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Europäischer Forschungsrat vergibt erste Finanzhilfen für Nachwuchsforscher

Nachdem das Auswahlverfahren des Europäischen Forschungsrats (ERC) für die ersten Finanzhilfen für Nachwuchsforscher - sogenannte "Starting Grants" - nun abgeschlossen ist, erhalten 300 junge Wissenschaftler die notwendigen Mittel, um sich als unabhängige Spitzenforscher zu et...

Nachdem das Auswahlverfahren des Europäischen Forschungsrats (ERC) für die ersten Finanzhilfen für Nachwuchsforscher - sogenannte "Starting Grants" - nun abgeschlossen ist, erhalten 300 junge Wissenschaftler die notwendigen Mittel, um sich als unabhängige Spitzenforscher zu etablieren. Es waren etwa 9 000 Bewerbungen eingegangen. Die erfolgreichen Kandidaten vertreten mehr als 30 Nationalitäten und kommen von rund 170 Institutionen, die in 21 unterschiedlichen Ländern ansässig sind. Im Schnitt sind die überwiegend männlichen Nachwuchsforscher (74 %) 35 Jahre alt. Einer der Empfänger der Finanzbeihilfen ist Martin Bergö von der Sahlgrenska-Akademie an der Universität Göteborg in Schweden. Der ECR trägt etwa 1,7 Mio. EUR zu einem Budget von rund 300 Mio. EUR bei, das für die Krebsforschung und für Untersuchungen über die beschleunigte Alterung bei Kindern mit Progerie veranschlagt wurde. "Diese Finanzbeihilfe zeigt, dass wir auf unserem Forschungsgebiet europaweit als Pioniere gelten, und sie ist wichtig sowohl für die Sahlgrenska-Akademie als auch für die Universität Göteborg", erklärte Associate Professor Bergö. "Für mich persönlich bedeutet das, dass ich mich in den kommenden fünf Jahren noch stärker auf meine Forschung konzentrieren und dass ich mein Forschungsteam vergrößern kann." Auch Dr. Reinhard Kienberger und Dr. Tobias Kippenberg, beide vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik, gehören zu den erfolgreichen Bewerbern. Dr. Kippenberg erforscht die neue Disziplin der Optomechanik mit Resonatoren und sucht dabei eine neue Methode, mit der einzelne Moleküle, die für die Biochemie interessant sind, markierungsfrei in Echtzeit nachgewiesen werden können. Dr. Kienbergers erfolgreicher Antrag dreht sich um die Ausdehnung der Attosekunden-Metrologie auf die Untersuchung von Festkörpern. Die Bekanntgabe der Empfänger der Finanzbeihilfen schließt das erste Arbeitsjahr des ERC ab. "Dieses höchst erfolgreiche erste Jahr des ERC, einer noch jungen europäischen Einrichtung, demonstriert die Fähigkeit Europas, sich weiterzuentwickeln und die Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs in Wissenschaft und Forschung anzunehmen", sagte Janez Potocnik, EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung. "Durch das gemeinsame Engagement für Wissenschaft und Forschung in allen EU-Institutionen, in den Mitgliedstaaten und vonseiten der Forscher konnte der ERC sich in Rekordzeit etablieren, die Karrieremöglichkeiten von Forschern entscheidend verbessern und Europa für die besten Wissenschaftler attraktiver machen", fügte er hinzu, als er die Stipendiaten beglückwünschte. Der Präsident des Europäischen Forschungsrats Professor Fotis Kafatos nannte die Auswahl einen Meilenstein in dem Plan, das Konzept eines europaweiten Forschungsrats in Form einer beispielhaften Einrichtung umzusetzen. "Ich danke allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben, insbesondere EU-Kommissar Potocnik für seine uneingeschränkte Unterstützung, den über 9 000 Kandidaten, die sich dieser Herausforderung gestellt haben, und den über 800 Wissenschaftlern und Gelehrten aus der ganzen Welt, die als Prüfer für den ERC tätig waren", so Professor Kafatos, der auch ankündigte, dass der ERC seine Verfahren noch weiter verbessern wolle. Die nächste Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen wird im Sommer 2008 veröffentlicht.

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