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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Eine neue Stimme für Patienten mit Kehlkopfkrebs

Im Rahmen eines EUREKA-Projekts wurde eine neue stimmbildende Shuntprothese entwickelt, die Kehlkopfkrebspatienten postoperativ helfen soll, natürlicher zu sprechen und ihre Lebensqualität zu steigern. Nach einer Kehlkopfentfernung können Patienten mit Kehlkopfkrebs im fortg...

Im Rahmen eines EUREKA-Projekts wurde eine neue stimmbildende Shuntprothese entwickelt, die Kehlkopfkrebspatienten postoperativ helfen soll, natürlicher zu sprechen und ihre Lebensqualität zu steigern. Nach einer Kehlkopfentfernung können Patienten mit Kehlkopfkrebs im fortgeschrittenen Stadium oft nur schwer die natürliche Qualität ihrer Stimme zurückerlangen. Es wurden bereits zahlreiche Teile und Techniken entwickelt, unter anderem ein in eine Richtung gehendes Shuntventil, das eine neue Verbindung für die Luft zwischen Lunge und Rachenraum herstellt. Leider erzeugt dieses System eine schlechte Sprachqualität und führt zu einer psychologischen Barriere, da es die Patienten im wahrsten Sinne des Wortes dazu zwingt, mit dem Finger auf ihre Behinderung zu zeigen. Seit 2002 entwickelt ein europäisches Forschungsteam, dem 3 Mio. EUR zur Verfügung gestellt wurden, eine neue stimmbildende Shuntprothese, die nicht nur eine ausreichend laute Stimme erzeugt, sondern auch die individuelle Anpassung der Grundfrequenz und eine natürliche Intonation ermöglicht. "Ziel unserer Forschung war es, die Sprechfähigkeit unserer Patienten zu verbessern", erklärt Projektleiter Professor Bart Verkerke vom Medizinischen Zentrum der Universität Groningen in den Niederlanden. "Wir wollten auch die Haltbarkeit des Geräts und dessen Fixierung verbessern." Jetzt vermelden die Forscher wichtige Erfolge in drei Bereichen: Oberflächenbeschaffenheit, ein neues stimmbildendes Element sowie ein neues Befestigungssystem. "Der erste Erfolg bestand in der Wiederherstellung der Stimme nach der Operation. Dann haben wir neue Materialien für die Prothese entwickelt und schließlich das Befestigungssystem - eines der wichtigsten Elemente - optimiert", so der Professor. "Wir werden ein paar Jahre brauchen, bis wir aus dem Prototyp ein Produkt entwickelt haben, das in der medizinischen Praxis verwendet werden kann, aber das Projekt war wichtig, weil wir dadurch unsere Expertise in den genannten Bereichen vertiefen konnten", fügt Professor Verkerke hinzu. Die Projektpartner möchte ihre Stimmprothese und das dazugehörige Material im Laufe der nächsten Jahre vermarkten, da nach ihrer Feststellung international eine Nachfrage für diese Art von Produkt besteht. Professor Verkerke betont auch die Bedeutung der EUREKA-Finanzierung, da sie dazu beigetragen habe, dass Europa in Zukunft einen wirtschaftlichen Erfolg verbuchen könne.