Europäische Kommission veröffentlicht erste Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen im zweiten Programm Marco Polo
Die Europäische Kommission hat ihre erste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen zur Einrichtung neuer Güterverkehrdienstleistungen im zweiten Programm Marco Polo veröffentlicht. Unternehmen aus der EU und darüber hinaus sind aufgerufen, Vorschläge für innovative Projekte einzureichen, mit denen sich die Verkehrsüberlastung auf europäischen Straßen bekämpfen und die Umweltverträglichkeit des Gütertransportsystems verbessern lassen. Ziel des Programms ist es, Unternehmen während der risikoreichen Anlaufphase neuer Dienstleistungen, mit denen der Gütertransport von der Straße auf den Kurzstreckenseeverkehr, den Schienenverkehr und die Binnenwasserwege verlagert wird, zu unterstützen. Den Unternehmen, deren Vorschläge in der vergleichenden Bewertung am besten abschneiden, werden Verträge mit einer Laufzeit von bis zu sechs Jahren angeboten, unter der Bedingung, dass die Projekte zukunftsfähig sind, d. h., dass die Unternehmen nachweisen können, dass sich ihre Güterverkehrsdienstleistungen abseits der Straßen auch nach dem Ende der finanziellen Unterstützungen durch die EU am Markt weiter behaupten können. Die Aufforderung bezieht sich auf fünf verschiedene Arten von Maßnahmen (von denen zwei gegenüber dem ersten Programm Marco Polo neu sind): - Maßnahmen zur Verlagerung der Güterverkehrs von der Straße auf den Kurzstreckenseeverkehr, den Schienenverkehr, die Binnenwasserwege oder eine Kombination von Verkehrsträgern; - hochinnovative Beschleunigungsmaßnahmen zur Überwindung der strukturellen Barrieren auf dem Güterverkehrsmarkt der Europäischen Union, etwa der geringen Güterzuggeschwindigkeit und einer unzureichenden technischen Interoperabilität der Verkehrsträger; - gemeinsame Lernaktionen zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Akteuren der Güterverkehrskette und zur Optimierung ihrer Arbeitsmethoden und -verfahren; - Maßnahmen zu Schaffung von Meeresautobahnen, durch welche der Güterverkehr von der Straße auf den Kurzstreckenseeverkehr oder auf eine Kombination aus Kurzstreckenseeverkehr und anderen Transportmethoden verlagert werden kann und die einen intermodalen Seeverkehrsdienst für ein hohes Gütervolumen und mit hoher Bedienungshäufigkeit bieten. - Maßnahmen zur Vermeidung von Verkehr, mit denen der Güterverkehr in die Produktionslogistik einbezogen wird, um die Straßengüterverkehrsnachfrage zu reduzieren. Um die beiden neuen Innovationsmaßnahmen zu finanzieren und zugleich die Verkehrsüberlastung und die steigende Marktnachfrage in einem erweiterten Europa angehen zu können, wurde das Budget, das voriges Jahr 35 Mio. EUR betrug, für 2007 auf 57 Mio. EUR aufgestockt. Das Gesamtbudget für das von 2007 bis 2013 laufende zweite Programm Marco Polo beträgt 400 Mio. EUR. Weitere Informationen sind abrufbar unter: http://ec.europa.eu/transport/marcopolo/guide_proposers/index_en.htm(öffnet in neuem Fenster)
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