Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-02

Article available in the following languages:

Sicherheit zuerst für Zugfahrgäste

Wegen des erhöhten Risikos zu tödlichen und folgenschweren Unfällen für Rollstuhlfahrer in Zügen untersucht ein EU-finanziertes Projekt neue Konstruktionen für Zugwaggons. Das Projekt Safe Interiors, das unter dem Sechsten Forschungsrahmenprogramm (RP6) der EU gefördert wird...

Wegen des erhöhten Risikos zu tödlichen und folgenschweren Unfällen für Rollstuhlfahrer in Zügen untersucht ein EU-finanziertes Projekt neue Konstruktionen für Zugwaggons. Das Projekt Safe Interiors, das unter dem Sechsten Forschungsrahmenprogramm (RP6) der EU gefördert wird, will herausfinden, wie behinderte Menschen während eines Unfalls am besten geschützt werden können, indem man Menschen im Rollstuhl verbesserte Sicherheitssysteme bietet. Das Forscherteam wird eine Waggonversuchsanlage und menschenähnliche Dummies benutzen, um das Verhalten von Rollstühlen und ihrer Benutzer bei unterschiedlichen Aufprallgeschwindigkeiten zu testen. Daraufhin wird es Konstruktionen für eine optimierte Sicherheit an Bord von Zügen entwickeln, einschließlich von Entwürfen für Waggons. Darüber hinaus wird das Projekt einige der bestehenden Konzepte von Zugwaggons und ergonomische Anforderungen für den Rollstuhl und seinen Benutzer überprüfen. "Rollstühle sind bei einem Unfall furchtbar gefährdet, da sie nicht befestigt sind", sagt der Leiter des Projekts Professor Clive Chirwa von der Bolton Automotive and Aerospace Research Group an der Universität Bolton, UK. "Bei dem Zugunglück von Paddington wurden Rollstühle hin und her geworfen, als sich die Waggons aufeinander schoben. Passagiere wurden aus dem Zug geschleudert und die Fahrgäste mit Rollstühlen, die nicht an ihrem Platz fixiert waren, wurden zu Geschossen", fährt er fort. Sicherheitsexperten zufolge haben Menschen ohne Fixierungssysteme wie Sicherheitsgurte nur geringe Überlebenschancen bei einem Unfall, da die Geschwindigkeit zusammen mit herumfliegenden Einrichtungsteilen eines Waggons und losen Gepäckstücken fatale Auswirkungen haben kann. "Wir werden uns mit wissenschaftlichen und technischen Bedingungen sowie mit Konstruktionsproblemen beschäftigen", sagt Professor Chirwa. "Ein anderes Projekt wird sich mit der Sicherheit der Mitreisenden beschäftigen - aber der Schutz der Rollstuhlpassagiere ist der schwierigste Teil." Dem Forschungsprojekt stehen drei Jahre zur Verfügung, um die neuen Innenkonstruktionen und Sicherheitssysteme für behinderte Menschen zu entwerfen. Dann wird es seine Vorschläge dem European Rail Research Advisory Council - dem beratenden Gremium für europäische Eisenbahnforschung, das für die Förderung der Innovation und Wettbewerbsfähigkeit europäischer Eisenbahnen eingerichtet wurde - vorlegen. Ziel seiner Strategischen Eisenbahn-Forschungsagenda 2020 ist es, die Zahl der Todesfälle bei Zugunfällen um 80% zu verringern. Das Projekt Safe Interiors wurde als Fortführung der vorangegangenen Projekte Traincol, Safetrain und Safetram eingerichtet, die ebenfalls die Sicherheit auf europäischen Eisenbahnen untersucht haben.