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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Zulassung weiterer Alternativmethoden zu Tierversuchen

Der Beratende Wissenschaftliche Ausschuss des Europäischen Zentrums zur Validierung Alternativer Methoden (ECVAM) hat fünf neue Testmethoden gebilligt, die dazu beitragen, die Anzahl von Tierversuchen in Laboren, die zur Prüfung auf Haut- und Augenreizungen sowie Hautallergien...

Der Beratende Wissenschaftliche Ausschuss des Europäischen Zentrums zur Validierung Alternativer Methoden (ECVAM) hat fünf neue Testmethoden gebilligt, die dazu beitragen, die Anzahl von Tierversuchen in Laboren, die zur Prüfung auf Haut- und Augenreizungen sowie Hautallergien durchgeführt werden, drastisch zu senken. Der klassische Test zur Feststellung der Hautverträglichkeit eines Produkts wurde vor 60 Jahren eingeführt und umfasst das Auftragen des Produkts auf die Haut eines Kaninchens. Derzeit müssen alle Produkte, die möglicherweise zu einer Hautreizung führen könnten, wie Kosmetika, kosmetische Inhaltsstoffe und neue chemische Stoffe, auf Verträglichkeit geprüft werden. Diese Tests werden jährlich an rund 20 000 Tieren, vor allem Kaninchen, durchgeführt. Darüber hinaus müssen unter der neuen EU-Chemikalienverordnung REACH einige 10 000 Chemikalien, die sich bereits auf dem Markt befinden, auf Hautreizungen hin untersucht werden. Die beiden neu zugelassenen Hautreizungstests werden dieses Verfahren vollständig ersetzen. Künstliche Haut wurde ursprünglich zur Behandlung von Brandpatienten entwickelt. Jetzt ist die Technik so ausgereift, dass anhand einer Zellkultur festgestellt werden kann, ob es sich um reizende oder reizungsfreie Chemikalien handelt. Wenngleich die beiden Testmethoden für Augenreizstoffe die bestehenden Prüfverfahren nicht vollständig ersetzen können, so werden sie diese doch in erheblichem Maße ergänzen, sodass das Leiden der Tiere verringert wird. Bei den Tests wird Gewebe aus Schlachthöfen verwendet, das anderenfalls entsorgt würde, um schwere Augenreizungen festzustellen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind zwar noch Tierversuche erforderlich, um Produkte auf leichte Augenreizungen hin zu testen, aber europäische und amerikanische Forscher arbeiten gemeinsam an der Entwicklung von Methoden, die auch diese Augentests überflüssig machen würden. Der fünfte Test, den der Ausschuss validiert hat, betrifft Hautallergien. Die Strategie sieht vor, nur die höchste Dosis zu testen, wodurch sich die Zahl der benötigten Tiere künftig halbieren ließe, sodass rund 240 000 Mäusen das Leben gerettet würde. Alternativen zu Tierversuchen werden dringend benötigt: Unter der Kosmetikrichtlinie wird das Testen kosmetischer Inhaltsstoffe an Tieren ab 2009 verboten werden, während die anstehende REACH-Chemikalienverordnung vorschreiben wird, Sicherheitstests zu 30 000 Chemikalien durchzuführen. Im Mai wird der ECVAM einen Bericht über alternative Testmethoden zur Verwendung im Rahmen der REACH-Verordnung veröffentlichen. Er wurde in Zusammenarbeit mit der Chemieindustrie und anderen Experten erstellt. Die EU verfolgt eine klare Politik, indem sie Maßnahmen fördert, mit denen die Anzahl von Tierversuchen verringert wird. Die Zukunftsaussichten für Labortiere seien rosig, da auf dem Gebiet der Tierversuche derzeit viel bewegt werde, kommentierte Thomas Hartung vom ECVAM, das zur Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission gehört.

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