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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Europäische Wissenschaftler führen Reisen zu anderen Planeten an

Europäische Wissenschaftler waren maßgeblich am Erfolg der zwei führenden, derzeit im Sonnensystem durchgeführten Erkundungen beteiligt - der von Forschern im VK gebaute Mars Climate Sounder hat schließlich sein Ziel Mars erreicht und die gemeinsame Sonde von Europa und den US...

Europäische Wissenschaftler waren maßgeblich am Erfolg der zwei führenden, derzeit im Sonnensystem durchgeführten Erkundungen beteiligt - der von Forschern im VK gebaute Mars Climate Sounder hat schließlich sein Ziel Mars erreicht und die gemeinsame Sonde von Europa und den USA, Cassini, hat neue Entdeckungen über den kleinen Saturnmond Enceladus gemacht. Das Mars Climate Sounder-Team hofft, dass der Satellit "beim dritten Mal erfolgreich" sein wird - das Team hatte das Pech zwei fehlgeschlagener Missionen. Vorausgesetzt, die Sonde arbeitet korrekt, wird sie qualitativ sehr hochwertige Bilder von der Marslandschaft zurücksenden. "Man könnte sie als den ersten Wettersatelliten für den Mars bezeichnen", sagte Professor Fred Taylor von der Universität Oxford. "Wir werden Dinge wie die Temperatur der Mars-Atmosphäre und die Rolle von Staub beim Mars-Treibhauseffekt untersuchen. Wir werden den Wasserdampf in der Atmosphäre untersuchen und den Wasserkreislauf auf dem Mars verfolgen", sagte er gegenüber der britischen Zeitung "The Guardian". Der Satellit wurde erstmals vor 25 Jahren konzipiert. Die erste, 1992 gestartete Sonde explodierte bei ihrer Ankunft auf dem Mars im Jahr 1993. Beim zweiten Versuch überstand die Sonde die 480 Millionen km lange Reise unbeschadet, aber wurde dann aufgrund einer Verwechslung von metrischem und traditionellem britischem Maßsystem auf der falschen Höhe in die Mars-Atmosphäre freigegeben. Die Entdeckungen werden für die Klimaentwicklung auf der Erde bedeutend sein. Einige Forscher sind der Meinung, dass die Mars-Atmosphäre der Erd-Atmosphäre vor vielen Millionen Jahren geähnelt haben könnte, wodurch die Suche nach Beweisen für Leben auf dem Mars, wahrscheinlich in Form von Bakterien, genährt wird. Obwohl der Orbiter die Mars-Atmosphäre erreicht hat, ist die Gefahr noch nicht vorbei. Die Sonde wird sich jetzt in 500 immer engeren Umlaufbahnen bewegen müssen, bevor sie eine kreisförmige Umlaufbahn in der korrekten Höhe erreicht. Sobald die korrekte Umlaufbahn erreicht ist - im Oktober oder November 2006 - wird die zweijährige Mission wirklich beginnen. In der Zwischenzeit setzt der Cassini-Orbiter seine Reise um den Saturn und seine Monde fort. Das internationale Team hinter Cassini hat jetzt eine Reihe von Artikeln in der Zeitschrift "Science" veröffentlicht, die sich hauptsächlich auf den Saturnmond Enceladus konzentrieren. Die bemerkenswerteste Entdeckung des Teams war, dass der Enceladus eine Art vulkanischer Aktivität besitzt. Dies ist überraschend, weil der Mond mit einem Durchmesser von 500 km extrem klein ist, aber über ausreichend vulkanische Aktivität verfügt, um eine riesige Wolke zu erzeugen, die vermutlich aus Eis besteht, das aus einem großen Riss in der Oberfläche des Mondes in der Nähe des Südpols austritt. Die riesige Eiswolke ist so groß wie der Mond breit ist. Der Enceladus befindet sich im E-Ring des Saturn - dem am weitesten von der Oberfläche des Saturn entfernten Ring. Es wird jetzt angenommen, dass die Wolke, die aus Material, das aus dem Enceladus austritt, besteht, die Quelle für den E-Ring ist, der mit mikroskopisch kleinen Staub- und Eispartikeln gefüllt ist. Dies hat eines der Rätsel um den E-Ring des Saturn gelöst - nämlich, dass er Sauerstoff enthält. Die durch den Enceladus freigesetzten Wassermoleküle werden in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten. Es bleibt jedoch ein bedeutendes Rätsel in Bezug auf den Enceladus selbst bestehen. Cassini entdeckte Anzeichen für Wärme auf der Oberfläche des Mondes, wodurch er zum erst dritten planetarischen Objekt nach der Erde und dem Jupiter-Mond wird, das nachgewiesenermaßen Wärme abgibt. Da der Enceladus in Eis gehüllt ist, deutet dies darauf hin, dass der Mond sogar flüssiges Wasser - und möglicherweise Leben - unterstützen kann. "Wenn wir Recht haben, haben wir die Vielfalt der Umgebungen des Sonnensystems, in denen wir möglicherweise für lebende Organismen geeignete Bedingungen haben könnten, beträchtlich erweitert. Dies ist furchtbar spannend", sagte Dr. Carolyn Porco, Teamleiterin für die Cassini-Bildgebung am Space Science Institute in Boulder, USA, in einem Interview mit der BBC. Der Ausbruch der Wolke ist nicht konstant, was darauf hindeutet, dass der Enceladus mehrere mögliche Reservoirs an flüssigem Wasser hat, die auf dieselbe Art und Weise ausbrechen wie ein Geysir auf der Erde. "Selbst wenn Cassini nicht dicht am Enceladus vorbeifliegt, können wir entdecken, dass sich die Aktivität der Wolke durch ihre unterschiedlichen Auswirkungen auf die Suppe von elektrisch geladenen Teilchen, die an dem Mond vorbeischweben, verändert hat", sagte Dr. Geraint H. Jones vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Deutschland. Um mehr zu erfahren, muss Cassini näher herankommen. Im Jahr 2008 wird Cassini erneut am Enceladus vorbeifliegen, um noch nähere Betrachtungen vorzunehmen.

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Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten