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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Neue Vogelgrippefälle in Europa

Die Vogelgrippe hat nun auch Österreich und Deutschland erreicht. Damit sind nunmehr vier EU-Mitgliedstaaten betroffen. Das Vogelgrippevirus H5 wurde in Mellach, Südostösterreich, und auf der deutschen Ostseeinsel Rügen bei toten Schwänen nachgewiesen. Es wird zwar vermutet,...

Die Vogelgrippe hat nun auch Österreich und Deutschland erreicht. Damit sind nunmehr vier EU-Mitgliedstaaten betroffen. Das Vogelgrippevirus H5 wurde in Mellach, Südostösterreich, und auf der deutschen Ostseeinsel Rügen bei toten Schwänen nachgewiesen. Es wird zwar vermutet, dass die Vögel mit dem hoch ansteckenden H5N1-Virus infiziert waren, doch dies wurde bislang noch nicht bestätigt. Entsprechende Tests werden derzeit in einem Speziallabor im VK durchgeführt. Der H5N1-Stamm wurde unlängst auch in Italien, Griechenland und Bulgarien entdeckt. Aufgrund der Gefahr, dass die Vogelgrippe über Zugvögel, die in den kommenden Monaten von Afrika Richtung Norden ziehen werden, verbreitet werden könnte, überprüfen Länder in ganz Europa nun ihre Vorkehrungen zum Schutz von Geflügel und Wildvögeln vor einer Infektion. "Angesichts der Tatsache, dass das Virus in Afrika, wo die hier heimischen Zugvögel überwintern, recht weit verbreitet ist, müssen wir damit rechnen, dass das Risiko einer Einschleppung des Virus nach Europa im Frühjahr besonders hoch sein wird", so Samuel Jutzi, Leiter der Abteilung Tierproduktion und Tiergesundheit der Welternährungsorganisation (FAO) der UN. In Nordnigeria, wo der tödliche H5N1-Stamm bereits identifiziert wurde, überwintern viele Vögel aus Europa. Die eigentliche Gefahr besteht allerdings darin, dass die Krankheit durch Kontakt mit infiziertem Geflügel auf den Menschen übertragen wird. Durch den H5N1-Stamm sind seit 2003 mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen, die meisten von ihnen in Südostasien. Im Rahmen des Fünften Forschungsrahmenprogramms (RP5) der EU wurden rund sechs Millionen Euro in die Forschung auf dem Gebiet der Vogelgrippe und Grippepandemie investiert. Die Fördermittel wurden auf 22 Einrichtungen und nationale Referenzlaboratorien in acht europäischen Ländern aufgeteilt. Unter dem RP6 wurden die Maßnahmen mit einer Reihe neuer Projekte im Bereich Veterinär- und Humanmedizin ausgeweitet, und der EU-Beitrag wurde mehr als verdreifacht (16 Millionen Euro sowie Finanzmittel für zwei große Exzellenznetze und ein Integriertes Projekt). Bisher haben innerhalb der Rahmenprogramme insgesamt über 120 Laboratorien in 21 europäischen Ländern Mittel zur Durchführung von Forschungsarbeiten zur Grippe erhalten. Auf einer internationalen Geberkonferenz in Peking, China, im Januar hat die EU 200 Millionen Euro zur Bekämpfung der Vogelgrippe versprochen. Bei der Bekanntgabe der finanziellen Unterstützung kündigte die österreichische Bundesministerin für Gesundheit und Frauen, Maria Rauch-Kallat, außerdem an, dass Österreich für Maßnahmen zur Bekämpfung der Vogelgrippe, insbesondere für die Einrichtung und Verbesserung veterinär- und humanmedizinischer Diagnosezentren in den betroffenen Gebieten, eine Million Euro bereitstellen wird.

Länder

Österreich, Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Italien

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