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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Potocnik: Wissenschaftskommunikation "ist mehr als eine Priorität, es ist eine Verpflichtung"

Der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik versprach in seiner Eröffnungsrede zur zweiten jährlichen Konferenz "Communicating European Research" ("Europäische Forschung kommunizieren") am 14. November in Brüssel eine "grundlegende Änderung in der Art und We...

Der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik versprach in seiner Eröffnungsrede zur zweiten jährlichen Konferenz "Communicating European Research" ("Europäische Forschung kommunizieren") am 14. November in Brüssel eine "grundlegende Änderung in der Art und Weise, wie wir Wissenschaft auf europäischer Ebene kommunizieren". Etwa 3.000 Wissenschaftler, Journalisten und Politiker kamen zu der Veranstaltung zusammen, in deren Rahmen untersucht werden soll, wie die Wissenschaft ein größeres Publikum erreichen kann und warum dies geschehen muss. "Die Forschung verfügt über das Potenzial, die dringenden Bedürfnisse und Bedenken der Gesellschaft anzugehen und zu beantworten", so Potocnik gegenüber dem Publikum. "Daher ist die Kommunikation der Forschung und die Einbeziehung der Öffentlichkeit mehr als eine Priorität. Es ist eine Verpflichtung [...] weil die Forschung infolge der Entscheidungen, die wir treffen, und der Politiken, die wir entwerfen, tägliche Auswirkungen auf alle europäischen Bürger hat." Der Kommissar ist sich jedoch bewusst, dass ihm eine schwierige Aufgabe bevorsteht, da 40 Prozent der europäischen Bevölkerung angeben, dass sie fast nie Artikel zu wissenschaftlichen Themen lesen, weil sie sich entweder nicht dafür interessieren oder diese nicht verstehen. "Wir müssen die zunehmende Gleichgültigkeit junger Menschen gegenüber der Wissenschaft [...] und die wachsende Lücke zwischen denjenigen, die Zugang zu Wissen haben, und denjenigen, die keinen Zugang dazu haben, angehen", sagte er. Ein Teil der Antwort besteht Potocnik zufolge darin, den europäischen Bürgern zuzuhören und ihre Bedenken anzugehen. "Wir müssen die Wissenschaftler dabei unterstützen, die Wissenschaft attraktiver zu machen; wir müssen die Wissenschaft mit klaren und verständlichen Begriffen erklären und wir müssen die Ergebnisse der Wissenschaft, ihre Verwendung und ihre Auswirkungen auf das tägliche Leben demonstrieren." Hierzu sind zwei Schlüsselkomponenten erforderlich: eine größere öffentliche Anerkennung der Rolle der Forscher in der Gesellschaft und die Bereitschaft der Forscher, die Kommunikationskompetenzen zu erwerben, die notwendig sind, um die Gesellschaft über ihre Entdeckungen zu informieren. Potocnik nannte Initiativen wie die kürzliche "Europäische Forschernacht" als Möglichkeit zum Erreichen dieser beiden Komponenten. Während Forscher und Bürger jeweils die Quelle bzw. die Zielgruppe für Wissenschaftskommunikationen sind, spielen die Medien eine entscheidende Vermittlerrolle. Dem Kommissar zufolge ist die Berichterstattung über Forschung jedoch eine schwierige Aufgabe für Journalisten. "Sie müssen sich nicht nur selbst mit dem wissenschaftlichen Inhalt vertraut machen und diesen überprüfen, sondern sie müssen diesen auch für die Öffentlichkeit anpassen", sagte er. Die Wissenschaftler geben sich hingegen oft nur ungern mit den Medien ab, weil diese dazu tendieren, die Themen zu stark zu vereinfachen. Die Kommission beabsichtigt ihrerseits, Aspekte der Kommunikation in allen Forschungsbereichen strategischer anzugehen, um ihre Auswirkungen zu maximieren. "Sieben von zehn EU-Bürgern erhalten die meisten Informationen über das Fernsehen. Wir müssen dieses Medium besser nutzen. Daher erwägen wir Investitionen in audiovisuelle Koproduktionen, die dann in verschiedenen Medienstellen auf nationaler und lokaler Ebene verwendet werden können", so Potocnik. Dem Kommissar zufolge besitzt der Rundfunk ein großes Potenzial, Menschen in ihrem täglichen Leben zu erreichen. Daher werde dieser ein weiteres Element in der Strategie der Kommission darstellen. "Um die Medien der Wissenschaft näher zu bringen, ziehen wir außerdem ein Instrument zur Unterstützung von Schulungen für Journalisten zu europäischen Wissenschaftsthemen in Betracht", fügte er hinzu. Schließlich wandte sich Potocnik den neuen Technologien zu, und insbesondere zwei Internet-Portalen, die mehr als eine Viertel Million Anwender bedienen - der CORDIS-Dienst, der während der Konferenz sein 15-jähriges Bestehen feiert, und Europa. "Wir planen die Einrichtung eines einzigen Wissenschafts-Portals, das ihren Inhalt rationalisieren und sie benutzerfreundlicher und ansprechender machen wird", so der Kommissar. "Natürlich habe ich nicht auf alles eine Antwort. Tatsächlich besteht eines der Schlüsselziele dieser Konferenz, vielleicht das Hauptziel, darin, Ihre Meinungen zu unseren Plänen zu hören, die Art und Weise, wie wir Wissenschaft auf europäischer Ebene kommunizieren, grundlegend zu ändern", so Potocnik abschließend. "Wir sollten diese Konferenz mit einem Bewusstsein für Gemeinschaft und Zweckmäßigkeit abschließen. [...] Wir müssen die Wissenschaft zum coolsten Fach in der Schule, zum heißen Thema am Abendtisch und zur aufregenden Titelschlagzeile machen."

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