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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Südeuropäische Vorfahren Hauptfaktor bei Lupus

Patienten mit südeuropäischen Vorfahren tragen ein höheres Risiko, an einer schweren Form von systemischer Lupus erythematodes (SLE) zu erkranken, als Patienten mit nordeuropäischen Vorfahren. Diese Ergebnisse wurden auf dem kürzlich in Paris abgehaltenen Jahreskongress der ...

Patienten mit südeuropäischen Vorfahren tragen ein höheres Risiko, an einer schweren Form von systemischer Lupus erythematodes (SLE) zu erkranken, als Patienten mit nordeuropäischen Vorfahren. Diese Ergebnisse wurden auf dem kürzlich in Paris abgehaltenen Jahreskongress der European League Against Rheumatism vorgestellt. Lupus ist eine Autoimmunerkrankung, die verschiedene Körperteile wie die Haut, Gelenke, das Herz, die Lungen, Blut, die Nieren sowie das Gehirn befallen kann. Die Krankheit täuscht das Immunsystem des Körpers, sodass dieses nicht in der Lage ist, zwischen Fremdsubstanzen und körpereigenen Zellen und Gewebe zu unterscheiden. Das Immunsystem produziert daraufhin Antikörper gegen sich selbst. Diese sogenannten Autoantikörper verursachen Entzündungen, Schmerzen und Schädigungen in verschiedenen Körperteilen. Bei den meisten Patienten verläuft die Krankheit noch relativ mild und betrifft nur wenige Organe. Bei anderen hingegen verursacht sie ernste und sogar lebensbedrohliche Probleme. Bis jetzt wurde die Verbindung zwischen der spezifischen europäischen Abstammung und der Schwere der Krankheit noch nicht untersucht. Professorin Lindsey A. Criswell von der University of California erklärte auf dem Kongress, warum sie und ihr Team die Ahnenbeziehung untersucht hatten. "Die Erforschung der Ahnen und des genetischen Aufbaus der Patienten in Bezug auf ihre Krankheit hilft uns heute beim besseren Verständnis der komplexen Natur von SLE und dabei, herauszufinden, warum die Krankheit bei verschiedenen Patienten verschiedenen Auswirkungen hat", so Criswell. "Aus dieser Studie geht eine klare Wechselbeziehung zwischen der europäischen Abstammung und der Schwere von SLE sowie der Bildung von Autoantikörpern hervor. Dadurch können wir die Risikofaktoren für und mögliche künftige Behandlungsmethoden gegen diese Krankheit besser verstehen." Den Ergebnissen der Studie zufolge wird eine nordeuropäische Abstammung eher mit der relativ harmlosen Hautvariante (mucocutaneous) von Lupus in Verbindung gesetzt. Andererseits führt eine südeuropäische Abstammung zu schwer wiegenderen Ausprägungen der Krankheit wie z. B. Nephritis (Nierenentzündungen) sowie einer erhöhten Produktion von spezifischen Autoantikörpern. Weltweit betrachtet tritt Lupus häufiger auf als Leukämie, Muskeldystrophie und multiple Sklerose. Die Krankheit kann in jedem Alter und bei beiden Geschlechtern vorkommen, ist bei Frauen jedoch häufiger. 90% der Patienten sind Frauen im gebärfähigen Alter.