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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Integrität der Forschung im Rampenlicht

"Sind die Informationsquellen, die uns genannt werden, glaubwürdig? Sind die beteiligten Akteure kompetent? Und werden sie ausreichend durch das öffentliche Interesse motiviert?", fragte EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik bei der Eröffnungsdebatte der e...

"Sind die Informationsquellen, die uns genannt werden, glaubwürdig? Sind die beteiligten Akteure kompetent? Und werden sie ausreichend durch das öffentliche Interesse motiviert?", fragte EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik bei der Eröffnungsdebatte der ersten internationalen Konferenz zur "Integrität der Forschung". "Angesichts der Furcht vor Lebensmittelkrisen, möglicher großer Epidemien, kontroverser neuer Technologien und der erst kürzlich in der Öffentlichkeit weitgehend bekannt gewordenen Fällen von Wissenschaftsbetrug und Diebstahl geistigen Eigentums müssen wir positive Antworten auf diese Fragen haben", sagte er. Seitdem der berühmte Fall des südkoreanischen Wissenschaftlers Hwang Woo-suk wegen seines Fehlverhaltens die Wissenschaftlergemeinschaft erschütterte, steht die Glaubwürdigkeit und Kompetenz der Wissenschaften im öffentlichen Rampenlicht. Sie steht auch im Mittelpunkt der ersten internationalen Konferenz zur Integrität der Forschung und zur Förderung verantwortungsbewusster Forschung (Research Integrity and Fostering Responsible Research), die von der Europäischen Wissenschaftsstiftung (EWS) und dem Office for Research Integrity (ORI) gemeinsam im Rahmen der portugiesischen Ratspräsidentschaft der Europäischen Union organisiert wird. In seiner Eröffnungsrede zur Konferenz betonte Potocnik den hohen Einsatz, der sowohl für die Wissenschaft als auch für die Gesellschaft in dieser sensiblen Frage auf dem Spiel steht. "Die Herausforderungen betreffen nicht nur das Verhalten einzelner Forscher und ihrer Institutionen sondern auch die Zuverlässigkeit des Systems der wissenschaftlichen Führung insgesamt", sagte Potocnik. Er betonte die Signifikanz dieser beiden komplementären Bereiche und wies daraufhin, es seien zweigleisige Maßnahmen "für robuste, gerechte und verhältnismäßige Governance-Systeme" erforderlich. "Wir stehen vor zahlreichen und komplexen Aufgaben, da wir uns nicht nur mit Fehlverhalten (bei Herstellung, Fälschung und Plagiaten) und fragwürdigen Forschungspraktiken beschäftigen müssen, sondern auch mit ethischen und finanziellen Fragen, mit Fehlinterpretation in der Veröffentlichung sowie mit der Interpretation von Daten und Informationen", führte Potocnik an. Dies wird durch die stärkere Internationalisierung der Wissenschaft sowie durch die Schwierigkeiten, vor denen Initiativen stehen, wenn diese Definitionen, Leitlinien und Standards zur Forschungsintegrität einander annähern und Fehlverhalten in der Forschung bekämpfen wollen, verschärft. Mit über 300 Wissenschaftlern, wissenschaftlichen Leitern und Zeitschriftenredakteuren aus 52 Ländern stellte diese Veranstaltung einen Meilenstein für die Wissenschaftsgemeinschaft dar. Sie führte Interessengruppen in einer globalen Anstrengung zusammen, der komplexen Fragestellung der Forschungsintegrität frontal zu begegnen.