Entwicklung fördern. Noch bis vor kurzem wurde das Konzept der Genossenschaften von politischen Entscheidungsträgern und Regierungen eher übersehen, aber dank der zunehmenden Wahrnehmung, der sozialen Netzwerke und der offensichtlichen Vorteile hat sich das Blatt gewendet. Das von der EU finanzierte Projekt INT.RE.COOP (International research exchange on cooperatives) gab den Genossenschaften Hilfestellung dabei, ihre Außenwahrnehmung zu verbessern, und verdeutlichte deren Erfolg. Ein aus 23 Projektforscherinnen und -forschern bestehendes Team untersuchte Kooperativen in Europa (Belgien, Italien, Serbien und Spanien) sowie weltweit (Argentinien, Armenien, Chile und Mexiko). Um seine Ziele zu erreichen, hat das Projektteam eine Bestandsaufnahme der Genossenschaften in den betroffenen Ländern vorgenommen und deren Größe, juristische Rahmenbedingungen, Unterstützungsmaßnahmen, Einsatzbereiche und Entwicklungshemmnisse dokumentiert. So konnten wirksame Indikatoren ausformuliert werden, die erforderlich sind, um die von Genossenschaften gebotenen ökonomischen und gesellschaftlichen Effekte zu bewerten sowie deren Potenzial in Bezug auf Wirtschaft und Regierungspolitik zu erforschen. Dazu gehörte auch die Untersuchung der behördlichen, juristischen und organisatorischen Elemente von Genossenschaften im Westen, insbesondere in Nordamerika und der EU. Im Gegensatz zum Westen werden Genossenschaften in den ehemaligen Staaten der Sowjetunion heute eher als Überbleibsel des alten Sowjetregimes betrachtet, anstatt ihr ganzes Potenzial anzuerkennen. Andererseits stehen die - in einigen lateinamerikanischen Ländern sehr beliebten - Kooperativen vor vielen Herausforderungen. Das Projektteam untersuchte, auf welche Weise Genossenschaften in all diesen Zusammenhängen den verschiedenen Sektoren sowie in Bezug auf wirtschaftliche Faktoren wie etwa im Angebot der öffentlichen Versorgungsunternehmen, der Entwicklung von Beschäftigungsmöglichkeiten, der Gemeinschaftsbildung, der Landwirtschaft und Kreditvereinbarungen von Nutzen sein könnten. Die Resultate wurden auf zwei Konferenzen verdeutlicht. Eine war der Verbesserung der landwirtschaftlichen Entwicklung in Armenien und die andere neuen Strategien zum Verständnis, zur Schaffung und zur Verwaltung von Genossenschaften gewidmet. Auf diese Weise konnte die Wissenslücke über Genossenschaften geschlossen und die mit dem Thema in Verbindung stehenden Sozialwissenschaften mit Erkenntnissen und Schlussfolgerungen unterstützt werden, die für verschiedene Regionen der Welt gelten. Zu guter Letzt gab INT.RE.COOP Empfehlungen an politische Entscheidungsträger, Regierungen, die Genossenschaften selbst sowie internationale Geber aus. Die armenische Regierung hat über den armenischen Partner des Projekts bereits Schritte unternommen, um das Gedeihen vielversprechender Genossenschaften zu begünstigen. Bleibt zu hoffen, dass weitere Länder dem Beispiel folgen werden.

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