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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Rückgang der Schmetterlingsvielfalt zeigt Verlust an natürlichem Lebensraum und Biodiversität

In ganz Europa ist ein starker Rückgang der Schmetterlingsvielfalt zu verzeichnen. Die Autoren einer neuen Studie, die im Journal of Insect Conservation veröffentlicht wurde, sind der Überzeugung, dass der Grund für diesen Rückgang im gleichzeitigen Verlust der Biodiversität l...

In ganz Europa ist ein starker Rückgang der Schmetterlingsvielfalt zu verzeichnen. Die Autoren einer neuen Studie, die im Journal of Insect Conservation veröffentlicht wurde, sind der Überzeugung, dass der Grund für diesen Rückgang im gleichzeitigen Verlust der Biodiversität liegt. Die Forscher beklagen nicht nur den Rückgang der Schmetterlingsvielfalt, sondern sie glauben auch, dass Schmetterlinge ein ausgezeichneter Indikator für den Allgemeinzustand der europäischen Naturräume sind. "Aufgrund der Sensibilität der Schmetterlinge in Bezug auf Umweltveränderungen und der Verfügbarkeit von Daten aus ganz Europa ist es nahe liegend, dass sie sich sehr gut als Indikatoren für Biodiversität eignen. An Schmetterlingen und anderen Tierarten, wie z. B. Vögeln, lassen sich die Fortschritte überprüfen, die hinsichtlich des EU-Ziels, den Verlust der Biodiversität bis 2010 aufzuhalten, gemacht wurden", heißt es in der Studie. Im Rahmen der Studie wurden 576 Schmetterlingsarten in 45 europäischen Ländern untersucht, wobei die Zentren der leitenden Forscher in Wageningen in den Niederlanden, in Dorset im VK und in Paris, Frankreich, lagen. Das Ergebnis der Studie war ein beängstigender Rückgang der Schmetterlingsvielfalt: 71 der 576 Schmetterlingsarten werden mittlerweile als 'bedroht' eingestuft, obgleich der Rückgang nicht in ganz Europa das gleiche Ausmaß erreicht hat. Die Schmetterlingsarten sind in Belgien um 75 bis 100 Prozent und in Irland um null bis 25 Prozent in den letzten 25 Jahren zurückgegangen. Die Forscher haben drei Hauptursachen für den Rückgang der Schmetterlingszahlen ausgemacht: Erste Ursache ist der Verlust an Lebensraum, da Ackerland die Heimat vieler Schmetterlinge darstellt und gerade diese Flächen zunehmend verschwinden. Zweitens der Verlust an Feuchtgebieten, die zur Bewirtschaftung trocken gelegt werden - vor allem in Osteuropa -, und drittens der Klimawandel, der viele Schmetterlinge nach Norden treibt, in kühlere Gegenden, in denen der Lebensraum noch knapper ist. Der Gesamtrückgang der Schmetterlinge ist je nach Lebensraum verschieden. Insgesamt sind die Schmetterlingsarten in den letzten 25 Jahren um elf Prozent zurückgegangen. In einigen Lebensräumen ist der Rückgang jedoch stärker: Feuchtwiesenschmetterlinge sind um 15 Prozent, Waldschmetterlinge um 14 Prozent und Wiesenschmetterlinge um 19 Prozent zurückgegangen. Bei Schmetterlingen, die in weit verbreiteten Lebensräumen vorkommen, war der geringste Rückgang mit nur einem Prozent zu verzeichnen. Der starke Rückgang der Schmetterlingsarten, die in besonderen Lebensräumen vorkommen, spiegelt demnach den Rückgang dieser Lebensräume wider. "Wir waren überrascht, wie klar das Ergebnis ausfällt", berichtete der britische Forscher Martin Warren der Fachzeitschrift New Scientist. Die Studie hat jedoch auch gute Nachrichten. Durch Landwirtschafts- und Umweltprogramme ist es gelungen, den Schmetterlingsrückgang zu verlangsamen und in einigen Fällen bei gewissen Schmetterlingsarten sogar aufzuhalten. "Politische Maßnahmen, wie die EU-Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen, können die negative Tendenz zwar verlangsamen, aber in vielen Ländern ist diese Richtlinie nur schleppend umgesetzt worden", heißt es im Bericht. Die Forscher hoffen, dass ihre Studien dank eines in ganz Europa allgemein großen Interesses an Schmetterlingen noch vertieft werden können. "Die Infrastruktur zur Gewinnung von Daten zu Schmetterlingen auf europäischer Ebene ist [�] bereits gut entwickelt und könnte, wenn ausreichende Finanzmittel zur Verfügung stehen, in Zukunft zu einem wissenschaftlich fundierteren Verfahren zur Schmetterlingsbeobachtung ausgereift werden", heißt es in der Studie.

Länder

Frankreich, Niederlande, Vereinigtes Königreich

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