In-vitro-Toxizitätsprüfungen von ECVAM in OECD-Prüfungsempfehlungen aufgenommen
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat vier Toxizitätstest gebilligt, die von der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission entwickelt wurden und die Anzahl der bei Chemikalientests eingesetzten Tierversuche bedeutend reduzieren. Die In-vitro-Tests wurden beim Europäischen Zentrum zur Validierung alternativer Methoden (ECVAM) der GFS entwickelt und entsprechen den neuen OECD-Leitlinien für die Toxizitätsprüfung von Chemikalien. Chemikalien müssen richtig geprüft werden um die potenziellen Gefahren für die Gesundheit von Mensch und Tier und für die Umwelt zu identifizieren. Die neuen OECD-Leitlinien beinhalten die Empfehlung, das die zuvor an Tieren ausgeführten Tests nur an Zellen oder Gewebekulturen ausgeführt werden sollen. 15.000 Tiere werden in Europa zurzeit schätzungsweise jährlich verwendet um nur zwei mögliche gesundheitliche Folgen von Chemikalien zu testen - Hautkorrosion und Phototoxizität. Die Verwendung von In-vitro-Testverfahren wird nicht nur die Anzahl leidender Tiere wesentlich verringern, indem deren Verwendung in Toxizitätsversuchen um bis zu 6 Prozent gesenkt wird, sondern der Industrie auch Kosten einsparen. Gegenwärtig werden in Europa etwa 12Mio. Euro jährlich für diese beiden Tierversuche ausgegeben, wohingegen ein In-vitro-Test mit dem Modell der rekonstituierten menschlichen Haut die Hälfte eines Tierversuchs kostet. Diese neuen In-vitro-Testverfahren sind die ersten, die mit der Hilfe von ECVAM einen vollständigen Validierungsprozess durchlaufen. Ihre Aufnahme in die OECD-Leitlinien für die Prüfung von Chemikalien und die breite internationale Akzeptanz, die dieser Aufnahme innewohnt, ist eine große Leistung für ECVAM. ECVAM nimmt auch an anderen OECD-Aktivitäten aktiv teil wie beispielsweise die Revision der Leitfäden für die Validierung und internationale Akzeptanz neuer oder aktualisierter Prüfverfahren für die Gefahrenanalyse.