Niederländisches Solarenergiesystem erhält Preis der Altran Foundation for Innovation
Der diesjährige Preis der Altran Foundation for Innovation geht an MAXXUN, ein niederländisches Start-up-Unternehmen, das ein "bahnbrechendes" kostengünstiges Solarenergiesystem entwickelt hat. Als Preis erhält der Gewinner ein Jahr lang kostenlose Beratung durch das Altran-Ingenieurteam zur Weiterentwicklung und Umsetzung des Systems. Ein Sonderpreis ging an das französische Unternehmen Pragma Industries für seine Arbeit an einer innovativen Brennstoffzellentechnologie. Seit zehn Jahren würdigt die Altran Foundation for Innovation technologische Innovation in Europa. Der diesjährige Wettbewerb konzentrierte sich auf "Technologieinnovation und Energie" und stand unter der Schirmherrschaft des EU-Kommissars für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik. Das Thema war bewusst gewählt worden, um darauf aufmerksam zu machen, dass das Problem des steigenden Energieverbrauchs und die damit zusammenhängenden Umweltfragen stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken und dringend gelöst werden müssen. "Technologische Innovation allein wird nicht ausreichen, um die immense Herausforderung des Klimawandels zu meistern. Aber ohne technologische Innovation kann die Menschheit diese größte Veränderung, die in einer Generation - der unseren - bewerkstelligt werden muss, nicht angehen", sagte Corinne Lepage, die diesjährige Präsidentin der Jury. Die siegreiche niederländische Innovation ist ein so genanntes LSC-System (Luminescent Solar Concentrator), das aus einer großen Kunststoffplatte, einer fluoreszierenden Schicht und einer Solarzelle besteht. Das eigentlich Überraschende daran ist der Einsatz neu entwickelter fluoreszierender Moleküle, die Licht absorbieren und durch die so genannte Totalreflexion in einer Solarzelle speichern können. Von dort aus wird dann die Energie erzeugt. Normalerweise muss die komplette Oberfläche der Solarzellen mit einem teuren Substrat abgedeckt werden, damit ausreichend Energie erzeugt werden kann. Das niederländische System hat sich zum Ziel gesetzt, bei gleichbleibender Menge gewonnener Energie die Größe der Solarzelle zu reduzieren, was eine bedeutende Kosteneinsparung bedeuten würde. MAXXUUN nimmt für sich in Anspruch, genau dies erreicht zu haben, nämlich sowohl die Investitionskosten für Solarenergie zu senken als auch die Kosten der erzeugten Energie - und zwar um mehr als die Hälfte im Vergleich zu den derzeit auf dem Markt erhältlichen Systemen. Die von dem System generierte Elektrizität kann in das Netz eingespeist werden. Die Vertreter von MAXXUN hoffen, dass sie innerhalb der nächsten sechs Jahre die ersten Systeme zunächst auf dem deutschen Markt und dann europaweit anbieten können. Die Zielgruppe sind Privathaushalte und kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Auch der Export in die afrikanischen und asiatischen Energiemärkte ist langfristig beabsichtigt. Einen Sonderpreis erhielt das französische Unternehmen Pragma Industries für die Entwicklung eines neuen geometrischen Konzepts und eines neuen Montageverfahrens für Brennstoffzellen. Neu an dem Montageprozess ist die Tatsache, dass diverse kostspielige Bauteile, die heute in den herkömmlichen Brennstoffzellen noch benötigt werden, wegfallen. Brennstoffzellen erzeugen Elektrizität aus Wasserstoff und Sauerstoff und geben lediglich Wasser ab. Diese saubere Energietechnologie ist insbesondere für die Automobilindustrie interessant, da sie eine höhere Autonomie hat als herkömmliche Batterien und dieselbe Lebenserwartung wie ein Verbrennungsmotor. Angesichts der Kosten, der Größe und des Gewichts der heutigen Brennstoffzellen, die ihrer flächendeckenden Vermarktung im Wege stehen, wird es wohl noch eine Weile dauern, bis das Wasserstoff-Auto Realität wird. Das französische Konzept möchte jedoch die Realisierung dieser Technologie beschleunigen. Dazu wurden viele teure Teile der Brennstoffzelle durch billigere, leichtere und kleinere Materialien ersetzt, wodurch auch eine automatisierte Massenproduktion ermöglicht wird. Zu diesen Materialien gehören so genannte Gasdiffusionsschichten, die Pragma Industries zufolge eine neue Entwicklung sind und 90 Prozent mehr elektrische Leitfähigkeit bieten als die derzeit verwendeten Materialien.
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