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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Medizinische Geräte überwachen hilfebedürftige Patienten

Die Entwicklung und Einführung tragbarer medizinischer Geräte bietet hilfebedürftigen Menschen im Notfall besseren Schutz und Sicherheit. Das Projekt SENSACTION-AAL (Sensing and action to support mobility in ambient assisted living) wurde unter der Thematik "Technologien für d...

Die Entwicklung und Einführung tragbarer medizinischer Geräte bietet hilfebedürftigen Menschen im Notfall besseren Schutz und Sicherheit. Das Projekt SENSACTION-AAL (Sensing and action to support mobility in ambient assisted living) wurde unter der Thematik "Technologien für die Informationsgesellschaft" (IST) des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) mit 2 Millionen EUR finanziert und entwickelte einen intelligenten, am Körper getragenen Sensor, mit dem Ärzte Patienten im eigenen Heim in Notfällen medizinische Hilfe zukommen lassen können. Das Gerät "DynaPort Hybrid" und die Anwendung "MoveMonitor" wurden von Partnern des SENSACTION-AAL-Projekts als Kompaktlösung entwickelt und dienen gleichzeitig der Bewegungskontrolle und der Aufzeichnung und Übertragung von Daten. Die an einem elastischen Gürtel um die Taille getragenen Geräte überwachen und dokumentieren Bewegungen und Körperhaltung des Nutzers. Bis zu 75 Stunden Betriebsdauer gewährleistet der DynaPort Hybrid mit einer einzigen Batterieaufladung. Die Daten werden über Beschleunigungssensoren und Gyroskope ermittelt, auf einem Flash-Speicher gespeichert und über ein Bluetooth-Funkprotokoll auf den PC des Arztes übertragen. Entsprechend konfiguriert eignen sich die Geräte auch zur Rehabilitationsunterstützung, denn sie können bei Unfällen ein Notsignal senden. "Mit der Entwicklung dieser Geräte reagieren wir auf die zunehmende Nachfrage aus Medizinerkreisen hinsichtlich einer langfristigen Datenspeicherung zur Überwachung von Menschen mit eingeschränkter Mobilität und motorischen Störungen", sagte Rob van Lummel von McRoberts, einem niederländischen SENSACTION-AAL-Partner, der die tragbaren Geräte entwickelt hat. "Mit diesen Informationen können Ärzte die Symptome des Patienten besser kontrollieren und demzufolge auch besser behandeln." Bei Parkinson-Patienten beispielsweise können Ärzte eine bessere medizinische Versorgung leisten, da sie sich für ihre therapeutischen Maßnahmen auf Daten der Geräte beziehen können statt lediglich auf die Beschreibung des Patienten selbst. "Ein wesentlicher Vorteil unserer Entwicklung ist, dass Daten über längere Zeiträume, d.h. drei bis sechs Tage, gespeichert werden können", erklärte van Lummel. "Dies ist wichtig, da der Arzt auf diese Weise sieht, inwieweit sich die Mobilitätsprobleme auf das Alltagsleben und verschiedene andere Aktivitäten auswirken." Den Partnern zufolge können damit nicht nur Mobilitätsprobleme besser diagnostiziert werden, die Geräte unterstützen auch die Rehabilitationsphase, indem der Nutzer in richtigen Bewegungsabläufen bestärkt wird. So werden die Patienten bewusster in ihrer Bewegung und Körperhaltung und sparen Zeit, indem sie weniger häufig Krankenhäuser und Rehabilitationszentren aufsuchen müssen. "Mit Sicherheit wird sich die gesundheitliche Versorgung zukünftig mehr im eigenen Heim abspielen als im Krankenhaus", so van Lummel. Experten zufolge wächst das Interesse an dieser Forschung sowohl in der öffentlichen als auch privaten Gesundheitsversorgung. Projektkoordinator Lorenzo Chiari von der Universität Bologna, Italien, erklärt hierzu: "Wir registrieren durchaus ein steigendes Interesse an solchen Überwachungslösungen. Die Patienten schätzen das Gefühl von Sicherheit und Bestätigung, das die Geräte vermitteln, und Gesundheitsdiensten steht eine bessere Versorgung zu niedrigeren Kosten in Aussicht." Am SENSACTION-AAL-Projekt beteiligen sich Partner aus Deutschland, Israel, Italien, den Niederlanden, der Slowakei und Spanien.

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