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DynaHUBs is a new application designed to kick start the development of the Physical Internet using a crowd-sourced approach

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Neue gemeinschaftsgeförderte Zustellapp jetzt auch mit Katastrophenhilfefunktion

Wenn die http://www.etp-logistics.eu (ALICE) (Alliance for Logistics Innovation through Collaboration in Europe) eine Kooperationsvereinbarung mit einem Projekt unterschreibt, ist klar, dass Innovationen nicht lange auf sich warten lassen werden. Was genau hat das Projekt DynaHUBS erreicht?

DynaHUBS setzt bei ungenutzter logistischer Kapazität an und schafft einen virtuellen Marktplatz, auf dem Nutzer Liefermöglichkeiten verwalten können. Diese Hubs sind dynamisch und reagieren auf die Bedürfnisse der Nutzer und wechselnde Kontextfaktoren wie Verkehrsmuster, Wetterlage und/oder extremere Situationen wie vom Menschen verursachte Katastrophen oder Naturkatastrophen. Das Konzept ist von Fahrgemeinschaften inspiriert. Die Nutzer können damit Waren ausliefern, während sie ihrer ganz normalen Route folgen. Projektkoordinator Mehmet Golhan erklärt es so: „Wir wollten echte Liefernetze auf Nachbarschaftsebene aufbauen, ohne dass neue Fahrzeuge auf die Straße gebracht werden.“ DynaHUBS folgte der Strategie, sich auf Lieferungen von großem Umfang zu konzentrieren. Nachdem zuerst für den Internethandel mit großen Warenmengen die Zustellkapazität auf der letzten Meile untersucht wurde, fand das Team die entsprechenden Möglichkeiten bei bestehenden Fahrgemeinschaften und Nothilfeorganisationen. Der Hub Ein Kernpunkt ist, dass die Nutzer DynaHUBS parallel zu anderen Anwendungen aktivieren können. So profitieren Zustellunternehmen von einem breiteren, agileren Portfolio an Mobilitätslösungen. Golhan hebt hervor: „Typischerweise können Einzeloptionen keine ausreichenden Mengen generieren, um den Kundenstamm zu halten. Mit unserer gemeinschaftlichen Plattform wollen wir eine Art WhatsApp für die Lieferbranche sein und kein zentralisierter Betrieb.“ Hinter der Plattform steht ein innovativer Logistikalgorithmus, der Strecken, Boten, Fracht und Empfänger miteinander verknüpft. DynaHUBS ist außerdem in ein hochentwickeltes server- und cloudbasiertes System integriert. Da der Prototyp extra gemeinsam mit Nutzern kreiert wurde, damit er intuitiv funktioniert, konnte die Anwendung auch die Anzahl der Transaktionsschritte um 75 % senken. Golhan dazu: „Das ist die wichtigste technologische Leistung des Projekts. Es gibt keine gemeinschaftliche Austauschplattform, die mit unserem neuartigen Design vergleichbar wäre.“ Momentan arbeitet DynaHUBS mit einem echtem Preisvorteil gegenüber weltweit aktiven Großunternehmen. Uber verlangt beispielsweise 4,95 EUR für eine Lieferung, die mit DynaHUBS 75 Cent kostet, weil die Kosten für professionelle Fahrer wegfallen. Bisher wurde das System in Istanbul, Brüssel, Stockholm und Madrid getestet. In Istanbul kam DynaHUBS bei einer simulierten Erdbebenhilfe zum Einsatz, bei der die Straßen wegen Überflutung blockiert waren. Die Ersthelfer nutzten DynaHUBS, um Hilfsgüter und Ausrüstung von den Warenlagern zum Flughafen zu liefern, wo sie verteilt werden sollten. Golhan: „Bei Treffen von Nutzergruppen haben die Testanwender den Sinn der App verstanden und echtes Interesse gezeigt; die meisten haben positives Feedback gegeben. Außerdem wussten wir damit, dass wir eine gut entwickelte gemeinschaftliche Lieferapp geschaffen hatten. Das Potenzial, damit Leben zu retten, haben wir da allerdings noch nicht erkannt. Wir sind stolz darauf, dass wir Kommunen ein Instrument für das Krisenmanagement an die Hand geben können, wenn die Transportsysteme versagen.“ Ein Beitrag zu den Zielen der EU in Mobilität und IKT In der weiteren Arbeit will DynaHUBS nicht mit den globalen verbraucherorientierten Lieferriesen auf dem Markt konkurrieren, sondern sich eher auf die kurze Distanz von Tür-zu-Tür-Lieferungen konzentrieren, wobei die letzte Meile 53-75 % aller Paketlieferkosten ausmacht. Dazu verbessert das Team gerade die Nutzerfreundlichkeit der App und erweitert sie außerdem um alternative Funktionen für Kommunikation und Internet der Dinge. Die Möglichkeit, Smartphones und Autos zu verbinden, ermöglicht außerdem die Aktivierung eines ineinandergreifenden Netzes für die Notfallkommunikation, das auch noch funktioniert, wenn GSM ausfällt. Zudem arbeiten die Forscher gerade mit Hilfsorganisationen, Ersthelfern und Katastrophenschutzagenturen aus ganz Europa an Plänen für bestimmte Szenarien sowie Gamifizierung. Das Team ist schon mit einigen möglichen Firmenkunden über spezifische individuelle Anpassungen für ihre Kommunen/Organisationen im Gespräch und führt Tests unter realen Bedingungen durch, da die App bereits für die Öffentlichkeit verfügbar ist.

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