Skip to main content
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-02

Article available in the following languages:

EU-Projekt zeigt: Richtige Ernährung ist gut für den Körper

Obst, Gemüse und Nüsse sind nur einige der Lebensmittel, die zu einer Gruppe von antioxidativen chemischen Verbünden, den sogenannten Flavonoiden, gehören. Es gibt mehr und mehr Hinweise dafür, dass die zur Gruppe der Polyphenole gehörenden Flavonoide gesund für den Menschen s...

Obst, Gemüse und Nüsse sind nur einige der Lebensmittel, die zu einer Gruppe von antioxidativen chemischen Verbünden, den sogenannten Flavonoiden, gehören. Es gibt mehr und mehr Hinweise dafür, dass die zur Gruppe der Polyphenole gehörenden Flavonoide gesund für den Menschen sind und vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und degenerativen Erkrankungen schützen. Das mit 3,3 Millionen Euro von der EU geförderte Projekt FLORA hilft Menschen, die Verbindung zwischen Ernährungsweise und Gesundheit zu verstehen, ebenso wie die positiven Effekte von Flavonoiden für den Menschen. Die Erkenntnisse einer FLORA-Studie wurden kürzlich im Journal of Nutrition veröffentlicht. "Bisher wurden die biologischen und schützenden Aktivitäten verschiedener Flavonoide ausgiebig in-vitro in Assays auf Zellbasis, untersucht", erklärte die Forscherin und Leitautorin der Studie, Marie-Claire Toufektsian von der Joseph-Fourier-Universität in Grenoble, Frankreich. "Allerdings hat dieser Ansatz eine wichtige Einschränkung: Es ist sehr schwer, die Art aller Flavonoide genau zu bestimmen, die nach der Einnahme von Pflanzen bei einer bestimmten Mahlzeit aufgenommen werden." Mit anderen Worten: "Im Labor gezüchtete Zellen allein sind nicht ausreichend, um einen komplexen Mechanismus wie die Aufnahme von Flavonoiden in der Nahrung zu untersuchen", sagt sie. Aus diesem Grund haben sich die Forscher entschlossen, die Wirkungen der Ernährung mit polyphenolreichen Pflanzen bei Tieren zu erforschen. Zwei Maissorten wurden für die Studie ausgewählt, eine, die Flavonoiden aus der Gruppe der Anthocyanidine enthält, und eine zweite, anthocyanidinfreie Sorte. Mit diesen Maiskörnern wurden Ratten über mehrere Monate als Teil ihrer Diät gefüttert. Die Forscher maßen die Anthocyanidinwerte im Urin und im Blutplasma der Ratten in den zwei Gruppen und suchten dann nach Veränderungen des Herzmuskels und nach Zeichen für Herzinfarkte oder Herzschläge. "Wir haben herausgefunden, dass die Ratten durch den regelmäßigen Verzehr und die effektive Aufnahme von Anthocyanidinen resistenter gegen Herzinfarkte wurden"; sagt Dr. Toufektsian. "Man kann auch sagen, dass die Stärke des Infarkts bei den Ratten mit einer anthocyanidinreichen Nahrung wesentlich verringert war." Dr. Toufektsian fährt fort, dass man trotz der vielversprechenden Ergebnisse vorsichtig sein müsse, weil die Zellmechanismen der Schutzfunktion noch nicht klar bestimmt wurden. "Es gibt vielleicht Unterschiede zwischen Menschen und Ratten, beispielsweise hinsichtlich der Aufnahme von Flavonoiden und des Stoffwechsels", fügt sie hinzu. Es sei auch wichtig, die Menge des von den Ratten verzehrten Anthocyanidins zu berücksichtigen. "Die Ratten mit der anthocyanidinreichen Diät erhielten rund 13-mal mehr Anthocyanidine als die meisten Menschen mit einer westlichen Durchschnittsernährung, bei der die tägliche Menge an Flavonoiden relativ gering ist und der durchschnittliche Konsum von Anthocyanidinen schätzungsweise bei 12 mg pro Tag liegt", erklärt Maria Benedetta Donati von der Katholischen Universität in Campobasso, Italien, die an FLORA beteiligt war. Die mediterrane Ernährung wurde aufgrund ihrer flavonoidreichen Bestandteile ebenfalls von den Forschern untersucht. "Der Anteil an Anthocyanidinen in der traditionellen mediterranen Ernährung liegt viel höher als in der westlichen, was vielleicht erklärt, warum sie vor Herzerkrankungen schützt", bemerkt Dr. Michel de Lorgeril, ebenfalls von der Joseph-Fourier-Universität. Das FLORA-Projekt hofft nun, die Studie mit Forschungen zu den positiven Auswirkungen von Anthocyanidinen aus dem Saft von Blutorangen an freiwilligen Testpersonen fortführen zu können, einem der großzügigsten Quellen für Flavonoide.

Verwandte Artikel