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Improving the Effectiveness of the Capabilities (IEC) in EU conflict prevention

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Konfliktprävention und Krisenmanagement revolutionieren

Die EU hat seit 2013 mehr als 34 Missionen in über 20 verschiedenen Ländern initiiert und seit 2015 allein im Mittelmeerraum mehr als 41 000 Leben gerettet. Die Struktur des Krisenmanagements und der Konfliktprävention bedarf jedoch Verbesserungen, damit der Prozess einfacher gestaltet werden kann.

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Gemäß dem Vertrag von Lissabon zielt die EU darauf ab, „den Frieden, ihre Werte und das Wohlergehen ihrer Völker zu fördern“ und den „Frieden zu erhalten, Konflikte zu verhüten und die internationale Sicherheit zu stärken“. Die Umsetzung von Friedenseinsätzen gestaltet sich allerdings nicht immer einfach, da hiermit oftmals eine Vielzahl komplexer Herausforderungen in Bezug auf Organisation und Management einhergehen. Eine hohe Mitarbeiterfluktuation führt beispielsweise oftmals zu Informationsverlusten, die sich auf die Gesamteffektivität auswirken können. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts IECEU werden Problembereiche identifiziert, Best-Practice-Beispiele ermittelt und infolgedessen neue Lösungen wie verbesserte Schulungs- und Ausbildungsprogramme entwickelt. „Wir müssen durch berufliche Bildung an besseren Kompetenzen der Mitarbeiter in Krisen- und Konfliktregionen arbeiten und Anstrengungen in Technologien für die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) investieren“, sagte Projektkoordinatorin Kirsi Hyttinen von der Laurea University of Applied Sciences in Finnland. Krisenmanagement- und Konfliktlösungseinsätze stellen natürlich nicht die typische Arbeitsstätte dar. „Die Mitarbeiter, die Krisen- und Konfliktregionen zugeteilt werden, werden im Vergleich zu [dem, was ihnen] tagtäglich in ihrem Heimatland [begegnet], mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert“, sagt Hyttinen. Im Rahmen von IECEU wurde ein onlinebasiertes Lernwerkzeug entwickelt, das neue Mitarbeiter auf die Arbeit in diesen potenziell feindseligen Umgebungen vorbereiten soll. Es werden eine Reihe von Animationen, Videos und Spielen angewandt, um Bürger über die Aktivitäten der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU aufzuklären, und es wird eine dringend benötigte Ressource für Personen zur Verfügung gestellt, die sich zum ersten Mal in diesen Bereich wagen. Im Zuge des Kurses werden acht "Fallstudien" zu verschiedenen Konflikten auf der ganzen Welt präsentiert und Lernende werden in die Hintergrundgeschichten der betreffenden Konflikte und in die Rolle der EU-Friedenstruppen bei deren Lösung eingeführt. Miteinbeziehung von Einheimischen Einsatzkräfte, die Friedenseinsätzen zugeteilt werden, verbringen oftmals relativ wenig Zeit an einem Ort, bevor sie an einen anderen Ort gesandt werden. Unter Umständen verlassen sie einen Standort, bevor sie eingehende Kollegen treffen, was zu einem mangelnden Informationsaustausch zwischen Mitarbeitern führt. Die Forscher stellten fest, dass die verbesserte Kooperation mit Einheimischen dieses Problem löste und die Gesamteffektivität verbesserte. Sie empfahlen, Einheimische früh, in den Planungsphasen eines Einsatzes, miteinzubeziehen. Die Forscher entdeckten außerdem Wege zur Optimierung der Ressourcenverwendung und -interoperabilität im Krisenmanagement und in der Friedenskonsolidierung, und sie prüften das Potenzial einer Bündelung und gemeinsamen Nutzung von EU-Technologien. Gewonnene Integrationserkenntnisse Ein Problem, dass die Forscher entdeckten, war, dass Einsätze häufig geplant und durchgeführt werden, ohne die gewonnenen Erkenntnisse aus vorherigen Einsätzen zu berücksichtigen. Sie empfahlen die weitere Einbindung dieses Wissens in die Planungsprozesse für neue Einsätze. Die Standardisierung wurde als entscheidend erachtet, um die zivile Sicherheit bei Friedenseinsätzen gewährleisten zu können. IECEU betonte jedoch gleichermaßen die Wichtigkeit von Flexibilität, was die Anpassung an sich schnell verändernde Umgebungen anbelangt sowie von Einfachheit, was den Umgang mit Basisbedingungen und knappen Ressourcen anbelangt. Die Standardisierung von EU-Krisenmanagementoperationen, Schulungs- und Übungssystemen, Fähigkeiten, Ausrüstung und Unterstützungsplattformen würde diese Prozesse fördern. Laut Hyttinen ist diese Art von Forschung entscheidend, um weiterhin den Schutz der EU-Bürger und darüber hinaus der Weltbevölkerung gewährleisten zu können. „Die Verbesserung der äußeren Sicherheit und der Konfliktpräventionsfähigkeiten der EU kommt der EU und ihren Bürgern sowie der gesamten Weltgesellschaft im Hinblick auf eine sicherere Welt zugute“, sagte Hyttinen. Es wurden Soft Skills und Kompetenzen als die Eckpfeiler des Erfolgs von zivilen Einsätzen analysiert, die unter der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU durchgeführt werden. Die Ausbildungs- und Schulungswerkzeuge stellen in kosteneffizienter Weise eine dringend benötigte Ressource für zivile und militärische Kräfte dar. Auch wenn die Umsetzung der anderen IECEU-Empfehlungen Zeit braucht, sind die Aussichten auf einen erneuerten und verbesserten Krisenmanagement- und Konfliktlösungsansatz glänzend.

Schlüsselbegriffe

IECEU, Konfliktprävention, Friedenskonsolidierung, Sicherheit, Verteidigung, Krisenmanagement, Konfliktlösung, EU-Richtlinien, GSVP

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