Bericht zeigt große Zufriedenheit mit RP5 in Finnland
Eine neue Veröffentlichung des finnischen Sekretariats für EU F&E (Forschung und Entwicklung) enthält eine Zusammenfassung der Teilnahme des Landes am Fünften Rahmenprogramm (RP5). Sie gibt auch Themen an, die nach Meinung finnischer Forscher in Zukunft mehr Aufmerksamkeit verdienen, beispielweise die Bewertung der gesellschaftlichen Auswirkungen der Rahmenprogramme. Finnland nimmt seit 1987 an den Forschungsprogrammen der EU teil, und mit dem Beitritt des Landes zur EU im Jahr 1995 ist die Beteiligung erheblich stärker geworden. Die zunehmende finnische Beteiligung kam im RP5 zu einem Stillstand, obwohl der Trend hin zu größeren Forschungsprojekten bedeutet, dass Finnland immer noch zunehmend Mittel von der EU erhält. Bis Februar 2004 waren finnische Forscher insgesamt an 5.000 Vorschlägen für RP5-Projekte beteiligt, von denen 1.444 angenommen worden waren. 2003 Einheiten hatten an Projekten teilgenommen, darunter 600 Firmen, 644 Universitäten, 596 öffentliche Forschungszentren und 163 weitere gemeinnützige Organisationen. Neben der hohen Beteiligung steht auch eine hohe Zufriedenheit. Über die Hälfte derjenigen, die auf eine für den Bericht vorbereitete Umfrage geantwortet haben, sahen ihr Projekt als erfolgreich an, und diese Zahlen sind höher als für das RP4. Zwei Drittel erklärten darüber hinaus, dass die Vorteile einer Teilnahme am RP5-Projekt größer waren als die damit verbundenen Kosten. Am zufriedensten mit dem Kosten-Nutzen-Verhältnis zeigten sich die Teilnehmer aus den Universitäten. Hinsichtlich der Gründe für eine Teilnahme am RP5 führten die Unternehmen Ziele wie Zugang zu neuem Wissen, Netzwerken und bessere Sichtbarkeit an. Dies spiegelt laut den Verfassern des Berichts das 'Ziel der Teilnehmer in punkto Kompetenzschaffung in den Projekten sowie Markterweiterung in Europa wider. Sowohl klein- als auch mittelständische Unternehmen (KMU) und Großunternehmen hatten das Gefühl, dass sie ihre Ziele im RP5 besser erreicht hatten als im RP4. Die wichtigsten Ziele für eine Teilnahme am RP5 waren für die Forschungsunternehmen neue wissenschaftliche Kenntnisse, Kontakte und Mittelbereitstellung für die Forschung. Obwohl die Teilnehmer aus der Geschäftswelt das Gefühl hatten, dass die Teilnahme ihnen einen Überblick über die gegenwärtigen Entwicklungen in den Bereichen Wissenschaft und Technologie sowie über die Trends bei Wettbewerbern und in anderen Geschäftsbereichen gegeben hatte, erkannten viele die Notwendigkeit für engere Verbindungen zwischen den Rahmenprogrammen, nationalen Forschungsprogrammen und anderen kollaborativen Forschungsprogrammen wie Eureka und COST. "Die optimale Situation wäre, dass die verschiedenen Programme sowohl den nationalen als auch den EU-Interessen zugute kommen. In der Zukunft sollte die Ausarbeitung dieser fortschrittlichen Strategie detaillierter von den nationalen politischen Entscheidungsträgern untersucht werden", heißt es in dem Bericht. Ein weiteres Thema, dem mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, ist laut den Verfassern des Berichts die Unterstützung für die Teilnehmer am Rahmenprogramm. Sie stellen mögliche Probleme im RP6 heraus, die durch eine Verschiebung hin zu größeren Projekten verursacht werden, und fordern eine weitere Rationalisierung und Verkürzung der Verfahren sowie besser zugeschnittene Beratungsdienste und professionelles Management. Der Bericht weist auch auf die wachsende Bedeutung der sozialen Ziele der Rahmenprogramme hin. Dies lässt sich laut Bericht auf zweierlei Weise interpretieren: Ein stärkeres Bewusstsein der Vorschlagenden eines Projekts für die Bedeutung gesellschaftlicher Ziele als Bewertungskriterium oder eine stärkere Akzeptanz der gesellschaftlichen Ziele als letztendliches Ziel von F&E. Der Bericht meint, dass die gesellschaftlichen Ziele stärker in die EU-Forschungsprogramme eingebettet werden sollten und dass dies durch die Miteinbeziehung konkreter Beschreibungen der Erwartungen in die Programmschilderungen erreicht werden sollte. Maßnahmen und Indikatoren der gesellschaftlichen Auswertungen von F&E sollten, so fügt der Bericht hinzu, ebenfalls ausgearbeitet und in den Bewertungsprozess integriert werden.
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