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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Erfolg des EU-finanzierten Thunfisch-Projekts geht weiter

Ein Team EU-finanzierter Forscher aus Spanien hat das zweite Jahr in Folge erfolgreich Laich von Rotem Thun (auch Blauflossen-Thunfisch, BFT) gewonnen, ohne dabei Hormone zu verwenden. Dies bedeutet, dass sie in der Lage sein werden, das Reproduktionsverhalten dieser bedrohten...

Ein Team EU-finanzierter Forscher aus Spanien hat das zweite Jahr in Folge erfolgreich Laich von Rotem Thun (auch Blauflossen-Thunfisch, BFT) gewonnen, ohne dabei Hormone zu verwenden. Dies bedeutet, dass sie in der Lage sein werden, das Reproduktionsverhalten dieser bedrohten Tierart in Gefangenschaft genau zu studieren. Die Forschungen waren ein Teil des Projekts SELFDOTT ("From capture based to SELF-sustained aquaculture and Domestication Of bluefin tuna, Thunnus tynnus"), das mit 2,98 Mio. EUR aus dem Themenbereich "Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei sowie Biotechnologie" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der EU gefördert wurde. Das Team vom Ozeanografischen Zentrum der Region Murcia, einer Einrichtung des spanischen Instituts für Ozeanografie (IEO), hofft, dass die Eier aus diesem Jahr mehr Glück haben werden als die aus dem Vorjahr. Damals waren die Erfolgsquoten gering, da die Thunfische im Durchschnitt lediglich 73 bis 110 Tage überlebten. Dies ist das dritte Jahr des Projekts und das zweite, in dem das Team den Laich auf natürlichem Wege gewinnen konnte. Im Jahr 2009 wurden die ersten Eier gewonnen, nachdem die Elterntiere mit GnRH-Implantaten hormonell behandelt worden waren, 2010 haben die Tiere spontan, ohne hormonelle Hilfsmittel abgelaicht. Die Tatsache, dass der Laich nun zwei Jahre in Folge auf natürliche Weise produziert wurde, weist darauf hin, dass die 60 Elterntiere einen sehr hohen Grad der Domestikation erreicht haben, nachdem sie 4 Jahre in der Bucht von El Gorguel (Cartagena) in zwei schwimmenden Käfigen von 25 m Breite und 20 m Tiefe gehalten wurden. Der enorme Laich kann ein einem einzigen Tag sogar mehr als 10 Millionen Eier umfassen. Roter Thun war Jahrtausende lang ein wesentlicher Bestandteil der mediterranen Ernährung. Aufgrund der Überfischung war die Einführung von Fangquoten notwendig geworden, um das Überleben der Art zu sichern. Aber mithilfe künstlicher Aquakulturmethoden, bei der Fische und andere Meeresfrüchte in kontrollierten Umgebungen gezüchtet und nicht aus dem Meer gefangen werden, kann die Nachfrage nach Rotem Thun befriedigt werden. Das würde zur Entlastung bedrohter natürlicher Populationen und zu einer möglichen Erholung der Art in freier Wildbahn führen. Arten wie Brasse, Wolfsbarsch, Steinbutt und Lachs werden derzeit in großen Mengen in Aquakulturen gezüchtet. Jetzt will das Team neue Techniken entwickeln, mit denen sich die embryonale und larvale Entwicklung und der biologische Kreislauf von Rotem Thun erforschen lassen. Dadurch erhofft man sich die Produktion von Nachkommen durch Aquakulturtechniken, die von natürlichen Populationen unabhängig sind. Gleichzeitig werden geeignete und umweltverträgliche Fütterungsmethoden für die Aufzucht von Rotem Thun entwickelt werden, um die Einfuhr von rohem Fisch und die Mastfütterung zu reduzieren oder ganz abzuschaffen. Diese neuen Abschnitte der Forschung werden mit den 13 anderen SELFDOTT-Partnern durchgeführt. Dazu gehören Behörden, Forschungsinstitute sowie Industrieorganisationen aus Deutschland, Frankreich, Griechenland, Israel, Italien, Malta, Norwegen und Spanien.Weitere Informationen unter: Instituto Español de Oceanograf¡a (IEO): http://www.ieo.es/version_eng/indexingles.htm

Länder

Spanien

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