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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Das Super-Teleskop rückt einen Schritt näher

Der Bau eines europäischen Extremely Large Telescope (ELT) ist einen Schritt näher gerückt: Ein spezielles Büro wurde gegründet, das das Projekt vorantreiben soll. Das ELT soll einen Hauptspiegel mit einem Durchmesser zwischen 30 und 62 Metern haben und wird etwa 750 Million...

Der Bau eines europäischen Extremely Large Telescope (ELT) ist einen Schritt näher gerückt: Ein spezielles Büro wurde gegründet, das das Projekt vorantreiben soll. Das ELT soll einen Hauptspiegel mit einem Durchmesser zwischen 30 und 62 Metern haben und wird etwa 750 Millionen Euro kosten. Der Bau könnte bereits im Jahr 2010 beginnen, und nach etwa sechs Jahren Bauzeit könnte das Teleskop den Wissenschaftlern zur Verfügung stehen. Dann wäre der Spiegel zwar noch nicht komplett fertig, aber Teile davon wären schon nutzbar. Das ELT wird erheblich größer sein als das Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile, das einen Durchmesser von 8,2 Metern hat. Es wäre damit auch größer als das geplante US-amerikanische Teleskop, das voraussichtlich einen Durchmesser von 30 Metern haben wird. "Das europäische Extremely Large Telescope ist unserer Ansicht nach unerlässlich, wenn wir die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit der Astronomie in den ESO-Mitgliedstaaten sichern wollen. Dieses Ziel kann in einem angemessenen Zeitrahmen erreicht werden, wenn die ESO und die Gemeinschaft eng zusammenarbeiten", so die Generaldirektorin der ESO, Catherine Cesarsky. Die ELT-Konzeptionsstudie, die unter dem Bereich Infrastrukturen des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) der EU gefördert wurde, trug wesentlich dazu bei, die Optionen für das Teleskop zu definieren. An der Studie, die von der ESO koordiniert wird, sind 30 Partner aus Europa, Israel und Australien beteiligt. Sie wurde mit 8,4 Millionen Euro von der Europäischen Kommission kofinanziert - was etwa einem Drittel der Gesamtkosten entspricht. Die restlichen Mittel wurden von den anderen beteiligten Institutionen beigesteuert. Die Studie hat wesentlich dazu beigetragen, dass eine "Wissenschaftsagenda" für das ELT erstellt werden konnte. Dieser so genannte "Science Case" deckt eine breite Themenpalette ab, von unserem eigenen Sonnensystem bis zu den am weitesten entfernten Objekten am Rande unseres sichtbaren Universums. So könnten Astronomen mit dem ELT Planeten in extra-solaren Systemen beobachten, Sternenpopulationen im gesamten Universum, die Entstehung von Galaxien sowie die ersten Objekte und die Reionisierungsstruktur des Universums. Ein erstes Konzept wird dem ESO-Rat Ende 2006 vorgestellt.