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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Europa verstärkt Präsenz im Weltraum

Nach einer Reihe von Fehlstarts wird mit dem Start des NASA-Raumtransporters Discovery am 4. Juli ein europäischer Astronaut erstmals für einen verlängerten Aufenthalt zu der Internationalen Raumstation (ISS) gebracht. Thomas Reiter von der Europäischen Weltraumagentur (ESA)...

Nach einer Reihe von Fehlstarts wird mit dem Start des NASA-Raumtransporters Discovery am 4. Juli ein europäischer Astronaut erstmals für einen verlängerten Aufenthalt zu der Internationalen Raumstation (ISS) gebracht. Thomas Reiter von der Europäischen Weltraumagentur (ESA) wird nicht mit der restlichen Mannschaft der Discovery zur Erde zurückkehren, sondern nach dem Andocken am 6. Juli für sechs oder sieben Monate auf der ISS bleiben. Er wird den russischen Kommandanten Pawel Winogradow und den NASA-Flugingenieur Jeffrey Williams unterstützen, die beide an Bord eines russischen Sojus-Trägers im März die ISS erreichten. Dr. Reiter ist ein erfahrener Astronaut, der im Rahmen der ESA-Mission EuroMir 95 im Jahr 1995 sechs Monate an Bord der russischen Raumstation Mir verbracht hat. Er wird der erste ESA-Astronaut sein, der von der ISS aus einen Weltraumspaziergang durchführt. Auch da hat Reiter bereits Übung - während seines Mir-Aufenthalts war er an zwei Außenbordeinsätzen beteiligt. Am wichtigsten für die europäische Komponente der Mission ist die Tatsache, dass Dr. Reiter die Astrolab-Versuche durchführen wird, die Komponenten und Versuche aus ganz Europa umfassen. Im Rahmen der Versuche werden die Humanphysiologie (einschließlich Herzkreislaufsystem, Knochenmasse, Augenbewegungen, Immunsystem, Atmung), die Astronautenpsychologie, die Mikrobiologie, die komplexe Plasmaphysik und die Strahlungsdosimetrie untersucht. Ferner wird es Technologiedemonstrationen (einschließlich einer 3D-Kamera) sowie Experimente geben, die für den Wissenschaftsunterricht von Schülern und Studenten hilfreich sein sollen. Dr. Reiter wird außerdem das Mehrzweck-Logistikmodul der ESA namens "Leonardo" in die ISS einbauen. Das Leonardo-Modul wird für den Transport von Ausrüstung verwendet und umfasst drei neue Gefriereinrichtungen bei -80 Grad Celsius, die für die Langzeitlagerung von biologischen Proben konzipiert wurden. Ebenfalls zu den europäischen Geräten zählen die Europäische modulare Pflanzenzuchtvorrichtung (EMCS), die der Aufzucht von Pflanzen im Weltraum dient, und der Perkutane elektrische Muskelstimulator (PEMS) für humanphysiologische Experimente. Die derzeitige Mission wird eine Generalprobe für die stärkere europäische Präsenz im Weltraum sein, wenn das Columbus-Labor integriert ist. "Astrolab ist eine Meilensteinmission für die bemannte Raumfahrt in Europa", erklärt Daniel Sacotte, ESA-Direktor für Bemannte Raumfahrt. "Thomas ist nur der erste; ihm werden bald andere europäische Astronauten folgen. Selbst wenn sie in den nächsten Jahren nicht ständig auf der Raumstation arbeiten werden, müssen wir unseren Astronauten häufige und lange Aufenthalte auf der ISS ermöglichen. Diese Mission läutet die Ära der langfristigen Präsenz der Europäer im Weltraum ein." Die NASA beschleunigt ihr Shuttle-Programm. Weitere 17 Flüge sind bis zum Jahr 2010 geplant, die zusätzliche ESA-Instrumente, Komponenten und Astronauten zur ISS befördern werden, einschließlich des Columbus-Labors, das Ergebnis von über zehn Jahren Planung und Entwicklung. Astrolab wird das Columbus-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen - die Missionskontrolle der ESA - testen.

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