Schwedische und polnische Forscher entwickeln Software zur Verbesserung der Qualität von Mikrowellengerichten
Schwedische und polnische Forscher haben ein softwarebasiertes Produkt zur Simulierung und Optimierung des Erhitzungs- und Auftauvorgangs bei Mirowellengeräten entwickelt. Die Ergebnisse des Projekts, das von EUREKA gefördert wird, kommen bereits bei Herstellern von Tiefkühlkost zum Einsatz, die ihre Produkte perfektionieren und eine gleichmäßige Erhitzung gewährleisten wollen. Die Konsumgewohnheiten der Europäer haben sich in den letzten zehn Jahren stark verändert und zu einer erhöhten Nachfrage nach Fertiggerichten geführt. Der Trend beruht auf dem Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren: steigende Anzahl von Ein- und Zweipersonenhaushalten, weniger Familien, die gemeinsam Mahlzeiten einnehmen, und größere Verbreitung von Tiefkühltruhen und Mikrowellen. Die korrekte Erhitzung von Fertiggerichten gewährleistet, dass das Essen nahrhaft ist, seinen Geschmack beibehält, nicht austrocknet und dass keine unappetitlichen Verfärbungen auftreten. Das MICRODEFROST MODEL ist folglich für Hersteller von Fertigprodukten und Haushaltsgeräten sowie für Verbraucher von Interesse. "Wir stützten uns auf unser eigenes Produktentwicklungstool, das nun mit den Ergebnissen der Softwaresimulation ausgestattet ist, um die Gleichmäßigkeit der Erhitzung in der Mikrowelle vorherzusagen und alle Schlüsselparameter des Vorgangs optimieren zu können", erklärt Birgitta Wäppling-Raaholt vom schwedischen Institut für Lebensmittel und Biotechnologie (SIK). "Dies ermöglicht eine deutlich schnellere Konzipierung der äußeren Erscheinung von Lebensmittelprodukten - Form, Anordnung der verschiedenen Komponenten des Gerichts, Verpackungsparameter usw. Außerdem ermöglicht es die Reduzierung experimenteller Arbeiten bei der Entwicklung neuer Fertiggerichte." Die neue Software simuliert, wie in Mikrowellen die Erhitzung der verschiedenen Komponenten des Gerichts (die verschiedenen Zutaten eines Gerichts) abläuft und wie die Hitze übertragen wird. Das SIK hat noch weitere Software entwickelt, die die Hitzeverteilung kontrolliert und so eine möglichst gleichmäßige Erhitzung ermöglicht. Die Technologie eignet sich auch für andere Anwendungsbereiche, darunter das Auftauen und die Rotation des Gerichts während des Erhitzens in der Mikrowelle. Andere mögliche Anwendungen umfassen die kontrollierte Abtötung von Keimen in möglicherweise verunreinigten Lebensmitteln durch gleichmäßigere Wärmebehandlung. "Unser Produktentwicklungstool, das auch die Phasenverschiebung und die Rotation überwachen kann, weist ein großes Innovationspotenzial auf und ist eine Weltneuheit", erklärt Dr. Raaholt. Unternehmen aus ganz Europa bringen dem Projekt bereits reges Interesse entgegen, da die Technologie sie bei der Verbesserung der Produktqualität und der Beschleunigung der Markteinführung unterstützen wird. Die Forscher nutzen das Tool inzwischen, um am SIK Auftragsarbeiten auszuführen und so Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Produkte zu helfen. Außerdem werden zu den Technologien, die dabei zum Einsatz kommen, Kurse angeboten. "Wir beginnen nun mit der Ausbildung von Spezialisten, um Lebensmittelunternehmen die Möglichkeit zu geben, das Tool selbst einzusetzen. Zudem haben wir bereits ein erstes Netzwerk aus Testküchen aufgebaut, in denen das Produktentwicklungstool Anwendung findet", so Dr. Raaholt.
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