KMU durch Innovation stärken
KMU (kleine und mittlere Unternehmen) sind das Rückgrat der europäischen Wirtschaft und spielen daher bei der Beschäftigung eine bedeutende Rolle. Sie stellen zwei von drei Arbeitsplätzen im privaten Sektor bereit und steuern über 56 % der Wertschöpfung aller Unternehmen in der EU bei. Laut dem „Jahresbericht über europäische KMU 2017/2018“ der Europäischen Kommission waren KMU von 2008 bis 2017 für 52 % des kumulativen Zuwachses von Arbeitsstellen außerhalb des Finanzsektors verantwortlich. Angesichts ihrer Bedeutsamkeit für die Wirtschaft der EU besteht eine zunehmende Notwendigkeit, KMU beim Umgang mit Herausforderungen, die durch die Globalisierung, den demografischen Wandel sowie das Aufkommen von Robotertechnik und künstlicher Intelligenz entstehen, zu unterstützen. Ein am EU-finanzierten Projekt SMEthod (Methodology for efficient segmenting innovating SMEs based on lifecycles, represented sectors and regional characteristics) beteiligtes Forscherteam kam zu dem Schluss, dass Innovation ein Schlüsselfaktor für den Umgang mit diesen übergreifenden Trends ist und dass Absolventen diesbezüglich eine wertvolle Quelle sind. Dr. Carolyn Downs gibt in einer Pressemitteilung der Universität Lancaster, die ein Projektpartner ist, an: „KMU sind sowohl in diesem Land [dem Vereinigten Königreich] als auch in der ganzen EU wichtige Arbeitgeber und unsere Forschung zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass in diesem Unternehmen eine Kultur der Innovation entsteht, je mehr Absolventen ein KMU einstellt. Eine solche Kultur fördert wiederum das Wachstum, sowohl innerhalb dieser Unternehmen selbst als auch in der gesamten Branche.“
Grüne Innovationen
Dr. Downs bemerkt, dass Innovationen auch zur Lösung anderer wichtiger Themen, wie zum Beispiel dem Klimawandel, beitragen können. „Grüne Innovationen sind ein wichtiger Bereich, in dem KMU das Potenzial haben, federführend mitzuwirken und zum Kampf gegen die Klimakrise beizutragen.“ Sie fügt hinzu, dass innovatives Denken für KMU auch in mehreren anderen Gebieten von Nutzen sein kann. „Üblicherweise werden Finanzmittel zur Innovation spezifisch für neue Erfindungen und Produkte bereitgestellt, aber sie können auch in weiteren Bereichen nützlich sein, zum Beispiel zur Verbesserung der Produktivität und in anderen Bereichen der Beschlussfassung und Entwicklung.“ Laut derselben Pressemitteilung umfassen die Vorschläge an die Politik von SMEthod „eine effektive Unterstützung, um KMU zur Einstellung von Absolventen zu bewegen; Finanzmittel der Regierung, um Arbeitsstellen und Praktika für Absolventen zu schaffen; sowie Finanzhilfe, um die Gehälter der Absolventen bezahlen zu können. Eine ähnliche Finanzierung ist auch für Schulungsprogramme für Absolventengruppen notwendig, um KMU zu ermöglichen, hochwertige Weiterbildungsmaßnahmen anzubieten, die mit den Programmen großer Konzerne mithalten können.“ Die Forscher empfehlen auch „eine ausgeweitete Managementausbildung sowie mehr Möglichkeiten zur Weiterbildung der Arbeitskräfte; die Förderung der Zusammenarbeit zwischen kleineren KMU; und eine vermehrte Nutzung von IKT unter Bereitstellung entsprechender Schulung und finanzieller Unterstützung.“ Das weiterhin laufende Projekt SMEthod soll Europa dabei unterstützen, die KMU mit dem höchsten Innovationspotenzial sowie die effektivsten notwendigen Förderungsmöglichkeiten für diese Unternehmen auszuwählen. Nach einer Bewertung bestehender Methoden zur Segmentierung von KMU nach ihrer Innovationsfreundlichkeit wird SMEthod eine verbesserte Methodologie bereitstellen. Laut der SMEthod-Projektbroschüre soll dies gelingen, indem „der Unternehmenslebenszyklus, die Industriezweige, die regionalen Eigenschaften und die Innovationszyklen“ in Betracht gezogen werden. „Folglich wird SMEthod eine Methodologie zur Segmentierung (Gruppierung/Kategorisierung) von innovierenden KMU bereitstellen, die der Beschlussfassung zugutekommen soll, sodass nicht nur ein einzelnes System zur Segmentierung verwendet wird, um das Profil eines förderungswürdigen KMU zu bestimmen“, wie es im Bericht zum Arbeitspaket auf der Projektwebsite heißt. Weitere Informationen: SMEthod-Projektwebsite
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