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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Bericht: Mehr Bündelung zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der europäischen Forschungsflotte erforderlich

Die europaische Meeresforschung erbringt ausgezeichnete Leistungen und verfugt uber eine umfangreichere Ausrustung als andere Teile der Welt. Es sind jedoch hohere Investitionen, insbesondere in regionale Schiffe, sowie eine weitergehende Zusammenarbeit zwischen nationalen Beh...

Die europaische Meeresforschung erbringt ausgezeichnete Leistungen und verfugt uber eine umfangreichere Ausrustung als andere Teile der Welt. Es sind jedoch hohere Investitionen, insbesondere in regionale Schiffe, sowie eine weitergehende Zusammenarbeit zwischen nationalen Behorden erforderlich, um sicherzustellen, dass die bestehende Flotte effizienter genutzt wird. Die Europaische Kommission sollte au?erdem Fordermittel fur dieses wichtige Wissenschaftsinstrument in die nachsten Forschungsrahmenprogramme aufnehmen. Dies sind einige der wichtigsten Ergebnisse eines vom Marine Board der Europaischen Wissenschaftsstiftung (EWS) veroffentlichten Berichts. Uber ein Jahrhundert lang boten Schiffe die einzige Zugangsmoglichkeit zur Meeresoberflache, dem Wasser und dem Meeresboden, um dort wissenschaftliche Forschung durchzufuhren. Durch die Entwicklung von Satelliten und Schwimmern ist der Zugang nicht mehr nur ausschlie?lich uber Schiffe moglich, aber Forschungsschiffe und deren Ausrustung sind fur die Bereitstellung der riesigen Datensatze, die notwendig sind, um numerische Modelle fur die Klimaentwicklung zu entwerfen, dennoch weiterhin unverzichtbar. Forschungsschiffe sind au?erdem unerlasslich fur stichprobenartige Untersuchungen des Meeresbodens und die Bedienung von Observatorien am Meeresboden, die in naher Zukunft eine zentrale Rolle in den Meereswissenschaften spielen werden. Laut dem Bericht "European ocean research fleets - towards a common strategy and enhanced use" gibt es in Europa insgesamt 46 Meeresforschungsschiffe. Darunter befinden sich elf als "global" klassifizierte Schiffe (die in mehreren Meeren eingesetzt werden), 15 "ozeanspezifische" und 20 "regionale" Schiffe. Wenngleich die Flotte im Vergleich mit den USA gut abschneidet, sind in dem Bericht zwei Bereiche aufgefuhrt, die langfristig Verwicklungen nach sich ziehen konnten. Zum einen betreiben nur gro?e Lander wie Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und das Vereinigte Konigreich "globale" Schiffe. Daraus ergibt sich die Frage, wie Wissenschaftler aus kleineren Landern Zugang zu Tiefseeforschung erhalten konnen. Das zweite Problem ist das Alter vieler Schiffe, insbesondere regionaler Schiffe. Nach Schatzungen des Berichts wird es bis zum Jahr 2010 weiterhin 10 "globale" Schiffe geben, wohingegen die Zahl der "ozeanspezifischen" Schiffe im selben Zeitraum von 15 auf 12 sinken wird. Die am schnellsten alternden Schiffe sind jedoch die in den regionalen Flotten, deren Durchschnittsalter bei 19 Jahren liegt. Diese Zahl ubersteigt bereits das nominale Durchschnittsalter von 15 Jahren um 30 Prozent, wodurch sich der Bedarf an weiteren Fordermitteln zum Bau neuer regionaler Forschungsschiffe klar erhoht, argumentieren die Verfasser des Berichts. Dem Bericht zufolge ist die auf diesen Forschungsschiffen eingesetzte Ausrustung "eindeutig hochmodern", "erbringt ausgezeichnete Leistungen" und ist "umfangreicher als anderswo in der Welt". Das Potenzial fur ihre starkere Nutzung in Europa bleibt jedoch weiterhin ungenutzt, hei?t es. Ein Problem besteht darin, dass zwar viele der gro?en Instrumente leicht auf anderen Schiffen eingesetzt werden konnen, sich die meisten dieser austauschbaren Instrumente aber im Besitz einer begrenzten Zahl von Landern befinden. Es gibt kein offizielles System und keine Einrichtung fur den Verleih oder das Leasing derartiger Ausrustungsgegenstande zwischen europaischen Schiffen, mit Ausnahme der Mitglieder der Ocean Facilities Exchange Group, bei der es sich um ein Tauschsystem zwischen sechs europaischen Instituten handelt. Um die Nutzung dieses Pools zu fordern, wird in dem Bericht die Einrichtung weiterer Tauschsysteme, gemeinsamer Programme sowie das Aufteilen der Investitionen und laufenden Kosten auf mehrere Landern gefordert. Weitere Fragen, die zu berucksichtigen sind, betreffen Interoperabilitat, technische Unterstutzung, jahrliche Programmplanung, Zusammenarbeit au?erhalb Europas, Versicherung sowie Verkehr und Zoll. Neben der Rolle der nationalen Behorden bei der Finanzierung und Erleichterung der Zusammenarbeit beschaftigt sich der Bericht auch mit der Europaischen Kommission und deren Moglichkeiten zur Verbesserung der Effizienz der derzeitigen und kunftigen Forschungsflotte. Eine Empfehlung lautet, dass die Kommission Fordermittel fur die Meeresforschungsflotte, die Ausrustung und die damit verbundenen Fragestellungen der Interoperabilitat in die nachsten Forschungsrahmenprogramme aufnehmen sollte. Dem Bericht zufolge ware ein kleines Budget ausreichend, um zur Forderung der kosteneffektiven Integration beizutragen. In dem Bericht wird au?erdem empfohlen, Forschungsschiffe in die Roadmap des Europaischen Strategieforums fur Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) aufzunehmen, wobei argumentiert wird, dieser Kanal wurde Zugang zu Fordermitteln nach Artikel 185 geben.