CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-02

Article available in the following languages:

EU unter Druck in Bezug auf Regulierung des Kaviarhandels

Der alarmierende Anstieg des Handels mit Schwarzmarktkaviar, der hauptsächlich aus Russland stammt, hat das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES) veranlasst, ein Verbot zum Handel mit Kaviar zu verhängen, um...

Der alarmierende Anstieg des Handels mit Schwarzmarktkaviar, der hauptsächlich aus Russland stammt, hat das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES) veranlasst, ein Verbot zum Handel mit Kaviar zu verhängen, um den Fisch, von dem er stammt - den Stör - zu schützen. Kaviar ist der unbefruchtete Rogen des Störs. Er wird seit langem mit Luxus in Verbindung gebracht und diktiert überhöhte Preise sowohl auf dem freien als auch auf dem Schwarzmarkt. Almas-Kaviar, oder "Schwarzes Gold", ist auf dem freien Markt bis zu 30.000 Euro pro Kilo wert. Die EU ist der weltweit größte Importeur von Kaviar. Die Geschichte des Kaviarkonsums ist faszinierend - es wird davon ausgegangen, dass die Fischer den Kaviar ursprünglich ihren Schweinen zum Fraß vorwarfen, sobald der Stör gefangen war. Als der russische Adel Geschmack daran fand, schoss der Preis in die Höhe, da die Verfügbarkeit abnahm. Der Stör ist außerdem die Quelle für qualitativ hochwertige Hausenblasen, die zum Klären von Wein und Bier benutzt werden. Der Störfisch selbst ist ein Rätsel - er ähnelt keinem modernen Fisch und hat ein reptilienartiges, prähistorisches Aussehen, das das enorme Alter der Art reflektiert - es gibt ihn seit etwa 300 Millionen Jahren. Der Stör kann 100 Jahre alt werden und hat keine Schuppen wie moderne Fische. Daher wurde der Stör kürzlich von islamischen Gelehrten in Iran als "haram" eingestuft und dort verboten. Iranische Wissenschaftler entdeckten jedoch später mikroskopisch kleine Schuppen auf dem Fisch, der daraufhin in dem Land wieder gegessen werden durfte. Die Kaviarbestände sind in den letzten Jahren aufgrund exzessiver Überfischung zurückgegangen. Die amerikanischen Forscher Pikitch et. al. veröffentlichten in der Juli-Ausgabe von Fish and Fisheries des Jahres 2005 ein Papier über den alarmierenden Rückgang der Störzahlen, insbesondere im Kaspischen Meer, in dem darauf hingewiesen wurde, dass 15 verschiedene Störarten aufgrund von Überfischung stark gefährdet sind. Die offiziellen Zahlen für Störfangmengen liegen 90 Prozent unter den Spitzenfangmengen. Als CITES im Jahr 2001 ein ähnliches Verbot auferlegte, war die iranische Konzession ausgenommen, da das iranische Kaviarmodell aktiv eine nachhaltige Bewirtschaftung fördert. Dieses Verbot zwingt die Kaviar-produzierenden Länder, genaue Einzelheiten zu ihren Beständen zu veröffentlichen, und sie "müssen nachweisen, dass ihre vorgeschlagenen Fang- und Exportquoten die derzeitigen Populationstrends widerspiegeln und nachhaltig sind", so CITES-Generalsekretär Willem Wijnstekers. "Hierzu müssen sie auch die illegal gefangenen Fischmengen vollständig berücksichtigen." Das CITES-Verbot zielt auf Exportländer ab, daher ist Kaviar im Regal ausgenommen. Der Druck auf die einzelnen Länder erhöht sich jedoch ebenso wie der Druck auf die EU, wissenschaftliche Ratschläge zu befolgen und ihre Importe zu regulieren und sicherzustellen, dass der Kaviar aus legalen Quellen stammt und dass die Umverpackung von Kaviar vollständig überwacht wird, um den Erhalt dieses alten Tiers sicherzustellen.

Länder

Russland, Vereinigte Staaten