Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-01

Article available in the following languages:

Europas neue Marsambitionen

Nach einer Empfehlung europäischer Wissenschaftler, im Rahmen des Explorationsprogramms Aurora der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) einen Rover auf den Roten Planeten zu schicken, muss ein detaillierter Vorschlag für eine europäische Marsmission vorbereitet werden. Da...

Nach einer Empfehlung europäischer Wissenschaftler, im Rahmen des Explorationsprogramms Aurora der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) einen Rover auf den Roten Planeten zu schicken, muss ein detaillierter Vorschlag für eine europäische Marsmission vorbereitet werden. Das Ziel der Mission würde in der Durchführung einer eingehenden Analyse des Marsumfelds und der Suche nach Spuren vergangenen oder gegenwärtigen Lebens bestehen. Bei dem im Juni 2011 vorgesehenen Start würde der Rover zwei Jahre später im Juni 2013 den Mars erreichen. Diese Empfehlung wurde auf einer internationalen Raumfahrt-Arbeitstagung am 7. April in Birmingham abgegeben. Erörtert wurden drei Missionsanwärter: BeagleNet, ExoMars und ExoMars-Lite. Nach der Präsentation jedes Vorschlags nahmen die Wissenschaftler anhand folgender Kriterien eine Beurteilung vor: wissenschaftlicher Wert des Vorschlags, Abwägung der wissenschaftlichen Qualität der Mission und ihrer Kosten, erforderliche Dauer für die Vorbereitung jeder Mission und Bedeutung der Missionstechnologie für ein langfristiges europäisches und internationales Programm zur Exploration. Die Bewerter sahen in Bezug auf jeden Anwärter Vorteile und empfahlen, dass die Mission wesentliche Technologien und Ziele aller drei Missionsanwärter einschließen solle. Diese Empfehlung wird die Grundlage für einen detaillierten Vorschlag bilden, der dem ESA-Rat auf Ministerebene auf seiner Tagung im Dezember unterbreitet werden soll. Die in Birmingham vertretenen Wissenschaftler empfahlen eine Mission mit einem Sojus-Träger und einer Sonde mit mindestens einem Rover zur wissenschaftlichen Erkundung des Marsumfelds. Die Datenübermittlung zwischen der Sonde und der Erde würde über NASA-Raumfahrzeuge gewährleistet. Der Rover würde mit einer Vielzahl wissenschaftlicher Instrumente ausgerüstet, die nicht nur nach Spuren vergangenen oder gegenwärtigen Lebens auf dem Mars suchen, sondern auch die Wassermengen unter der Oberfläche und deren vertikales Verteilungsprofil charakterisieren und mögliche Oberflächen- und Umweltgefahren für künftige bemannte Missionen feststellen sollen. Der Rover würde außerdem einen Bohrer, der bis zu zwei Meter tief in den Marsboden vordringen kann, und ein Experiment vom Typ Beagle 2 zur Untersuchung organischer Moleküle wie etwa ein Gasanalyse-Paket mitführen, das stabile Isotope in der Atmosphäre, im Gestein und im Boden unter die Lupe nehmen soll. Auf der Grundlage der gesammelten Daten des Mars-Express-Orbiters der ESA soll die empfohlene Mission auch Instrumente zur Messung seismischer Phänomene einschließen, die durch Vulkane, hydrothermische Vorgänge oder Marsbeben verursacht werden könnten.

Mein Booklet 0 0