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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Internationales Konsortium für das Mikrobiom des Menschen

Wissenschaftler aus aller Welt haben die Bildung eines Internationalen Konsortiums für das Mikrobiom des Menschen (IHMC - International Human Microbiome Consortium) angekündigt. Diese neue Initiative vereint die besten Wissenschaftler und die neuesten Forschungen aus allen vie...

Wissenschaftler aus aller Welt haben die Bildung eines Internationalen Konsortiums für das Mikrobiom des Menschen (IHMC - International Human Microbiome Consortium) angekündigt. Diese neue Initiative vereint die besten Wissenschaftler und die neuesten Forschungen aus allen vier Himmelsrichtungen, um die Rolle des Mikrobioms des Menschen bei der Aufrechterhaltung von Gesundheit und Krankheit zu bestimmen. Das Mikrobiom bezeichnet die Genome sämtlicher Mikroorganismen, die in oder auf unseren Körpern leben. Wissenschaftlichen Schätzungen zufolge liegt das Verhältnis mikrobiologischer Zellen zu menschlichen Zellen bei 10:1. Trotz dieser hohen Zahl wurden sie bisher recht wenig von Forschern untersucht. Infolgedessen ist ihr Einfluss auf die menschliche Entwicklung, Physiologie, Immunität und Ernährung weitgehend unbekannt. Und genau hier wird die Bedeutung des IHMC deutlich. Die weltweite Wissenschaftsgemeinschaft erhält durch diese neue Organisation Zugang zu den Forschungsergebnissen der aktuellen Projekte. Das IHMC ist die neueste Initiative im Zuge der Tendenz hin zu einer gemeinsamen Nutzung von Daten. Im vergangenen September unterzeichneten der Leiter der Nationalen Gesundheitsinstitute NIH (National Institutes of Health) der USA und der Präsident der Europäischen Kommission eine Absichtserklärung, in der beide Parteien offiziell vereinbarten, die Daten aus den Projekten Human Microbiome der NIH und Metagenomics of the Human Intestinal Tract (METAHIT) der Europäischen Kommission zusammenzuführen. Beide Projekte werden sich am IHMC beteiligen. Peer Bork, gemeinsamer Koordinator für Struktur- und Computerbiologie am EMBL und verantwortlich für die Datenkoordination und -analyse für METAHIT, erklärt: "Dank dieser weltweiten Initiative werden wir bisher unbekanntes Terrain erforschen können. Mikroben sind an der Gesundheit und an den Krankheiten des Menschen beteiligt. Ihr Zusammenspiel mit unserem Körper zu verstehen, wird die Medizin, die Pharmakologie, die Ernährungswissenschaft und viele andere Wissenszweige erheblich beeinflussen." Jeder Forscher kann im IHMC Mitglied werden, sofern er den Grundsätzen des Konsortiums zustimmt. Hierzu gehören die Verpflichtung zu einer offenen, freien und raschen Datenfreigabe entsprechend der Geber-Einverständniserklärung, gemeinsame Qualitätsstandards für die Daten, die gemeinsame Nutzung von Protokollen und Dokumenten zur Einverständniserklärung, der Zugriff auf Informationen zum Fortschritt jedes Projekts sowie ein gemeinsames Verfahren für die Veröffentlichung. "Wir freuen uns, an diesen ehrgeizigen weltweiten Bestrebungen zum besseren Verständnis des Mikrobioms des Menschen teilhaben zu dürfen", kommentiert NIH-Direktor Elias A. Zerhouni. "Die Komplexität des Mikrobioms des Menschen zu verstehen, aber auch zu erforschen, wie sich mikrobiologische Gemeinschaften und das menschliche Genom gegenseitig beeinflussen, ist eine schwierige Aufgabe. Dafür sind dieser projektübergreifende Informationsaustausch und unsere Verpflichtung, eine gemeinsame Datenquelle bereitzustellen, auf die jeder Wissenschaftler dieser Welt zugreifen kann, ein großer Gewinn." Sämtliche im Rahmen der IHMC-Projekte gewonnenen Daten werden anschließend analysiert und durch das EMBL sowie das Zentrum zur Datenanalyse und -koordination des NIH-Projekts Human Microbiome zur Verfügung gestellt. Auch ist vorgesehen, die Daten in andere öffentliche Datenbanken einzuspeisen. Dazu gehören diejenigen, die am Europäischen Bioinformatikinstitut des EMBL gepflegt werden, aber auch andere, die vom Nationalen Zentrum für Biotechnologische Informationen als Teil der Nationalen Bibliothek für Medizin in den USA unterstützt werden. Sämtliche Maßnahmen des IHMC werden von einem Lenkungsausschuss koordiniert. Dieser setzt sich aus jeweils einem Vertreter der Behörde der einzelnen Länder, die für die Forschungsförderung zuständig ist, und zusätzlich jeweils einem Vertreter jedes der wissenschaftlichen Projekte zusammen.

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