Neuer Sicherheitsscanner auf der Grundlage von Weltraumtechnologie
Ein irisches Unternehmen hat einen neuen Sicherheitsscanner auf der Grundlage einer Technologie entwickelt, die für ESA-Raumfahrzeuge entwickelt wurde. Das System, das vergangene Woche auf der Inter Airport Europe Messe in München vorgestellt wurde, könnte Metalldetektoren ersetzen, die derzeit für das Screening von Flugzeugpassagieren verwendet werden. Das von Farran Technology gebaute Tadar-System verwendet eine Kamera, die durch die Verwendung von Millimeter-Wellen unter der Kleidung versteckte Objekte identifizieren kann. Tadar erhielt seinen Namen nach einer Art brasilianischer Fledermäuse, die Hochfrequenzsignale verwendet, um zu navigieren und Insektenbeute im Dunkeln zu lokalisieren. Der Vorteil des bildgebenden Systems besteht darin, dass es nicht nur Metallgegenstände "sehen" kann, wie die Metalldetektoren, die derzeit für das Flughafen-Sicherheits-Screening verwendet werden, sondern alle Arten von Objekten. Andere Sicherheitstechnologien, die verschiedene Materialien erkennen können, wie beispielsweise die Röntgenbildgebung, sind aufgrund ihrer Verwendung von ionisierender Strahlung ungeeignet für die Kontrolle von Menschen. Das neue System imitiert brasilianische Tadarida-Fledermäuse, die Hochfrequenzsignale verwenden, um zu navigieren und Insektenbeute im Dunkeln zu erkennen. Die von der Fledermaus ausgesandten Hochfrequenz-Energiepulse prallen an Objekten ab, die sich in ihrem Weg befinden, und die reflektierten Signale werden von verschiedenen Typen von Sensorzellen im Gehirn der Fledermaus interpretiert, um sowohl den Standort als auch die physikalischen Eigenschaften dieser Objekte zu bestimmen. Die Sensoren von Tadar erkennen natürlich ausgesandte oder von Objekten reflektierte Energie durch die Verwendung von Wellenlängen von etwa 3-mm, die für Menschen völlig unschädlich sind. Bei dieser Wellenlänge wird Kleidung völlig transparent, aber unter der Kleidung versteckte dichte Objekte wie Sprengstoffe und Waffen blockieren die natürliche Strahlung des Körpers und reflektieren ein klares Profil des blockierten Energiefelds. Objekte, die wir normalerweise in unseren Taschen tragen, werden sich klar abheben und sogar Waffen, die aus nicht-metallischen Materialien hergestellt werden, oder Plastiksprengstoffe, die herkömmliche Metalldetektoren nicht "sehen" können, werden klar identifiziert. Jede Art von Material hat ihre eigene Frequenzreaktion und wird ihr eigenes repräsentatives "Farb"-Bild produzieren, fast wie ein Fingerabdruck. Wenn jemand vor der Tadar-Kamera steht, wird er vollständig bekleidet gescannt, um die natürliche Strahlung seines Körpers anhand eines temperaturkontrollierten Hintergrund-Panels zu messen. Die Präsenz eines dichten Objekts wird die natürliche Energie des Körpers blockieren und die Tadar-Kamera wird die Hintergrundtemperatur erkennen, die von dem Objekt reflektiert wird. Der resultierende thermale Kontrast präsentiert ein klares Bild des Objekts. Das Tadar-Bildgebungssystem kombiniert patentierte mechanische Scanning-Technologie mit den neuesten monolithisch integrierten Mikrowellenschaltungen (MMIC), deren Ergebnis eine hohe Leistungsfähigkeit und niedrige Kosten sind. "Diese neuartige Scanning-Technologie kann das Bild zehn Mal pro Sekunde aktualisieren und ein Screening 'im Vorbeigehen' ermöglichen, das nicht länger dauert als bei herkömmlichen Metalldetektoren", erklärt Tony McEnroe, geschäftsführender Direktor von Farran Technology. "Das System kann im passiven und aktiven Modus arbeiten, ohne Änderung seiner mechanischen oder optischen Konfiguration. Im passiven Modus muss die zu screenende Person vor dem System stehen, während das System im aktiven Modus dreidimensionale Bilder einer Szene erstellen kann, selbst auf eine Distanz von über 50 Metern", betont McEnroe. "Wir haben das Wissen und die Kompetenzen beim Entwerfen und Präsentieren von Millimeterwellen-Geräten für ESA-Projekte entwickelt. Durch die Integration einer neuartigen Scanning-Technologie haben wir ein einzigartiges System für Erkennungs- und bildgebende Artikel für Sicherheitsanwendungen erzielt", so McEnroe weiter. Während der primäre Anwendungsbereich für das Tadar-System seinen Entwicklern zufolge das Sicherheitsscreening von Personen auf Flughäfen und in Gebäuden ist, könnte dieselbe Technologie langfristig verwendet werden, um die vorhandenen infrarot-basierten optischen Systeme zu verbessern, die es Piloten ermöglichen, durch Wolken zu sehen sowie fremde Gegenstände auf Rollbahnen von Flughäfen zu identifizieren. Die Europäische Weltraumorganisation fordert Unternehmen, die während der Arbeit im Rahmen von ESA-Raumfahrtprogrammen Kompetenzen oder Technologie entwickelt haben, auf, diese durch das Technologietransferprogramm der ESA kommerziell zu nutzen.
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Irland