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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Die Halbzeit-Bewertung der RP6-Instrumente lobt den Ehrgeiz, sieht jedoch Raum für Verbesserungen bei der Implementierung

Ramon Marimon, spanischer Außenminister zwischen 2000 und 2002 sowie Vorsitzender eines hochrangigen Expertenausschusses, der mit der Halbzeit-Bewertung der neuen Instrumente, die für das Sechste Rahmenprogramm (RP6) eingeführt worden waren, beauftragt war, stellte beim inform...

Ramon Marimon, spanischer Außenminister zwischen 2000 und 2002 sowie Vorsitzender eines hochrangigen Expertenausschusses, der mit der Halbzeit-Bewertung der neuen Instrumente, die für das Sechste Rahmenprogramm (RP6) eingeführt worden waren, beauftragt war, stellte beim informellen Rat für Wettbewerbsfähigkeit am 3. Juli die Ergebnisse der Expertenrunde vor. Der Bericht enthält eine Reihe von Empfehlungen zu den Integrierten Projekten und Exzellenz-Netzwerken, von den einige im RP6 implementiert werden können, andere sollten im RP7 eingeführt werden, wie Dr. Marimon gegenüber CORDIS Nachrichten erklärte. Wie in dem Bericht herausgestellt, hatte die Wissenschaft hohe Erwartungen an das RP6 und insbesondere die neuen Instrumente. Da diese Erwartungen nur teilweise erfüllt worden sind, klingen einzelne Abschnitte des Berichts eher negativ. Doch Dr. Marimon betonte, dass sich die Teilnehmer an der Studie in der Regel sehr positiv über die neuen Instrumente geäußert haben, was deren Ziele und Pläne angeht. "Die Kritik bezieht sich mehr auf die Implementierung und die Größenwahrnehmungen." "Der wichtigste Einblick aus den Studienergebnissen lautet, dass wir uns besser an dem orientieren müssen, was die Wissenschaftler tun wollen und können", erklärte Dr. Marimon. Die 12 von der Gruppe von Dr. Marimon ausgearbeiteten Empfehlungen decken einen weiten Themenbereich ab, u. a. die Klärung der Ziele der Instrumente, mehr Flexibilität für die Teilnehmer, kritische Masse, den Unterschied zwischen Integrierten Projekten und STREPs (spezifische gezielte Forschungsprojekte), Unterstützung für innovative Forschungsgruppen, klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) und Projektbewertung. Zwei der Hauptanliegen der Teilnehmer an der Studie sind die Kosten für die Angebotsunterbreitung und die Frage, wie groß ein Projektkonsortium sein muss. "Es ist ein häufiges Missverständnis, dass die Neuen Instrumente sehr groß sein sollten", heißt es in der Zusammenfassung des Berichts. "Die 'kritische Masse ist abhängig von Thema, Themenbereich, Teilnehmern, möglicher Auswirkung und Mehrwert. Das Konzept der 'Einheitsgröße sollte nicht auf alle thematischen Bereiche und Instrumente angewendet werden." Dies war ein Punkt, auf den auch Achilleas Mitsos, Generaldirektor der GD Forschung der Kommission, in seinen Äußerungen gegenüber CORDIS Nachrichten am 1. Juli einging: "Das entscheidende Merkmal eines Instruments ist nicht seine Größe. Es ist der Umfang. Exzellenznetzwerke, Integrierte Projekte und STREPs haben unterschiedliche Ziele, unterschiedliche Daseinsberechtigungen. Also bestimmt der Umfang und nicht die Größe das Instrument. Wir wollen keine großen Dinge. [...]