MSG-2 soll neue Daten zu Wetter und Klimawandel liefern
Am 21. Dezember wurde ein zweiter Satellit der Familie Meteosat Second Generation (MSG) erfolgreich gestartet. Der Meteosat-Satellit, der im Namen von EUMETSAT mit Unterstützung der Europäischen Weltraumorganisation entwickelt wurde, wird die Überwachung der Atmosphäre der Erde über Europa, Afrika, dem Nahen Osten und dem Atlantik ermöglichen. "MSG-2 verbessert heute die Bereitstellung wichtiger Daten und Informationen für die operationelle Wettervorhersage und nachhaltige Entwicklung", sagte Volker Liebig, Direktor für die Erdbeobachtungsprogramme der ESA. Das Radiometer des Satelliten SEVIRI (Verbessertes Abtast-Aufnahmegerät für den sichtbaren und Infrarotbereich) observiert die Erde in 12 Spektralbändern und liefert alle 15 Minuten Bilder. Die Bilder werden in den Wellenlängen sichtbares Licht, Infrarot und Wasserdampf aufgezeichnet und haben eine Bodenauflösung von einem Kilometer. Sie können zehnmal mehr Daten als die Satelliten der ursprünglichen Serie produzieren und erlauben Wissenschaftlern eine genaue Überwachung von aufkommenden Wetterphänomenen wie Stürmen, Schneestürmen und Nebel. Gegen Ende Januar soll ein erstes Bild veröffentlicht werden. Das Radiometer "Globales Experiment zur Bestimmung der Strahlungsbilanz der Erde" (Global Earth Radiation Budget - GERB) ist ebenfalls in der Nutzlast enthalten. Es wird die Menge der durch die Erde und die Atmosphäre in den Weltraum reflektierten Sonnenstrahlung messen. Das Ergebnis werden neue, wichtige Informationen über den globalen Klimawandel sein. Die neuen Satelliten sind außerdem viel größer als ihre Vorgänger: sie messen 3,22 Meter im Durchmesser und 3,74 Meter in der Höhe. Mit einem Gewicht von zwei metrischen Tonnen beim Start sind MSGs zweieinhalbmal so schwer wie die alten Satelliten, obwohl die Hälfte davon Treibstoff zum Erreichen der Einsatzumlaufbahn ist, wo der Satellit sieben Jahre lang bleiben soll.