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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Neues EU-Projekt untersucht die Physik der Weichen Materie

Forscher, die von der EU finanzielle Unterstützung erhielten, haben mit einer eingehenden Untersuchung von Kolloiden begonnen, um die Physik der Weichen Materie zu verstehen. Die Ergebnisse dieses Projektes werden den europäischen Physikern helfen, in Zusammenarbeit mit den an...

Forscher, die von der EU finanzielle Unterstützung erhielten, haben mit einer eingehenden Untersuchung von Kolloiden begonnen, um die Physik der Weichen Materie zu verstehen. Die Ergebnisse dieses Projektes werden den europäischen Physikern helfen, in Zusammenarbeit mit den an diesem Projekt teilnehmenden Hightech-Unternehmen aus der EU neue, der Weichen Materie zuzuordnende Materialien herzustellen. Ihre enge Zusammenarbeit wird die moderne Kolloidforschung in der gesamten EU vorantreiben. Das Projekt COMPLOIDS ("Physics of complex colloids: Equilibrium and driven") erhielt durch den Themenbereich "Menschen" im Siebten Rahmenprogramm (RP7) der Europäischen Union als Teil des spezifischen Programms "Marie-Curie-Maßnahmen" zur Förderung der Mobilität von Forschern, zur Unterstützung der beruflichen Entwicklung und von Konferenzen sowie zur Bereitstellung von Finanzhilfen und Stipendien eine Fördersumme von 4,7 Mio. EUR. Die Leitung dieses Projekts ist an der Universität Wien (Österreich) angesiedelt. Die aus 10 Einrichtungen bestehende Forschungsgemeinschaft untersucht die molekulare Struktur von Kolloiden mit dem Ziel, das Verhalten von Kolloidteilchen zu verstehen und herauszufinden, wie diese sich selbst organisieren. Als Kolloidsuspensionen bezeichnet man chemische Systeme, bei denen ein Stoff gleichmäßig in einem anderen Medium verteilt ist. Es handelt sich hierbei um Teilchen, die größer als Atome oder Moleküle sind, allerdings nicht groß genug, als dass ihre Beobachtung mit dem bloßen Auge möglich wäre. Durch die umfangreichen Fortschritte auf dem Gebiet der Nanotechnologie, der Biophysik und der Polymersynthese kommt der Kolloidforschung eine immer größere Bedeutung zuteil. Das Team des COMPLOIDS-Projekts untersucht die molekulare Struktur von Materialien, die der Weichen Materie zuzuordnen sind, welche trotz ihrer unterschiedlichen Form - beispielsweise Rasierschaum, Mayonnaise oder Farbe - überraschende Gemeinsamkeiten aufweisen: Entscheidend bei all diesen Materialien ist die Organisation der Moleküle, nicht etwa die Art der Moleküle. Die größte Herausforderung für die Wissenschaftler im Bereich der Kolloidforschung besteht darin, die Kolloidteilchen in eine gewünschte Struktur zu bringen. Hierfür müssen die Wechselwirkungen zwischen den Kolloidteilchen gezielt beeinflusst werden, beispielsweise durch Anlegen eines elektrischen oder magnetischen Felds, durch ihre Suspension in einem Flüssigkristall oder einem Öl-Wasser-Gemisch oder durch die Verwendung von Teilchen mit Stäbchen- oder Plättchenform anstelle von solchen mit Kugelform. Andere wichtige Faktoren, die besser verstanden werden müssen, sind die Dynamik und der Alterungsprozess von kolloidalen Dispersionen. Das Team des COMPLOIDS-Projekts hofft, dass es bis zum Projektende im Jahr 2013 das Wissen, die Methoden und die Strategien, die für Herstellung von Materialien und Produkten auf Basis von Kolloiden erforderlich sind, bereitstellen kann. Konzepte für einen zukünftigen Einsatz der modernen Kolloidtechnologie könnten solch innovative Anwendungen wie moderne Methoden zur Erdölgewinnung und die Entwicklung einer neuen Reifengeneration umfassen. Das COMPLOIDS-Projekt wird allen Forschungsmitgliedern eine stimulierende Forschungsumgebung beispielsweise mit Sommerschulen, Workshops und praxisorientierte Unterrichtseinheiten bereitstellen. Das Team besteht aus Mitgliedern aus der gesamten EU, die an der University of Edinburgh (Großbritannien), der Universität Stuttgart (Deutschland), der University of Rome (Italien), der Foundation for Research and Technology (Griechenland) und der University of Ljubljana (Slowenien) tätig sind.

Länder

Österreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Slowenien