Studie: KMU im Technologiebereich fehlt es an Ressourcen zur Qualifizierung der Mitarbeiter
Laut einer von der EU geförderten Studie unter Technologiefachleuten in ganz Europa fehlt es kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Technologiebereich an den notwendigen Ressourcen, um die Qualifikationen ihrer Mitarbeiter weiterzuentwickeln. Die Studie "Indic@tor" ist das Ergebnis eines vierjährigen Projekts, das unter dem vorrangigen Themenbereich "Technologien der Informationsgesellschaft (IST)" des Fünften Rahmenprogramms (RP5) gefördert wurde. Die Analyse wurde von der Universität Twente in den Niederlanden koordiniert. Sie umfasste sowohl niederländische KMU als auch Unternehmen im VK, Norwegen, Deutschland, Polen, Italien und Griechenland. Wichtigstes Ziel der Studie war es herauszufinden, wie das Karrierepotenzial von Technologieexperten während ihres Arbeitslebens verbessert werden kann. Über 2.000 Fachleute und Vorgesetzte im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) füllten einen speziell ausgearbeiteten Indic@tor-Fragebogen aus. Die Ergebnisse zeigen große Unterschiede zwischen den verschiedenen Ländern bezüglich Ausbildung, Zufriedenheit mit der Arbeitsstelle und Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter. Trotz der Unterschiede zwischen den Ländern konnte jedoch ein allgemeines Profil von IKT-Fachleuten in Europa erstellt werden. Die meisten sind bei guter Gesundheit, sind gut ausgebildet und haben eine gute Beziehung zu ihren Vorgesetzten. Die Befragten gaben an, dass sie relativ zufrieden mit ihrer Arbeit sind und Positionen mit erheblichem Lernpotenzial innehaben, meinten jedoch, dass in beiden Bereichen noch Verbesserungen möglich sind. Besorgnis erregender ist vielleicht die Feststellung, dass KMU im IKT-Sektor in Europa nicht über die notwendigen Ressourcen verfügen, um Personal weiterzubilden, und es keine Kultur der Weiterqualifizierung für Mitarbeiter gibt. Um diese Mängel zu beseitigen, haben die Indic@tor-Partner eine Reihe von praktischen Empfehlungen sowohl für Mitarbeiter als auch für die Unternehmen ausgearbeitet, um so die Beschäftigungsfähigkeit von IKT-Fachleuten zu verbessern. Laut den Empfehlungen können IKT-Experten ihre eigene Beschäftigungsfähigkeit verbessern, indem sie sich noch besser ausbilden lassen, Managementerfahrung sammeln, eine positive und entwicklungsfähige Beziehung zu ihrem direkten Vorgesetzten aufbauen, einen Fachbereich gut beherrschen, bevor sie sich einem anderen zuwenden, sowie Netzwerke mit Einzelpersonen in anderen und im eigenen Unternehmen aufbauen. Die Empfehlungen heben auch den oft ignorierten Zusammenhang zwischen einem guten Gesundheitszustand und beruflichem Erfolg hervor. Arbeitgeber sollten indessen Personalsysteme einführen, die den Lernwert der IKT-Stellen verbessern, mehr Zeit und Möglichkeiten zum Erlernen neuer Fähigkeiten und Anwendungen zur Verfügung stellen, die Interaktion zwischen IKT-Fachleuten in unterschiedlichen Abteilungen des Unternehmens erleichtern und Möglichkeiten bieten, Führungs- und Managementerfahrung zu sammeln. Im Rahmen des Indic@tor-Projekts wurden die Empfehlungen an IKT-Fachleute und -Vorgesetzte, politische Entscheidungsträger in Europa, Weiterbildungsexperten, IKT-Verbände und -Wissenschaftler in einer Reihe von Workshops und Konferenzen weitergegeben. Der vollständige Abschlussbericht sowie die Ergebnisse aus den einzelnen Ländern stehen auf der Projektwebsite zur Verfügung.
Länder
Deutschland, Griechenland, Italien, Niederlande, Norwegen, Polen, Vereinigtes Königreich