Europäisches Weltraumteleksop liefert neue Erkenntnisse über Neutronensterne
XMM-Newton, das europäische Röntgenteleskop auf der Erdumlaufbahn, hat Astronomen und Physikern wertvolle neue Erkenntnisse über die exotischsten aller Sterne im Universum geliefert: Neutronensterne. Die Zusammensetzung dieser extrem dichten Himmelskörper war den Astronomen lange ein Rätsel, doch jetzt haben zwei Forscher des "Centre d'Etude Spatiale des Rayonnements" in Toulouse, Frankreich, herausgefunden, dass die Neutronensterne mit hoher Wahrscheinlichkeit überdimensionierten Atomkernen ähneln und wahrscheinlich tatsächlich aus Neutronen bestehen. Mit der EPIC-Kamera auf dem XMM-Newton konnten die Wissenschaftler drei vorher noch nie bemerkte Neutronensterne ausmachen und die verschiedenen Röntgenstrahlen, die von ihrer Oberfläche ausgehen, genau messen. Dann verglichen die beiden Forscher ihre Ergebnisse mit theoretischen Modellen und leiteten daraus die innere Zusammensetzung der Neutronensterne, die Reste von Sternenexplosionen sind, ab. Unter Zuhilfenahme neuer Computerprogramme stellten sie fest, dass die Astronomen bisher die Masse einiger Neutronensterne unterschätzt, ihren Radius aber überschätzt hatten. Sie gelangten auch zu der Schlussfolgerung, dass sich nach all den Theorien über das komplexe Innenleben der Partikel wahrscheinlich bewahrheiten wird, was Astronomen schon vor 40 Jahren von Neutronensternen annahmen, nämlich dass sie aus Neutronen bestehen. Nur eine der exotischen Lösungen ist noch denkbar: ein Innenleben aus Quarks. "Quarksteilchen" sind Bestandteile von Neutronen und könnten sich noch dichter drängen. Jetzt hoffen die Forscher, auch andere Neutronensterne analysieren zu können.