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Financial and Institutional Reforms for the Entrepreneurial Society

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Reformstrategie für ein Europa mit mehr Innovationen und Unternehmergeist

Europa braucht maßgeschneiderte Reformen und Maßnahmen, um unternehmerische Initiative neu zu entfachen und zu fördern, denn sie führt uns zu integrativerem, innovativerem und nachhaltigerem Wirtschaftswachstum.

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Europas Unternehmergeist muss gefördert werden, wenn er wieder auf Kurs zu nachhaltigem und integrativem Wachstum gebracht werden soll. „Wenn man Europa stärker für Herausforderungen öffnet, indem man seine Institutionen reformiert, und unternehmerischen Projekten besseren Zugang zu den essenziellen Ressourcen Geld, Wissen und Arbeit gewährt, dann kann man das Wachstum beleben, den Übergang zu Nachhaltigkeit voranbringen und der populistischen Gegenreaktion, die das europäische Projekt gefährdet, Einhalt gebieten“, sagt der Koordinator des EU-finanzierten Projekts FIRES, Mark Sanders. FIRES hat sich mit finanziellen und institutionellen Reformen für eine europäische Unternehmergesellschaft beschäftigt, um damit das Problem des bisher nicht ausreichend integrativen, nachhaltigen und innovativen Wachstums in Europa zu lösen. „Man weiß sehr wohl, dass gerade die Gründung neuer Unternehmen und experimentelle Investitionen Innovation in die Wirtschaft bringen“, erklärt Sanders. „Weniger bekannt, aber genau so wichtig ist, dass auch für den großen Wandel hin zu nachhaltigerem Wirtschaftswachstum, den Europa vollziehen muss, dringend unternehmerische Initiative gebraucht wird.“ Reformagenda soll Unternehmergeist wecken Ziel des Projekts war es, zunächst nachzuweisen, dass es Bedarf an einer maßgeschneiderten Reformstrategie gibt und dass sie absolut notwendig ist. Außerdem mussten die starke historische Pfadabhängigkeit in diesem Prozess sowie die Institutionen, die Europa geschaffen hat, um Arbeit, Kapital und Wissen zu verteilen, die für innovative unternehmerische Projekte notwendig sind, erkannt werden. Um fundierte Vorschläge formulieren zu können, hat FIRES Wissenschaftler aus Disziplinen wie Geschichtswissenschaft, Geografie, Jura und Wirtschaft zusammengebracht. Das Team von FIRES hat eine lange Liste möglicher Maßnahmen erstellt und Reformen ausgewählt, die speziell für Deutschland, Italien und das Vereinigte Königreich kreiert wurden. Die Reformstrategie wurde jeweils an den lokalen Kontext angepasst, um zu zeigen, inwiefern verschiedene Teile der Agenda in unterschiedlichen Regionen Europas relevant sein könnten. Zusätzlich stellt das Projekt einen Ansatz vor, der von anderen Mitgliedstaaten der EU übernommen werden kann. Schritte zu einer erfolgreichen Reform Die Projektpartner haben ein Verfahren geschaffen, mit dem man in sieben Schritten eine maßgeschneiderte Reformstrategie erstellen kann. Es baut auf der reichen und vielfältigen Geschichte der europäischen Regionen auf, bewertet die Problemstellen im unternehmerischen Ökosystem und befragt die relevanten Interessengruppen in diesem Ökosystem. Danach empfiehlt es aus einem Katalog forschungsbasierter Politikvorschläge passende Maßnahmen, um die Situation zu verbessern und bewertet deren rechtlichen Kontext und politische Machbarkeit. „Ein gesundes unternehmerisches System ist nie wirklich fertig“, bemerkt Sanders. „Es beruht vielmehr auf Mechanismen mit positivem Feedback: politische Entscheidungsträger sollten also evaluieren und experimentieren, damit man für die nächste Runde möglicher Reformen wieder zum Schritt eins zurückgehen kann.“ Die siebenstufige Methode lässt sich auf Regierungen auf europäischer, nationaler, regionaler oder kommunaler Ebene anwenden. „Wir halten das für eine vernünftige Methode, die politische Entscheidungsträger bei der Erstellung einer Reformstrategie nutzen können, um ihr unternehmerisches Ökosystem zu stärken“, betont er. FIRES hat außerdem Analyseinstrumente entwickelt, um die Entwicklungsfähigkeit und Funktionstüchtigkeit der unternehmerischen Ökosysteme in Europa zu bewerten. Diese Instrumente identifizieren Stärken und Schwächen und sie bewerten über alle europäischen Institutionen hinweg die Prozesse bei der Schaffung unternehmerischer Projekte und der Unternehmensgründung. Das Projekt lief Mitte 2018 aus, aber die Arbeit hat gerade erst angefangen. „Jetzt müssen die politischen Entscheidungsträger die Probleme aufgreifen, die FIRES identifiziert hat, und diese Instrumente zur Förderung des Unternehmertums in der EU aktiv nutzen“, so Sanders abschließend.

Schlüsselbegriffe

FIRES, Reformstrategie, Reformen, unternehmerische Initiative, Unternehmertum, politische Entscheidungsträger, Wirtschaftswachstum, unternehmerisches Ökosystem, Regierung

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