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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Neuartige Methode bringt Aufschluss über Fischsterben in sauren Seen

Haben Sie sich auch schon gefragt, warum Fische in übersäuerten Regionen ausgestorben sind? Forscher aus Schweden haben eine Methode entwickelt, mit der sie klären können, wann und warum diese Meeresbewohner aus den sauren Seen verschwunden sind. Die Resultate der Studie werde...

Haben Sie sich auch schon gefragt, warum Fische in übersäuerten Regionen ausgestorben sind? Forscher aus Schweden haben eine Methode entwickelt, mit der sie klären können, wann und warum diese Meeresbewohner aus den sauren Seen verschwunden sind. Die Resultate der Studie werden unser Wissen über die Sanierung von Seen in übersäuerten Regionen erweitern. Nach Ansicht der Forscher an der Universität Göteborg könnten die Überreste von toten Büschelmückenlaven (Chaoborus spp.) Licht auf die Lebensbedingungen der Fische, das Fischsterben und die Übersäuerung der Seen in ganz Schweden werfen. Das Team verwendete Sedimente, die am Grund der Seen gefunden wurden, für ihre Studie. "Es ist wie eine Zeitreise", erklärt Fredrik Palm, Doktorand an der Abteilung für Zoologie der Universität Göteborg. "Fische hinterlassen kaum Überreste von sich selbst, wenn sie sterben; wenn wir jedoch stattdessen die Präsenz von Organismen untersuchen, die von den Fischen beeinflusst werden, können wir ganz klare Spuren entdecken. Durch Untersuchung der Mundwerkzeuge der Chaoborus-Larve in den Seesedimenten können wir die Geschichte des Sees bis ins frühe 19. Jahrhundert rückverfolgen." Die Übersäuerung von Boden und Wasser bereitet Umweltschützern Kopfzerbrechen. Jüngste Studien haben gezeigt, dass ein großer Teil der schwedischen Seen von der Übersäuerung betroffen ist. Dies hat einen erheblichen Einfluss auf die Biodiversität, sodass immer mehr Fische sterben. Die Experten vor Ort sehen eine klare Verbindung zwischen dem Fischsterben und der Präsenz der Chaoborus-Larve in den Seen. Das Team aus Göteborg ist der Überzeugung, dass Forscher mithilfe der Unterkiefer der Chaoborus-Larve, die in den Sedimenten vom Seegrund konserviert sind, das Fischsterben und andere Veränderungen in der Fischpopulation, die durch die Übersäuerung ausgelöst wurden, identifizieren können. Dieses neuste Instrument verhilft den Forschungen zu neuem Aufschwung, insbesondere weil es das erste Mal war, dass Proben gesammelt wurden und keine historischen Daten über die Veränderungen mit Auswirkungen auf die Fischpopulation verfügbar waren. Nach Ansicht des Teams gibt es den Forschern auch die Möglichkeit, das Alter der Sedimentproben zu bestimmen, ebenso den Zeitpunkt, zu dem die Veränderungen aufgetreten sind. "Durch die Analyse der Chaoborus-Unterkiefer, die wir in den Sedimenten vom Grund der Seen entdeckt haben, können wir bestimmen, wie sich verschiedene Fischpopulationen verändert haben", so Palm. "Wir können nicht nur rückschließen, ob die Fische verschwunden sind, sondern auch, inwiefern verschiedene Fischarten betroffen waren. Rotaugen, zum Beispiel, reagierten auf Übersäuerung empfindlicher als Barsche, und wir konnten aufzeigen, ob es in der Vergangenheit in den Seen Karpfen gab oder nicht. Gleichzeitig können Überreste von säure-empfindlichem Zooplankton dazu verwendet werden, Tendenzen der fortschreitenden Übersäuerung von Seen aufzuzeigen. Diese Methode gibt Aufschluss über Veränderungen in der Fischpopulation der letzten paar Jahrhunderte in einem See. Mithilfe derselben Methode können auch Informationen gewonnen werden, wie die Biologie in einem sauren See wiederhergestellt werden kann. Nach Ansicht der Forscher könnte die historische Perspektive dieser Methode zur Analyse der natürlichen Schwankungen in den Ökosystemen von Seen beitragen. Palm und seine Kollegen führten ihre Studien in den schwedischen Provinzen Västra Götaland und Bohuslän durch. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Region des Sees Gärdssjön in Ucklum, der seit vielen Jahrzehnten Studienobjekt zur Erforschung der Übersäuerung in Schweden ist.Weitere Informationen unter: University of Gothenburg: http://www.gu.se/english(öffnet in neuem Fenster)

Länder

Schweden

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