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A New Drive-by-Wire Technology for People with Disabilities and Industrial Applications

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Innovatives Lenksystem wird Anforderungen für behinderte Menschen und autonomes Fahren gerecht

Derzeitige anpassungsfähige Systeme, die Menschen mit körperlicher Behinderung das Fahren ermöglichen, schneiden im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugsteuerungssystemen wie Lenkrädern schlecht ab. Eine EU-Initiative ging diese Herausforderung an.

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Menschen mit körperlicher Behinderung können, abhängig von ihrer Behinderung, möglicherweise keine Fahrzeuge mit einem gewöhnlichen Lenkrad fahren und benötigen ein speziell angefertigtes Eingabegerät wie einen Joystick. Diese Fahrlösungen basieren auf einer Technologie für die elektronische Kraftfahrzeugsteuerung, die sich aus Mensch-Maschine-Schnittstellen (MMI) und Systemen für das sichere elektronische Fahren zusammensetzt. Mit der Technologie für die elektronische Kraftfahrzeugsteuerung wird die Lenkung ohne mechanischen Umschalter der Lenksäule komplett auf Hardware und Software verlagert. Außerdem wird das Fahren durch individuell anpassbare MMI wie Joysticks und Lenker vereinfacht. Fahrsysteme reichen oftmals nicht an die Leistung und Rückmeldung konventioneller Steuerungen heran. Zudem bestehen technische Probleme wie z. B. Zeitverzögerungen und Störungen zwischen Befehlen. Das Fahrzeug reagiert aufgrund der fehlenden aktiven Kraftrückmeldung am Eingabegerät üblicherweise nicht genauso, wie es der Fahrer erwarten würde. Infolgedessen ist es schwierig und zeitaufwendig, das Fahren eines angepassten Fahrzeugs zu lernen. Aus diesen Gründen sind anpassbare Systeme gefragt, die verlässliche und benutzerfreundliche Fahrlösungen anbieten. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts www.joysteer.ch/ (Joysteer 3.0) wurde „ein neuartiges System für die elektronische Kraftfahrzeugsteuerung entwickelt, das für Personen mit schweren körperlichen Einschränkungen höchste Standards hinsichtlich Fahrverhalten, Sicherheit und Zuverlässigkeit bietet“, sagt Projektkoordinator Matthias Hell. „Dies ermöglicht Menschen mit einer Vielzahl von Behinderungen wie z. B. Muskellähmung und Arm- oder Beinfehlbildung das einfache und sichere Führen eines Fahrzeugs.“ Dank der verschiedenen individuell einstellbaren Steuerelemente bietet das System Joysteer 3.0 mehr Vorteile als traditionelle Lenkhilfen für Fahrzeuge. Handbremse, automatische Gangschaltung, Lichter, Anzeigen und Scheibenwischer lassen sich mit nur einem System und einer geringen Anzahl von Eingabegeräten einfach steuern. Aktive Kraftrückmeldung und anpassbare Lenkung Joysteer 3.0 ist das einzige System mit aktiver und dynamischer Kraftrückmeldung, aus der ein sicheres und entspanntes Fahrerlebnis resultiert. In Kombination mit den höchsten Sicherheitsnormen gibt diese Funktion Fahrern von Beginn an die volle Kontrolle über das Fahrzeug. „Zu den wichtigsten Errungenschaften des Projekts zählt unter anderem die Aufhebung von Einschränkungen der vorherigen Produktversion“, fährt Hell fort. „Flexibilität auf Abruf ist für den Automobilmarkt von entscheidender Bedeutung. Funktionen wie Fernzugriff, Fernservice und Datengewinnung waren wichtige Faktoren für die Verbesserung des Produkts.“ Zweifach redundante Systeme für die Sicherheit Die Sicherheit ist der Eckpfeiler von Joysteer 3.0. Es gibt immer zwei unabhängige Stränge, damit die volle Redundanz von Lenksystem und Bremse sichergestellt ist. Mindestens eines der Systeme gewährleistet kontinuierliche Sicherheit hinsichtlich Betrieb und Fahrverhalten, selbst im Falle eines technischen Fehlers. Die Technologie für die elektronische Kraftfahrzeugsteuerung fungiert auch als Grundlage für autonomes Fahren. Dies bedeutet, dass es keine Lenksäule gibt. Da es keinen Fahrer mehr gibt, werden die Befehle über einen Computer gegeben, der für die Trajektorien zuständig ist. Joysteer 3.0 überträgt die GPS- und Sensordaten mit minimalen Latenzzeiten und einem Höchstmaß an Dynamik an die Räder. „Die hohe Modularität von Joysteer adressiert dieses neue Marktsegment für Anwendungen im Bereich selbstfahrender Autos“, lautet das Fazit von Hell. „Das oberste Ziel war die Bereitstellung fortschrittlicher, sicherer und validierter Lösungen für Menschen mit Behinderung und für das automatisierte Fahren, und Joysteer 3.0 hat dies erreicht.“

Schlüsselbegriffe

Joysteer 3.0, lenken, fahren, Fahrer, körperliche Behinderung, Technologie für elektronische Kraftfahrzeugsteuerung, Bremse, Joystick

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