Mehr als 2.000 Bewerbungen für Fördermittel des ERC für etablierte Forscher
Beim Europäischen Forschungsrat (ERC) sind 2.167 Bewerbungen für seine Fördermittel für etablierte Forscher (Advanced Grants) eingegangen. Darunter fanden sich 766 Anträge für den Bereich der Biowissenschaften und der Medizin, 997 für die exakten Naturwissenschaften und das Ingenieurwesen sowie 404 Anträge für die Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Fördermittel des ERC für etablierte Forscher richten sich speziell an renommierte Forscher jeden Fachgebiets, bei denen es sich im Großen und Ganzen um unabhängige und selbstständige Forschungsleiter handelt. Von den Bewerbern wird erwartet, dass sie über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren einschlägige Erfahrungen in der Durchführung innovativer Forschungsarbeit vorweisen können. Ebenso wie bei den Fördermitteln des ERC für Nachwuchswissenschaftler (Starting Grants), die sich an jüngere Forscher richten, gilt als einziges Kriterium für die Beurteilung der Bewerber wissenschaftliche Spitzenleistung. Der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Rats des ERC, Fotis Kafatos, freute sich insbesondere über die hohe Qualität der Programmbewerber. "Für die Fördermittel für etablierte Forscher gingen erheblich weniger Bewerbungen ein als für die Fördermittel für Nachwuchsforscher, die wir im vergangenen Jahr zum ersten Mal vergeben hatten. Überrascht hat uns dies jedoch nicht, da der Wissenschaftliche Rat des ERC in Reaktion auf die überwältigende Anzahl von Bewerbungen (über 9.000) nach dem ersten ERC-Aufruf beschränkende Vorkehrungen getroffen hatte", erklärte er. "Nach der ersten Bewertungsphase konnten wir inzwischen feststellen, dass die Gesamtqualität der eingereichten Anträge wirklich ausgezeichnet ist." Aus einer Analyse der Bewerbungen geht hervor, dass sich unter den Antragstellern lediglich 14% Frauen befinden. Professor Kafatos räumte ein, dass dies ein Problem darstelle, und versprach, dass sich der EFR eingehend mit dieser Frage befassen werde. "Wir wissen, dass der relativ geringe Frauenanteil unter den Bewerbern ein generelles Problem in der europäischen Forschung widerspiegelt, insbesondere bei der Zielgruppe der etablierten Forscher", stellte er fest. "Dies ist ein Anliegen, mit dem sich der ERC auf jeder Ebene immer wieder beschäftigen wird." Die Bewerber für die Fördermittel gehörten 50 verschiedenen Nationalitäten an und waren mit Gasteinrichtungen in 36 Ländern verbunden. Anerkannte Gastorganisationen müssen ihren Standort in einem EU-Mitgliedstaat oder in einem mit dem Siebten Rahmenprogramm (RP7) assoziierten Landhaben. Die assoziierten Länder sind Albanien, Island, Israel, Kroatien, Liechtenstein, die EJR Mazedonien, Montenegro, Norwegen, die Schweiz, Serbien und die Türkei. Das Gesamtdurchschnittsalter der Bewerber betrug 52 Jahre. Dies entspricht genau der Zielgruppe für die Fördermittel für etablierte Forscher. Erfolgreiche Bewerber erhalten das Recht auf eine Beihilfe in Höhe von 3,5 Millionen Euro. Das für dieses Programm zur Verfügung gestellte Gesamtbudget beläuft sich auf 517 Millionen Euro. Inzwischen sind alle Anträge in der ersten Bewertungsstufe einem Peer-Review unterzogen worden. In der nächsten Stufe werden von Juni bis September weitere Bewertungen vorgenommen.