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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Verstärkung der Auswirkungen von COST durch Wettbewerb

COST (Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technologischen Forschung), eine der ältesten Organisationen zur Unterstützung der europäischen Forschung, leitet Reformen ein, die mehr Wettbewerbsfähigkeit für ihren Finanzierungsprozess einführen wer...

COST (Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technologischen Forschung), eine der ältesten Organisationen zur Unterstützung der europäischen Forschung, leitet Reformen ein, die mehr Wettbewerbsfähigkeit für ihren Finanzierungsprozess einführen werden. Der neue Direktor von COST, Martin Grabert, hofft, dass sie Mauern einreißen und Synergien schaffen werden. COST ist eine zwischenstaatliche Maßnahme, die die Vernetzung national finanzierter Projekte unterstützt. Dies erfolgt durch die Unterstützung von Sitzungen zum Wissenschaftsmanagement, wissenschaftlichen Workshops und Seminaren, kurzfristigen wissenschaftlichen Missionen, Ausbildungskursen und Forschungskonferenzen, Bewertungen und Studien sowie der Verbreitung. Sie steht allen EU-Mitgliedstaaten sowie den Bewerberländern und Island, Norwegen, der Schweiz, Serbien und Montenegro, der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien und Israel offen. COST kann auch Menschen aus benachbarten Ländern, nämlich östlich von der EU und im Mittelmeerraum, unterstützen. Eine Entscheidung zur Änderung der wissenschaftlichen Bereiche, in denen COST tätig ist, ist eine bedeutende Entscheidung, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass dies das erste Mal in 35 Jahren ist, dass dies erfolgt. Eine derartige Entscheidung wurde Ende November getroffen. Die Bereiche umfassen jetzt molekulare Biowissenschaften, Wälder und ihre Produkte, Werkstoffe, Erdsystemwissenschaft sowie Kultur und Gesundheit. Die Umstrukturierung der Bereiche solle weitere Personen ermutigen, die Vorteile von COST zu nutzen, erklärte Dr. Grabert in einem Interview mit CORDIS-Nachrichten. Es werden sich weitere Personen für die Bereichsausschüsse finden - vorzugsweise junge Menschen mit neuen Ideen, sagte Dr. Grabert. COST möchte außerdem Nachwuchswissenschaftler stärker unterstützen als in der Vergangenheit. Dr. Grabert hofft, dass sich durch die Ermunterung, insbesondere von Nachwuchswissenschaftlern, zur Teilnahme an COST der Wettbewerb um die zur Verfügung stehenden Finanzierungsmittel erhöhen und zu einer höheren Qualität der Vorschläge führen wird. Obwohl die Erfolgsquote in Bezug auf die Annahme der Vorschläge für Finanzierungsmittel bisher bei 100 Prozent lag, wird sich dies laut Dr. Grabert ändern, was positiv sei. "Der Zugang in der Vergangenheit erfolgte durch Mundpropaganda, sodass es sich an sich nicht um ein offenes Verfahren handelte. Wir wollen uns weiterentwickeln. Wir wollen einen wettbewerbsfähigeren Ansatz", sagte er. Im März 2006 wird eine öffentliche Ausschreibung erfolgen, in deren Rahmen die neuen Auswahlkriterien, an denen COST derzeit arbeitet, bekannt gegeben werden. Nachwuchswissenschaftler, die kürzlich an dem Marie-Curie-Programm der EU teilgenommen haben, finden COST möglicherweise besonders hilfreich. Dasselbe gilt für Nachwuchswissenschaftler, die sich mehr Interaktion mit einem Mentor wünschen. Dr. Grabert sieht die Mission von COST im Füllen einer Lücke in den Forschungsrahmenprogrammen der Europäischen Kommission. Die Kommission habe ihr eigenes "Ermöglichungsinstrument", das Marie-Curie--Programm, "aber es ist äußerst schwierig für junge Postdoktoranden, nach der Teilnahme am Marie-Curie-Programm an Finanzierungsprogrammen teilzunehmen", sagte Dr. Grabert. "Der Europäische Forschungsrat wird außerdem die Erfahrung der Leute berücksichtigen und sich auf Spitzenleistungen konzentrieren. Aber man muss Spitzenleistungen erzielen", sagte er. "Wir unterstützten Menschen, die nach Spitzenleistungen streben." Im Rahmen dieses Prozesses unterstütze COST außerdem aktiv die Schaffung eines Europäischen Forschungsraums (EFR) und trage zum Lissabon-Ziel, bis zum Jahr 2010 die europäische Wirtschaft zur wettbewerbsfähigsten der Welt zu machen, bei, betonte Dr. Grabert. Die COST-Mittel sind jedoch beschränkt. Im Rahmen des Programms, das sein Geld durch die Rahmenprogramme von der Kommission erhält, werden derzeit rund 200 Maßnahmen pro Jahr finanziert. Aus diesem Grund hofft Dr. Grabert auf eine schnelle Einigung über den Haushalt für das Siebte Rahmenprogramm (RP7), die sich aus einem "konstruktiveren Kompromiss zur Finanziellen Vorausschau" ergeben könnte. Das COST-Sekretariat habe gute Argumente für die Einleitung einer strukturierten Debatte mit der Kommission über die Ausweitung der Unterstützung, die diese bieten könne, sagt Dr. Grabert. Realistischerweise erwarte er, dass COST in der Lage sei, zwischen 250 und 270 Maßnahmen pro Jahr unter dem RP7 zu unterstützen. In der Vergangenheit war der Bekanntheitsgrad von COST begrenzt, zweifellos aufgrund seiner beschränkten Mittel. Aber es hat eine Reihe konkreter Erfolge zu verzeichnen. Beispielsweise wurden öffentliche Verkehrsmittel in den letzten sieben bis acht Jahren für Personen mit Kinderwagen und Rollstühlen zugänglich. Die Zugänglichkeit rührt von einer COST-Maßnahme her, in deren Rahmen Forschung und Industrie in Bezug auf die Festlegung von Standards zusammenarbeiteten. Das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (European Centre for Medium Range Weather Forecasts - ECMWF) in Reading, VK, das kürzlich seinen 30. Jahrestag beging, rührt ebenfalls von einer COST-Maßnahme her. Neben der internen Umstrukturierung ist das COST-Unterstützungsreferat kürzlich von der GD Forschung der Kommission zur Europäischen Wissenschaftsstiftung (EWS) umgezogen. COST ist ein "Exot" und mit seiner zwischenstaatlichen Struktur passte es nicht vollständig zur Kommission. Angesichts seiner neuen Ambitionen und neuen Struktur ist es sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis sich der Bekanntheitsgrad von COST erhöht und es mehr von seinen Erfolgsberichten mit der breiteren europäischen Forschungsgemeinschaft teilt.

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