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Inhalt archiviert am 2024-04-17

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Executive Director von FEAST: Zusammenarbeit zwischen der EU und Australien könnte besser sein

Die Beteiligung Australiens an den EU-Rahmenprogrammen für Forschung hat sich seit dem Vierten Rahmenprogramm (RP4) zwar stetig erhöht, ist aber laut Neil Hamilton, Executive Director des Forum for European-Australian Science and Technology Cooperation (FEAST), immer noch geri...

Die Beteiligung Australiens an den EU-Rahmenprogrammen für Forschung hat sich seit dem Vierten Rahmenprogramm (RP4) zwar stetig erhöht, ist aber laut Neil Hamilton, Executive Director des Forum for European-Australian Science and Technology Cooperation (FEAST), immer noch geringer, als sie sein sollte. Bis zum RP6 waren 70 australische Forschergruppen an 57 Projekten (Statistik von Juli 2006) beteiligt, aber diese Zahl sollte sich nach Ansicht von Hamilton zwischen 100 und 150 bewegen. Der Executive Director sprach in Brüssel mit CORDIS-Nachrichten über die europäisch-australische Zusammenarbeit, die Errungenschaften von FEAST und die Hindernisse für die Zusammenarbeit. "Der wahre Erfolg von FEAST ist auf das Engagement der australischen Forschungsgemeinschaft zurückzuführen", so Hamilton. "Die australischen Forscher beginnen zu verstehen, dass es bei der Zusammenarbeit nicht um Geld geht, sondern um Zugang zu Infrastrukturen und Ideen." FEAST begann als Pilotprojekt im Jahr 2001 zunächst in sehr kleinem Rahmen. Es wurden Konferenzen organisiert und "die Unterrichtung der australischen Forschungsgemeinschaft eingeleitet", so Hamilton weiter. Außerdem wurden die Kosten für die Teilnahme von 30 Australiern an der Eröffnung des RP6 übernommen. Sie waren die ersten australischen Informationsmultiplikatoren zu den Rahmenprogrammen. Bei einer Überprüfung am Ende des Pilotprojekts gelangte man zu der Schlussfolgerung, dass die Initiative unterfinanziert war. Das Ergebnis war eine Vertragsverlängerung mit mehr finanziellen Mitteln unter dem Abschnitt "Internationale Zusammenarbeit" des RP6. Das FEAST-Arbeitsprogramm besteht aus drei Säulen: Informationsverbreitung, Unterstützung der Vernetzung und konkrete Aktivitäten wie Konferenzorganisation. "Man kann unzählige Dinge tun, aber man muss herausfinden, was am besten ist", so Hamilton. Als er den Vorschlag für die Finanzierung verfasste, war er sich nicht bewusst darüber, wie viel Zeit er in Europa verbringen müsse, um FEAST in Gang zu bringen. "Es ist von entscheidender Bedeutung, vor Ort zu sein. Ich verbringe drei Monate im Jahr hier und nur deshalb funktioniert FEAST", sagt er. Hamilton ist der Ansicht, dass weder die Politik der australischen Regierung noch die Politik der EU für eine australische Beteiligung an den Rahmenprogrammen angemessen oder vorteilhaft sind. Er sieht außerdem weniger Raum für die Beteiligung von Industrieländern an den Wissenschafts- und Technologieabkommen im RP7 als in der Vergangenheit und ist der Meinung, die Kommission bevorzuge stattdessen die Beteiligung von Forschern aus Entwicklungsländern. "Solange dies nicht in Ordnung gebracht ist, wird die europäische Wissenschaft Schaden erleiden. Wer weltweit führend sein will, muss auch mit weltweit führenden Partnern zusammenarbeiten", propagiert er. Mangelnde nationale Finanzierungsmittel können ebenfalls ein Hindernis für die Beteiligung sein. Hamilton ist jedoch zuversichtlich, dass innerhalb des nächsten Jahres mehr Fördermittel verfügbar sein werden. Der Rat für Wissenschaft, Technik und Innovation des Premierministers stellt derzeit einen Bericht über die Zusammenarbeit mit Europa fertig, der dem Premierminister vorgelegt wird. Frühere Berichte über die Zusammenarbeit mit Indien und China führten dazu, dass mehr Mittel auf nationaler Ebene bereitgestellt wurden. "Australien ist in dieser Hinsicht ein kleines Land und ein Wissensnehmer. Wir brauchen mehr Geld, wenn wir keine Rückschritte machen wollen", sorgt sich Hamilton. Aber bei einer verstärkten Zusammenarbeit geht es nicht nur um Geld. Die Forscher auf beiden Halbkugeln müssen selbst aktiv Partnerschaften verfolgen, wenn sie zusammenarbeiten möchten. Auf australischer Seite besteht klares Interesse an der Zusammenarbeit mit europäischen Wissenschaftlern, was durch die große Teilnahme an FEAST-Workshops belegt wird. "Unsere Schwachstelle ist, dass wir zu wenig Feedback anfordern", sagt Hamilton. Er wünscht sich, dass mehr australische Forscher ihre Kollegen in Europa fragen, mit denen sie bereits zusammenarbeiten, ob sie beabsichtigen, einen Vorschlag unter dem RP7 einzureichen, damit sie rechtzeitig über die Pläne anderer informiert sind und aufzeigen können, wo sie einen Beitrag leisten könnten. FEAST wünscht sich außerdem mehr Initiative der Australier bei der Beschaffung von Informationen über die Teilnahme an den Rahmenprogrammen. Die Forscher wenden sich selten mit Fragen an das FEAST-Helpdesk, aber der Abschnitt "frequently asked questions" ("häufig gestellte Fragen") auf der FEAST-Website wird von Tausenden von Besuchern aufgerufen. "Ich denke, die Wissenschaftler wollen nicht unwissend erscheinen!", so Hamilton. Er gibt außerdem Fehlinformationen auf beiden Seiten die Schuld für die geringe Beteiligung am RP6. Die australische Forschungsgemeinschaft müsse in der Lage sein, die europäischen Forscherteams zu korrigieren, die denken, dass Australier nicht an den Rahmenprogrammen teilnehmen können. Hamilton ist außerdem der Meinung, dass Chancen bestehen, die die australische Forschungsgemeinschaft nicht ergreift, weil sie "klar wissenschaftlich" denkt. Es könnte mehr getan werden, um europäische Wissenschaftler nach Australien zu bringen. "Diejenigen, die ins Land kommen, sagen: 'Wow, wir hatten ja keine Ahnung von eurer Arbeit hier.' Viele Menschen, die nach Australien kommen, bleiben letzten Endes. Sie sind die zentrale Verbindung zurück nach Europa", meint Hamilton. Ein ähnliches Programm wie ERA-Link in Australien würde seines Erachtens großen Sinn machen. ERA-Link ist ein Netzwerk von EU-Forschern in den USA. Es gibt noch viel mehr zu tun, um die Zusammenarbeit zwischen der EU und Australien zu verstärken, und es ist vorgesehen, dass FEAST seine diesbezügliche Arbeit unter dem RP7 fortsetzen wird. Das FEAST-Team wird einen Vorschlag einreichen, sobald die Ausschreibung der Kommission im Mai veröffentlicht ist.

Länder

Australien

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