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Indigenous Heritage, Rock Art, and Cultural Identity in Post-colonial Nations

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Mehr soziale Identität und stärkerer gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Felsbildkunst

In einer Untersuchung widmete man sich der Bedeutung von Felszeichnungen und -gravuren, die einen Blick auf die Lebensgewohnheiten der Jäger und Sammler erlauben können. Auf diese Weise kann ein integraler Bestandteil des visuellen Kulturerbes und indigener Wissenssysteme erhalten werden.

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Felsbildkunstforschung wird in zunehmendem Maße als ein Gebiet von hohem Stellenwert anerkannt. Es gibt jedoch immer noch starke regionale und nationale Traditionen und Grenzen, die für interdisziplinäre und internationale Forschungsprojekte oftmals Komplikationen mit sich bringen können. Das von der EU finanziell geförderte Projekt ROCKART (Indigenous heritage, rock art, and cultural identity in post-colonial nations) belegte, auf welche Weise Felsbildkunst in drei postkolonialen Ländern auftritt und wie sie die Prozesse der Identitätsbildung beeinflusst. Australien, Südafrika und die Vereinigten Staaten. Die Arbeit beinhaltete die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Fachleuten für Konservierung und Sozialwissenschaftlern (Archäologen, Anthropologen, Historikern, Kunsthistorikern, Verwaltern von Kulturerbe). Sie umfasste zudem die Kombination von zeitgenössischen indigenen und touristischen Betrachtungsweisen. ROCKART konzentrierte sich auf den Einsatz von indigenen Felsbildkunstmotiven in unoriginalen Kontexten in den drei postkolonialen Ländern – etwa in Staatswappen, auf Münzen, in olympischen Sportteamlogos, in modernen Kunstwerken sowie in weiteren gesellschaftspolitischen und kommerziellen Kontexten (z. B. T-Shirts, Kaffeetassen, indigene/Stammes-Spielbanklogos). Die Forscher gingen Theorien aus Archäologie, Anthropologie, Kunstgeschichte, indigenen Studien, der Analyse geistiger Eigentumsrechte und Studien zum visuellen Kulturerbe nach. Sie stellten Betrachtungen an, was Felsbildkunst für heute lebende Menschen (sowohl indigene als auch nicht indigene Völker) bedeutet, wie die Menschen sie heute nutzen und wie sich diese Bedeutungen und Anwendungen zwischen den einzelnen postkolonialen Nationen unterscheiden. Man fand heraus, dass das richtige Management der fragilen Felsbildkunst-Kulturerbestätten in nationalen und staatlichen Parks eine Rolle spielt, da es die Vorurteile der Menschen gegenüber Felsbildkunst und den Ureinwohnern hinterfragt, die diese geschaffen haben. Eine Analyse ethnografischer und archäologischer Daten hat aussagekräftige Resultate und praktische Vorschläge hinsichtlich Identitätsbildung und Präsentation indigener Felsbildkunst ergeben. Diese Ergebnisse sind weltweit auf öffentlich zugängliche Fundstätten von Felsbildkunst anwendbar, auch auf die in Europa. Zudem etablierte man neues Zusammenwirken und Kooperationen innerhalb und außerhalb Europas. ROCKART hat dazu beigetragen, das Potenzial für die Schaffung von Einkommen und Arbeitsplätzen in ländlichen, verarmten Gebieten auszuschöpfen.

Schlüsselbegriffe

soziale Identität, Felsbildkunst, ROCKART, indigenes Kulturerbe, kulturelle Identität, postkolonial

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