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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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PEGASUS verleiht Europas Technologie Flügel

In einer sich rasch verändernden Welt sind wir zur Erfüllung unserer Bedürfnisse immer abhängiger von technologischen Fortschritten geworden. Durch die EU finanzierte Forscher wollen bis an die Grenzen gehen, um Menschen und Unternehmen dabei zu helfen, ihre Ziele mit möglichs...

In einer sich rasch verändernden Welt sind wir zur Erfüllung unserer Bedürfnisse immer abhängiger von technologischen Fortschritten geworden. Durch die EU finanzierte Forscher wollen bis an die Grenzen gehen, um Menschen und Unternehmen dabei zu helfen, ihre Ziele mit möglichst wenigen Kopfschmerzen zu erfüllen. Hier tritt das Projekt PEGASUS ("Integrating engineering processing and materials technologies for the European automotive sector") auf den Plan, das mit 6 Mio. EUR aus dem Themenbereich "Nanotechnologien und Nanowissenschaften, wissensbasierte multifunktionelle Werkstoffe und neue Produktionsverfahren und -anlagen" (NMP) des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) der EU gefördert wurde. PEGASUS hat eine neue Softwareplattform entwickelt, mit der Automobilhersteller beschleunigte Logistikprozesse, neue Materialien und Technologien sowie kürzere Bearbeitungszeiten erreichen können. Der Schlüssel zu dieser Neuerung liegt in geringeren Entwicklungszeiten und -kosten. Die Automobilindustrie erlebt harte Zeiten: Neue Modelle kommen in immer kürzeren Abständen auf den Markt, Produkte werden aufwändiger, der Trend hin zum Elektroauto fordert veränderte Fahrzeugstrukturen. Europäische Standorte geraten durch die Niedriglohnländer zusehends unter Kostendruck. Bei der integrierten Design- und Entwicklungsumgebung (kurz IDEE) handelt es sich um eine CAD/CAE-/CAM-Software (computer-aided design/computer-aided engineering/computer-aided manufacturing), die mit einer lernfähigen Datenbank verknüpft ist. Den PEGASUS-Partnern zufolge analysiert sie die funktionellen Anforderungen eines Produkts und erkennt die passenden Werkstoffe in einem frühen Stadium des Entwicklungsprozesses. Soll etwa ein Autodach in einem anderen Material als bisher hergestellt werden, so die Partner, muss nicht extra ein neuer Entwicklungsprozess durchlaufen werden. Stattdessen geben die Konstrukteure die Bauteildaten in die Software ein, diese bewertet und wählt dann geeignete Materialien sowie Verarbeitungsverfahren aus. Zudem liefert die Plattform Konstruktionsrichtlinien für die Auslegung des passenden Werkzeugs zum Herstellen des Bauteils. Wie diese Plattform funktionieren könnte, demonstrieren die Projektpartner am Beispiel eines Kotflügels mit integriertem LED-Rücklicht. "Wir haben den Original-Kotflügel eines Smart verwendet", erklärt Timo Huber, Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT) und PEGASUS-Mitglied. "Im Projekt konnten wir zeigen, wie sich dieses komplexe Bauteil mit neuen Verarbeitungsverfahren, Materialien, Klebstoffen und Werkzeugen schneller und kostengünstiger fertigen lässt." In der ICT-Pressemitteilung heißt es weiter: "Anstelle von konventionellen Scheinwerfern statteten die Projektpartner den Kotflügel mit LED-Rücklichtern aus. Dadurch konnten sie die Anzahl der Einzelteile von acht auf fünf reduzieren, die Verarbeitungsschritte von zwölf auf fünf verringern. Material- und somit Kosteneinsparungen wurden auch durch den Einsatz von Leiterbahnen aus elektrisch leitfähigem Polymer erreicht. Die darin eingearbeiteten leitfähigen Kohlenstoffnanoröhrchen leiten den Strom vom Stecker zu den LEDs und machen so metallische Leiterstrukturen überflüssig." Die Wissenschaftler sagen, um Bauteile künftig schnell demontieren zu können, werden sie mit einem speziellen Klebstoff verklebt - so auch die LED-Rücklichter. "Außerdem haben wir den Kotflügel mit Hilfe von neu entwickelten Farbpigmenten basierend auf speziellen Nanopartikeln eingefärbt". Auch den Klimaschutz-Aspekt haben wir beachtet. Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der lokalen Faserverstärkung von strukturellen Fahrzeugkomponenten sorgen für ein reduziertes Gewicht und bewirken einen geringeren CO2-Ausstoß" führt Huber weiter aus. Das IDEE-System befindet sich noch in der Entwicklung, wird aber voraussichtlich im Jahr 2012 bereit sein und der Automobilindustrie zur Verfügung stehen. Unter der Leitung der Projektabteilung der spanischen Asociación de Investigacion de Materiales Plasticos Y Conexas vereint das PEGASUS-Konsortium Experten aus Belgien, Deutschland, Spanien, Frankreich, den Niederlanden, Polen, Portugal und Großbritannien.Weitere Informationen unter: PEGASUS: http://www.pegasus-eu.net/ Fraunhofer-Gesellschaft: http://www.fraunhofer.de http://cordis.europa.eu/nmp/whatis.htm

Länder

Belgien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Niederlande, Polen, Portugal, Vereinigtes Königreich

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