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Entwicklung eines neuen Grippe-Schnelltests

Wie lässt sich Grippe am besten bekämpfen? So schnell wie möglich, sagen Mediziner. Dieses Ziel setzte sich das EU-finanzierte Projekt PORTFASTFLU (Portable automated test for fast detection and surveillance of influenza) mit der Entwicklung und Validierung eines Influenza-Sch...

Wie lässt sich Grippe am besten bekämpfen? So schnell wie möglich, sagen Mediziner. Dieses Ziel setzte sich das EU-finanzierte Projekt PORTFASTFLU (Portable automated test for fast detection and surveillance of influenza) mit der Entwicklung und Validierung eines Influenza-Schnelltests. PORTFASTFLU wurde mit fast 3 Millionen EUR unter dem Themenbereich "Gesundheit" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) finanziert und plant, diesen Schnelltest im Rahmen einer patientennahen Labordiagnostik (POCT, Point of Care Testing) in Industrie- und Entwicklungsländern einzuführen. Weltweit ist man sich einig darüber, dass ein schneller Grippevirentest die Grundvoraussetzung zum Schutz der menschlichen Gesundheit ist. Den PORTFASTFLU-Partnern zufolge ist die Nukleinsäure-Analyse sowohl zur Frühdiagnose als auch zur Überwachung der Ausbreitung von Grippeepidemien optimal geeignet. Nukleinsäure-Analysen werden von Referenzlaboren der Weltgesundheitsorganisation WHO und des Internationalen Tierseuchenamts OIE eingesetzt. Das innovative System, so die Partner, ermögliche Ärzten den schnellen, automatisierten Nachweis von Influenzaerregern und deren Subtypen in klinischen und nicht-klinischen Proben und beruht auf der Identifizierung von viralen Genen in einer Patientenprobe. "Unser Ansatz basiert auf einem hochintegrierten LOC (Lab-on-Chip, auch bekannt als Westentaschenlabor) in Kombination mit einer Einwegpatrone, mit dem die genetische Information von Viren-RNA [Ribonukleinsäure] automatisch extrahiert und amplifiziert wird. Danach erfolgt die Hybridisierung und Echtzeit-Analyse in einem Microarray auf einer tragbaren, einfachen und chipkartengroßen Diagnoseplattform (IDP - integrierte Diagnoseplattform)", schreiben die Partner. Der Schnelltest umfasse die Vorbereitung der Probe, die Amplifizierung der Nukleinsäure, die Microarray-Hybridisierung sowie den Fluoreszenznachweis in einem einzigen integrierten System, erklärt das aus neun Partnern bestehende PORTFASTFLU-Konsortium. Unter Leitung des französischen Unternehmens Genewave, das hochmoderne Instrumente für den Einsatz von Microarrays in der diagnostischen und klinischen Forschung entwickelt, herstellt und vertreibt, gelang PORTFASTFLU innerhalb von zwei Jahren nach dem Startschuss die erfolgreiche Entwicklung und Validierung aller PCR-Primer und Microarraysonden. Das Projekt demonstrierte auch die Steckboard-Chip- RNA-Extraktion, Amplifizierung und Microarray-Hybridisierung am Matrix-Gen des Influenza-A-Virus. Im Zusammenhang mit dem H1N1v-Virus weisen die Partner darauf hin, dass mit Primern und Sonden, die PORTFASTFLU für die Amplifizierung und den Nachweis von H1N1-Viren entwickelt hatte, auch das neue Schweinegrippevirus H1N1v und dessen Subtypen nachgewiesen werden konnten. Sie entwickelten außerdem Primer und Sonden, um saisonale von pandemischen H1N1-Virusisolaten zu unterscheiden. Im 2008 gestarteten und bis Dezember 2010 laufenden PORTFASTFLU-Projekt engagieren sich Vertreter aus Forschung und Industrie aus Belgien, Irland, Spanien, Frankreich und dem Vereinigten Königreich. Den Partnern zufolge soll die Integration der einzelnen Bauelemente des vollautomatischen Schnelltests sowie dessen Validierung für den Test menschlicher und tierischer Proben bis Jahresende abgeschlossen sein.

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