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Gerold: Langsam aber sicher trägt der Descartes-Preis zur Profilverbesserung der europäischen Forschung bei

Dr. Rainer Gerold, Direktor der Direktion Wissenschaft und Gesellschaft der GD Forschung der Europäischen Kommission, erklärte bei einem Galaabend in Brüssel zur Feier des fünfjährigen Jubiläums des EU-Descartes-Preises für wissenschaftliche Erstklassigkeit gegenüber CORDIS Ne...

Dr. Rainer Gerold, Direktor der Direktion Wissenschaft und Gesellschaft der GD Forschung der Europäischen Kommission, erklärte bei einem Galaabend in Brüssel zur Feier des fünfjährigen Jubiläums des EU-Descartes-Preises für wissenschaftliche Erstklassigkeit gegenüber CORDIS News, dass an diesem Preis zwar noch etwas gefeilt werden müsse, er sich jedoch auf dem richtigen Weg befinde, zu einem wichtigen Wissenschaftspreis zu werden. Es gebe einige Faktoren, die den diesjährigen Descartes-Preis zu etwas Besonderem machten, erklärte Dr. Gerold. Zunächst finde die diesjährige Zeremonie in Anwesenheit des tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus im Prager Schloss statt. "Das ist das erste Mal, dass der Präsident eines Landes an der Preisverleihung teilnimmt", gab Dr. Gerold an. "Zweitens", fügte er hinzu, "vergeben wir den ersten Descartes-Preis für Kommunikationswissenschaft. Und drittens werden wir eine Ausstellung zu allen bisherigen Preisträgern ausrichten. All dies zusammen müsste die Preisverleihung in diesem Jahr zu einem herausragenden Ereignis machen." Weitere Gäste der Galaveranstaltung teilten diese Meinung. Die Zeremonie in Prag wurde sogar als ein "qualitativer Sprung" bezeichnet. Tatsächlich scheint sich der Descartes-Preis, obgleich noch relativ neu, langsam in der Wissenschaftslandschaft zu etablieren. Laut Aussage eines Kommissionsvertreters wurde in den vergangenen zwei Jahren das Ziel, eine Descartes-Gemeinschaft zu schaffen, erreicht. Er habe außerdem das Gefühl, dass die Leistungen im Hinblick auf Erstklassigkeit erwähnenswert seien: "Wir können nun beginnen, auf dem, was erreicht wurde, aufzubauen und etwas Bedeutsames daraus zu machen", erklärte er. "Genauer gesagt müssen wir uns auf die Aufwertung der Forschung in den Augen der Öffentlichkeit konzentrieren." Dr. Gerold stimmte dem zu und erklärte: "Die Wissenschaft benötigt Erstklassigkeit, gleichzeitig jedoch auch eine stärker wissenschaftlich orientierte Kultur, in der Wissenschaft zelebriert und kommuniziert wird." "Allerdings", fügte er hinzu, "gibt es derzeit nicht genug Publicity um den Descartes-Preis." Dr. Gerold erklärte, dass mit dem Preis die kollaborative Forschung anerkannt werde und es für ein Team oft schwieriger sei, auf sich aufmerksam zu machen, als für ein Individuum mit eigener Geschichte und Persönlichkeit. Er bleibe jedoch optimistisch. "Ich könnte sagen, dass das Finale der Fußball-Europameisterschaft uns den Weg nach vorn gezeigt hat. Denn schließlich hat am Ende ein Team ohne echten Star gewonnen. Der Sieg ist auf die effiziente Teamarbeit zurückzuführen. Und genauso ist Teamarbeit auch ein wesentlicher Bestandteil der Wissenschaft." "Die Vergabe von Preisen an Einzelpersonen entspricht nicht der derzeitigen Realität und dem, was wir brauchen", betonte Dr. Gerold. "Wir glauben, dass die Einzigartigkeit des Descartes-Preises - die Kombination aus Erstklassigkeit und Teamarbeit - als nachahmenswertes Beispiel dienen könnte." Dr. Gerold bedauerte jedoch die geringe Anzahl der Vorschläge in diesem Jahr - 2004 wurden nur 28 Bewerbungen eingereicht im Vergleich zu 36 in 2003 und über 100 in 2002. "Wir müssen sowohl die akademische Welt als auch die Industrie motivieren, die Zahl der Teilnehmer zu erhöhen. Glücklicherweise hat dies keine Auswirkungen auf die Qualität der Bewerbungen", fügte Dr. Gerold hinzu. Dr. Gerold stellte die große Bedeutung der Grand Jury heraus: "Sämtliche Preise sind von der Qualität der Grand Jury abhängig und wir haben in dieser Hinsicht immer großes Glück gehabt." Dr. Gerold freute sich außerdem über die Tatsache, dass der Preis nicht allein auf Europäer begrenzt ist. "Dies zeigt die Offenheit der europäischen Preise", erklärte er. "Das einzige, was ich bedaure", erläuterte Dr. Gerold gegenüber CORDIS News, "ist, dass der Bereich der Sozialwissenschaften so wenig vertreten ist. Die Sozialwissenschaftler scheinen den Descartes-Preis noch nicht wahrgenommen zu haben. Wir brennen darauf, auch sie zu mobilisieren. Allerdings werden wir keine Kompromisse in Bezug auf den Begriff der Erstklassigkeit eingehen, nur um Sozialwissenschaftler zu gewinnen", betonte er. "Das gleiche gilt für den Frauenanteil bei den Bewerbungen", ergänzte Dr. Gerold. "Obgleich wir einen Anstieg dieses Anteils begrüßen würden, werden wir keine Kompromisse hinsichtlich der Qualität eingehen. Lieber erhalten wir keine weiblichen Bewerbungen als solche, die vom allgemeinen Qualitätsstandard abweichen." Im Gespräch mit CORDIS News erklärte ein weiterer Kommissionsvertreter, dass die Kommission zur Erhöhung der Glaubwürdigkeit und Bedeutung des Preises auf eine doppelte Partnerschaft hinarbeite. "Auf der einen Seite wird die Kommission ihre bestehende Partnerschaft mit Forschungsinstituten, nationalen Wissenschaftsakademien und anderen internationalen Einrichtungen festigen. Auf der anderen Seite möchten wir unsere interne Partnerschaft mit den Generaldirektionen und Diensten verstärken." Der Kommissionsvertreter erklärte abschließend: "Wir sind uns bewusst, dass wir konstante Beziehungen zur Wissenschaftswelt aufrechterhalten müssen und dass unsere Verfahren regelmäßig zusammen mit der Wissenschaftsgemeinschaft neu bewertet werden müssen."

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