. Um Ihnen zu verdeutlichen, was ich sagen möchte: Wir müssen beispielsweise in der Lage sein, ein STREP zu haben, das größer ist als ein Integriertes Projekt." Insbesondere bezüglich der Exzellenznetzwerke fügte Dr. Mitsos hinzu, dass die "guten Absichten der Kommission, etwas Einfaches zu haben" - Finanzierungsberechnungen auf der Grundlage der Anzahl der beteiligten Forscher und des Forschungstyps - "die Menschen in Verbindung mit dieser Betonung der Größe und der großen Dinge dazu gebracht haben zu denken, dass sie große Vorschläge mit zu vielen Forschern und Labors und viel weniger Integration einreichen müssen. Man kann zwei, drei oder fünf Laboratorien integrieren, aber viel schlechter 50 oder 70." Dr. Mitsos betonte jedoch, dass die Kommission in dieser Hinsicht bereits Verbesserungen eingeführt hat: "Die zweite Ausschreibung war viel klarer und stieß auf weniger Ablehnung. Dies war hauptsächlich unser Fehler", fügte er hinzu. "Wenn man etwas schreibt und der Leser es anders auffasst, ist es niemals der Fehler desjenigen, der liest." Der Bericht zu Halbzeit-Bewertung bringt auch die Bedenken zum Ausdruck, dass das Vorschreiben gewisser Instrumente bei bestimmten Ausschreibungen einige Konsortien dazu ermutigt, ihre Vorschläge so anzupassen, dass sie nach ihrer Einschätzung eine größere Chance auf eine Finanzierung haben. "Die Leute verzerren ihre eigentlichen Pläne, um eine Genehmigung zu erhalten", erklärte Dr. Marimon gegenüber CORDIS Nachrichten. Er empfiehlt daher, dass die Forscher selbst die Instrumente auswählen, die ihren Forschungszielen am besten entsprechen. "Die Europäische Kommission sollte das verfügbare Instrumenten-Portfolio und die strategischen Ziele spezifizieren. Die Teilnehmer sollten das spezifische Forschungsziel definieren, das sie verfolgen wollen, und angeben, warum dies am besten durch das von ihnen gewählte Instrument erreicht werden kann", so lautet die Empfehlung 3 aus dem Bericht. Dr. Marimon fügte hinzu: "Wir sollten den Teilnehmern mehr Mitsprache und Gewicht geben." Die Expertengruppe bewertete die Kosten und Risiken für eine Teilnahme am RP6 als 'unangemessen hoch. Aus diesem Grund schlagen die Mitglieder die Implementierung einer Zwei-Schritte-Bewertung vor. Das würde bedeuten, dass die potenziellen Teilnehmer zunächst einen kurzen Vorschlag einreichen, der anhand einer begrenzten Anzahl von Kriterien, darunter Angemessenheit und Exzellenz, bewertet würde. "Wenn die Teilnehmer dann wissen, dass sie eine Chance auf eine Finanzierung haben, können sie die Details ausarbeiten und mehr in den Vorschlag investieren", erklärte Dr. Marimon gegenüber CORDIS Nachrichten. Für den Moment ist die Arbeit von Dr. Marimon und seinen Kollegen getan. Sie haben ihren Auftrag, die Effizienz der neuen Instrumente zu bewerten, abgeschlossen, wie es von dem Europäischen Parlament und dem Rat bei den Verhandlungen über RP6 gefordert wurde. "Ich denke, unsere ehrliche Arbeit ist gut aufgenommen worden", erklärte Dr. Marimon. Er ist mit dem Ergebnis zufrieden, das nach seinen Worten mehr ist als nur ein auf Meinungen basierender Bericht. "Wir haben wirkliche Ergebnisse erarbeitet", meinte er. Nun wartet er auf eine offizielle Reaktion auf seine Arbeit seitens der Kommission. Vom Inhalt dieser Antwort wird es abhängen, ob die Gruppe eine Antwort abfassen muss. Seitens der Kommission "fordert ein Follow-up eine Veränderung der Verfahren", schloss Dr. Marimon. Laut den Äußerungen von Dr. Mitsos, der sich mit dem Ausdruck "Fortführung ohne Dogma" auf die Absicht der Kommission bezog, sich mit der Kritik aus dem Bericht auseinander zu setzen und erforderlichenfalls Veränderungen vorzunehmen, werden die entsprechenden Verfahren bereits ermittelt.

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