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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Junge Leute zurück in die Wissenschaft!

Junge Europäer meiden mehr denn je eine wissenschaftliche Laufbahn. Wenn dieser Trend sich fortsetzt, bleibt die EU in der wissenschaftlichen Forschung und Entwicklung bald hinter China und Indien zurück, was eine Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit und den Wohlstand in Eur...

Junge Europäer meiden mehr denn je eine wissenschaftliche Laufbahn. Wenn dieser Trend sich fortsetzt, bleibt die EU in der wissenschaftlichen Forschung und Entwicklung bald hinter China und Indien zurück, was eine Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit und den Wohlstand in Europa darstellt. Ein Mitte des Jahres in Maastricht, Niederlande, abgehaltener Workshop suchte nach Wegen zur Erhöhung der Anziehungskraft einer wissenschaftlichen Karriere und danach, was wissenschaftliche Berufe auszeichnen muss, um die besten Mitarbeiter anziehen und halten zu können. Wenn Europa in wissenschaftlicher Forschung und Entwicklung an der Spitze bleiben will, muss weiterhin ein kräftiger Strom von Absolventen der Natur- und Ingenieurswissenschaften die Hochschulen verlassen. Leider ist dies nicht der Fall und der Zustrom von Hochschulabsolventen des Ingenieurwesens und der Naturwissenschaften wie Physik und Chemie nimmt weiterhin ab. Gleichzeitig geht in der EU die Nachfrage nach naturwissenschaftlichen Hochschulabschlüssen zurück, während in China und Indien genau das Gegenteil eintritt. China bringt Jahr für Jahr 300.000 Hochschulabsolventen der Naturwissenschaften hervor - das ist dreimal soviel, wie die EU-Universitäten erzeugen. Indien ist in ähnlicher Weise erfolgreich: 450.000 Hochschulabsolventen der Ingenieurswissenschaften strömen jedes Jahr aus den indischen Universitäten. In der EU muss nun mit Nachdruck daran gearbeitet werden, Studenten in die Wissenschaften zurückzulocken. EU-Unternehmen beginnen Hochschulabsolventen der Naturwissenschaften aus China und Indien einzustellen, um das Defizit auszugleichen. Der Trend weg von den Wissenschaften ist ein allgemeiner Trend, der nicht nur unter Studenten sondern auch unter jungen Forschern zu beobachten ist. Da es dringend erforderlich ist, ein globales Verständnis dafür zu entwickeln, was mit den Arbeitskräften für Wissenschaft und Ingenieurwesen vor sich geht, ergriff die Europäische Wissenschaftsstiftung (EWS) die Initiative und organisierte im Mai dieses Jahres einen Workshop mit dem Titel "The Labour Market for Scientists and Engineers" ("Der Arbeitsmarkt für Wissenschaftler und Ingenieure"). Das Ziel des Workshops bestand in der Ausarbeitung einer Definition, wie sich der Arbeitsmarkt für Wissenschaftler und Ingenieure verändert hat und was das für einen Einfluss auf Einstellungen und Arbeitszufriedenheit hatte. Der Organisator des Workshops Andries de Grip sagte: "Wir rückten sowohl die theoretische als auch die empirische Forschung in den Mittelpunkt, wobei verschiedene Aspekte der Arbeitsmärkte für Wissenschaftler und Ingenieure behandelt wurden. Um mehrere Sichtweisen auf den Arbeitsmarkt für Wissenschaftler und Ingenieure zu gewinnen, brachten wir Gelehrte verschiedener Disziplinen wie der Arbeitsmarkttheorie, der Innovationsökonomie, der Industrieökonomik und der Wissenschaften der Unternehmensführung zusammen." Der Workshop war in fünf Arbeitssitzungen aufgeteilt. Die erste Sitzung enthielt eine Rede von Professor Richard Freeman, einem führenden Wirtschaftswissenschafter der Harvard Universität in den USA, über die Globalisierung des Arbeitsmarktes. Wie Professor Freeman sagte, seien sich die Politikmacher scheinbar nicht der Tatsache bewusst, dass Wissenschaftler und Ingenieure die Hauptakteure der Innovation und deshalb entscheidend für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Industrieländer sind. Andere Sitzungen beleuchteten viele Aspekte naturwissenschaftlicher und ingenieurtechnischer Arbeitsgebiete. Darunter waren Fallstudien, Vergleichsstudien der Inlandsarbeitsmärkte in Frankreich und im Vereinigten Königreich sowie politische Streitfragen, Diskussionen zu den Faktoren, die die Abwanderung von Hochschulabsolventen aus Wissenschaft und Technik in der EU bestimmen, Diskussionen zu den die wissenschaftliche Leistung beeinflussenden Schlüsselfaktoren und zur Frage des "Braindrains von den Universitäten in den Profitsektor". Der Workshop endete mit einer Reihe von Diskussionen über die weitere Arbeit zu dem Thema und die zukünftige Zusammenarbeit. Es wurde auch der Vorschlag unterbreitet, ein EWS-Netzwerk-Forschungsprogramm zu diesem Thema zu starten. Die in dem Workshop vorgestellten Arbeitspapiere werden in einer Sonderausgabe des Journals Economics of Innovation and New Technology veröffentlicht.

Länder

Niederlande, Vereinigte Staaten

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