SAVE-U verspricht größere Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer
Unter den gefährdeten Verkehrsteilnehmern - Fußgänger und Radfahrer - gibt es auf den Straßen der EU jährlich mehr als 9.000 Tote und 200.000 Verletzte, während die Autofahrer dank Knautschzonen, Airbags und Sicherheitsgurten sicherer denn je sind. Das SAVE-U-Projekt (Sensors and system Architecture for VulnerablE road Users protection), das zu 50 Prozent unter dem Abschnitt "Technologien der Informationsgesellschaft (IST)" des Fünften Rahmenprogramms (RP5) finanziert wurde, untersuchte Möglichkeiten für den Beitrag der Technologie zur Minimierung des Risikos für Fußgänger und Radfahrer. Das Team musste in der Lage sein, Fußgänger und Radfahrer mit verschiedenen Mitteln zu verfolgen und dann Algorithmen für die Interpretation der Daten zu entwickeln und den Fahrer zu alarmieren oder die Bremse auszulösen, um die Gefahr eines Aufpralls zu minimieren. Für den Fall eines unvermeidbaren Aufpralls wurden beim letzten Teil der Forschungsarbeit Möglichkeiten zur Minimierung der Verletzungen für Fußgänger oder Radfahrer untersucht. "Das Konzept ist relativ klar", sagte Dr. Marc-Michael Meinecke, einer der Forschungsleiter des Projekts gegenüber IST Results. "Die Hauptidee besteht darin, dass Sensoren Fußgänger erkennen werden, und falls es sehr wahrscheinlich ist, dass ein Fußgänger mit dem Fahrzeug kollidieren wird, wird automatisch der Bremsvorgang ausgelöst." Dr. Meinecke arbeitet für Volkswagen, einen der Partner im Rahmen von SAVE-U, neben DaimlerChrysler, Mira und Siemens VDO Automotive. Es werden drei verschiedene Sensortypen - Radar-, Visions- und Infrarotsensoren - kombiniert, um ein innovatives Sensorarray zu erhalten, das verschiedene Lichtverhältnisse und Witterungsbedingungen berücksichtigen kann. Ein einsatzfähiger Prototyp wurde auf den Straßen des Vereinigten Königreichs getestet. Das System berechnet die Bewegung gefährdeter Verkehrsteilnehmer in einer "Erfassungszone" von bis zu 30 Metern vom Fahrzeug und ein Bordcomputer kombiniert die Daten aus den drei Quellen, um die Bewegung des Fußgängers oder Radfahrers zu verfolgen. Wenn der Computer entscheidet, dass eine Kollision wahrscheinlich ist, dann alarmiert der Computer zuerst den Fahrer, dass eine Kollision möglich ist, und geht dann weiter und betätigt die Bremsen, wenn eine Kollision bevorzustehen scheint. Der letzte Teil der Studie betrachtete Möglichkeiten zur Minimierung der Verletzung von Fußgängern oder Radfahrern, falls eine Kollision unvermeidlich sein sollte. Die Forschungsarbeit von Dr. Meinecke verwies auf "aktive Konzepte für Motorhauben, externe Airbags, automatische Bremssysteme, Nachtsichtfähigkeit" als ausreichende Maßnahmen zur Verringerung der Verletzungsniveaus. Eine umfassende Demonstration der Technologie erfolgte unter Verwendung von zwei Testfahrzeugen im August 2005 im VK. Während die Vorteile des Systems klar sind, müssen sie jetzt für den praktischen Einsatz in gewöhnlichen Autos angepasst werden. Für die Massenproduktion des SAVE-U-Array "müssen Größe und Preis der Sensoren weiter reduziert werden, damit sie in Autos integriert werden können", erklärte Dr. Meinecke. Die Softwarekomponenten stehen vor demselben Problem, aber "diese Fußgängererkennungssysteme werden den Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten in den kommenden Jahren bilden", sagte er.
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