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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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CAALYX-Projekt auf dem Gipfel medizinischer Innovation

Veränderte Sozialstrukturen und der zunehmend ältere Bevölkerungsanteil fordern innovative Lösungen. Zu diesem Zweck entwickelten die Partner des EU-finanzierten Projekts CAALYX (Complete ambient assisted living experiment) ein Prototypensystem, das aus einem Home-Monitoring-S...

Veränderte Sozialstrukturen und der zunehmend ältere Bevölkerungsanteil fordern innovative Lösungen. Zu diesem Zweck entwickelten die Partner des EU-finanzierten Projekts CAALYX (Complete ambient assisted living experiment) ein Prototypensystem, das aus einem Home-Monitoring-System besteht und mobile Überwachung mit einem digitalen Pflegezentrum verbindet. Das System soll vor allem ältere Menschen und Patienten im eigenen Heim unterstützen. Nach der Entwicklung des Prototypen hat das CAALYX-Team jetzt zwei Folgeprojekte gestartet, um die Technologie marktreif zu machen. CAALYX wurde über das Sechste EU-Rahmenprogramm (RP6) mit mehr als 1,8 Millionen EUR gefördert. Ein Notfallservice für hauptsächlich ältere Menschen, individuelle Pflegeangebote und einfach nutzbare Technologie zählen zu den vorrangigen Zielen des CAALYX-Projekts. "Für unsere alternde Gesellschaft benötigen wir Lösungen, mit deren Hilfe Menschen länger in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können, bevor sie in eine Betreuungseinrichtung gehen müssen", sagt Manuel Escriche vom spanischen Unternehmen Telefónica Investigación y Desarollo, dem Koordinator von CAALYX. "Der neue Prototyp umfasst ein Home-Monitoring-System sowie mobile Roaming-Überwachung und ein digitales Pflegezentrum." Das mobile System ist in der Lage, fünf Lebensfunktionen sowie ein mögliches Abfallen der Werte zu überwachen. Die Daten werden dann an ein Pflegezentrum übermittelt, sodass je nach individuellen Erfordernissen ein Arzt, ein Pfleger oder ein Familienmitglied darauf Zugriff hat. Mittels GPS können ältere Personen im Notfall auch geortet werden. Wie die Partner betonen, zeichnet sich die "Ambient Assisted Living"-Lösung (AAL) von CAALYX durch eine Reihe von Merkmalen aus, die für Projekte dieser Art ungewöhnlich sind. So sind alle Patientendaten verschlüsselt und es wurde Wert darauf gelegt, trotz kontinuierlicher Überwachung die Privatsphäre zu wahren. "Unter normalen Umständen sind beispielsweise die GPS-Informationen nicht jedem zugänglich", erklärt Escriche. "Sie werden nur im medizinischen Notfall freigegeben, sodass die Person schnellstens aufgefunden werden kann." Ein zweites herausstehendes Merkmal sei die hohe Nutzerfreundlichkeit des CAALYX-Prototypen, so der Projektkoordinator. "Projekte dieser Art müssen so selbsterklärend wie möglich sein. Zudem müssen wir beachten, dass ältere Menschen nicht mehr so fingerfertig sind wie jüngere", fügt Escriche hinzu. "Deshalb sind beispielsweise Geräte mit zu kleinen Knöpfen ungeeignet." Zur Lösung dieses Problems nutzt CAALYX das Fernsehen als Kommunikationsschnittstelle für Videokonferenzen mit medizinischem Personal und Verwandten. Hinzu kommt eine adaptierte Version von Nintendo Wii, um das Heimsystem zu betreiben. "Über das System können Ärzte bestimmen, welche Vitalfunktionen gemessen werden müssen und ab welchen Grenzwerten der Notdienst zu verständigen ist", sagt Escriche. Diese Grenzwerte werden durch intelligente Mobiltelefone überwacht, die vom portugiesischen Forschungszentrum für Systemtechnik und Informatik INESC Porto entwickelt wurden. Die Mobilität der Patienten und die Abnahme der Vitalfunktionen wird mittels einer neuen Technologie der Universität Limerick in Irland kontrolliert, sodass medizinische Hilfe im Notfall schnell zur Verfügung steht. Die CAALYX-Partner arbeiten derzeit an der Verbesserung ihrer Technologie, um ihre Produkte für die Markteinführung vorzubereiten.

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